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Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition)

Titel: Fahrstunde in den Tod (Emsland-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlef Krischak
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gestrigen
Verhör.«
    »Was
gibt’s? Ich habe doch alles gebeichtet«, gab er mit rauchiger Stimme zurück.
    De
Boer sah das Gesicht des Kettenrauchers vor sich und wusste sofort, weshalb er
sich in der Krankenstation aufhielt. Der möchte bestimmt etwas gegen den Entzug
verschrieben haben, dachte er.
    »Als
Sie Schuster niedergeschlagen hatten und abgehauen sind, haben Sie da das Handy
von ihm mitgenommen? Überlegen Sie, es ist sehr wichtig.«
    »Nein,
habe ich nicht. Ich wollte ihm die Chance geben, Hilfe zu rufen, verstehen
Sie?«
    »Ja,
ich verstehe. Danke und gute Besserung!«
    Winkler
blickte von seinen Notizen auf, als de Boer wieder in den Besprechungsraum
trat. Sie hatten darüber beraten, ob sie mit Reichert vor Ort den Tathergang
rekonstruieren sollten, da teilte Keno ihnen mit, dass Reichert Schuster mit
seinem Handy zurückgelassen hatte.
    »Ist
ja eigentlich sehr kameradschaftlich von ihm gewesen, dass er das Handy nicht
mitgenommen hat«, bemerkte er und setzte sich wieder an den Tisch.
    »Er
hat ihn mit einem Knüppel niedergeschlagen, das finde ich gar nicht
kameradschaftlich«, sagte Eckelhoff und kratzte sich an der Nase.
    »Damit
ist jetzt klar, dass eine weitere Person am Tatort gewesen sein muss. Ich
glaube ihm«, sagte Petra Vogt, »und diese Person ist auch der Mörder.«
    »Weshalb
sprichst du von einer Person?«
    »Wir
gehen die ganze Zeit davon aus, dass es ein Mann war. Es könnte doch auch eine
Frau gewesen sein.«

Kapitel 46
    Ihr Entschluss stand fest. Katrin Winkler wollte zurück nach
Hannover und dort an ihrem Examen arbeiten. Dort fand sie die nötige Ruhe, hier
in Lingen, im elterlichen Hause, hatte sie sie nicht gefunden. Es war ihr zu
unruhig geworden, besonders ihre Mutter hatte dazu beigetragen. Ihre
gutgemeinten Ratschläge über das Studieren konnte sie schon zu Beginn des
Studiums nicht gebrauchen. Ihre Mutter engte sie ein, das hatte sie schon am
Tag der Anreise bemerkt.
    Katrin
verstand ihre Mutter in den letzten Jahren sowieso nicht. Weshalb hatte sie
sich überhaupt von Vater getrennt? Dass sie sich trotz Scheidung die meiste
Zeit bei ihm im Haus aufhielt, fand sie ebenfalls ungewöhnlich. Hatte Mutter
Beziehungen zu anderen Männern? Weshalb gaben sie damals die Ehe auf? Diese
Fragen stellte Katrin sich oft. Gestern Abend hatte sie sich mit ihren Eltern
lange über deren Beziehung unterhalten. Sie konnten ihr beide keine Antworten
darauf geben.
    Später,
als Dennis und Marianne Winkler im Bett lagen, diskutierten sie noch lange
miteinander. Eine neue Ehe wollten sie auf keinen Fall schließen.
    »Hast
du noch andere Männerbekanntschaften?«, fragte Dennis kurz vor dem Einschlafen.
    »Außer
mit dir? Nein, Dennis. Du reichst mir völlig«, flüsterte sie ihm ins Ohr, kroch
unter seine Bettdecke und kuschelte sich an ihn.
    Auch
Svenja und Michel hatten beschlossen, Lingen zu verlassen und die Wohnung in
Osnabrück zu beziehen. Das Masterstudium würde in Kürze beginnen. Dennis
Winkler hätte gerne noch einige Tage mit seinen Töchtern verbracht, aber er
wollte ihnen auch nicht im Weg stehen. Marianne war da anders. Sie klammerte
und konnte nicht loslassen. Dass ihre Töchter schon seit Jahren ihr eigenes
Leben lebten, war ihr wohl entgangen.
    »Wir
könnten doch heute Abend zum Abschied gemeinsam essen gehen, was haltet ihr
davon?«, fragte Dennis Winkler die versammelte Familie, die sich im Wohnzimmer
zusammengefunden hatte.
    »Ach
Papa, mein Zug geht in zwei Stunden, trotzdem, danke für die Einladung«, sagte
Katrin. »Kann mich jemand zum Bahnhof bringen?«
    »Morgen
geht auch noch ein Zug«, protestierte er und startete einen Versuch, sie noch
einen Tag länger bei sich zu haben. Zwecklos.
    »Ich
fahre heute, die Koffer sind gepackt.«
    »Gut.
Ich bringe dich«, gab er resigniert zurück.
    »Dann
kannst du uns auch mitnehmen«, meldete sich Svenja zu Wort.
    Marianne,
die heute einen freien Tag hatte, setzte sich neben Katrin auf das Sofa und
ergriff ihre Hand.
    »Ich
drücke dir die Daumen, Katrin. Viel Erfolg bei den Prüfungen. Wenn du Hilfe
brauchst … «
    »Ich
komme schon klar, Mama«, unterbrach sie ihre besorgte Mutter.
    »Dann
trinken wir jetzt gemeinsam Kaffee«, beschloss Winkler, »ich besorge schnell
etwas Kuchen vom Bäcker.«

Kapitel 47
    Oberschwester Reinhild Lienkämper betrat gegen zweiundzwanzig
Uhr das Schwesternzimmer und tippte Melanie Forstkotte, die schlafend auf einem
Stuhl saß, mehrmals behutsam mit der Hand auf die

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