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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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du?“
    Faiths Stimme klang ängstlich.
    „Ich muss mit den Hexen sprechen. Ich bin bald wieder hier.“ Als sie sich über Faith beugte, glitt das kleine Medaillon aus ihrem Ausschnitt und baumelte an seiner Kette vor Faiths Augen. Wo hatte sie dieses traumhaft schöne Schmuckstück nur schon gesehen?
    „Wenn du Richard triffst …“
    „Werde ich ihm sagen, dass du auf ihn wartest.“
    „Sie ist noch immer schwach, meine Kleine, und voller Schrecken“, dachte Magalie zärtlich und besorgt, als sie den Pavillon verließ.
    Achtlos ließ sie das Medaillon zurück in ihr Hemd gleiten.
    Die Erschütterungen ließen ihr keine Ruhe, sie würde dem nachgehen müssen.
    Auch wenn sie Faith noch nicht gerne alleine ließ, durfte sie ihre Pflichten nicht vernachlässigen.
    Sie musste wissen, wie es in ihrem und den anderen Fürstentümern aussah.
    So hatte sie Chocolat satteln lassen.
    Faith wusste sie in guter Obhut. Die Feen und Elfen, die das Herrenhaus bevölkerten, würden sich um sie kümmern.
    Ihre Trolle kannten sich hervorragend mit Heilkräutern aus. Und Richard würde nicht von Faiths Seite weichen, dachte sie lächelnd.
    Ihr Herz zog sich zusammen, sobald sie an Robert dachte. Aber jetzt verbot sie sich jeden Gedanken an ihn.
    Magalie mochte Annabelle nicht und sah ihr ohne jegliche Sympathie entgegen.
    Annabelle verabscheute Magalie.
    „Keine gute Grundlage für ein Gespräch“, dachte Magalie. Sie konnte sich ein sarkastisches Lächeln nicht verkneifen.
    „Schaum vor dem Maul steht deinem Pferd so gar nicht.“
    „Wenigstens sitze ich auf einem Pferd und nicht auf einem kastrierten Ackergaul.“
    Allerdings blitzte in Annabelles Augen bei dieser Erwiderung so etwas wie Bewunderung für den muskulösen Körper des riesigen schokoladenfarbenen Pferdes vor ihr auf.
    Chocolat, ihren kraftvollen ausdauernden Wallach, als Ackergaul zu bezeichnen, war eine unverzeihliche Beleidigung, die Magalie nicht auf ihm sitzen lassen konnte. Aber sie musste zugeben, dass Annabelle gut pariert hatte.
    „Vielleicht“, Magalie sah Annabelle mit gespieltem Mitleid an, „möchtest du einen meiner ,Gäule‘ ausleihen, die ermüden nicht so leicht wie deine hochgezüchteten, empfindlichen Pferdchen.“
    Annabelle schnappte nach Luft. „Lassen wir die Höflichkeiten, du weißt, warum ich hier bin.“
    „Nein, keine Ahnung, meine Liebe, es sei denn, du sagst es mir. Vielleicht bist du aus demselben Grund wie ich unterwegs. Ich will mir ein Bild von der Zerstörung machen, die wir deinem reizenden Bruder zu verdanken haben.“ Jetzt kam Magalie richtig in Fahrt. „Dieser Mann gehört eingesperrt. Er vernichtet unsere schöne Welt und du hilfst ihm noch dabei.“
    Annabelle hielt empört die Luft an. „Und“, ergänzte Magalie, „er wird mit seinem dunklen Schatten unser Lichtes Reich verdunkeln.“
    „Was redest du da. Ich bin genauso entsetzt wie du. Ich habe den Canyon gesehen und die Verwundeten. Wenn ich könnte, würde ich Leathan lieber heute als morgen das Handwerk legen.“
    Sie musste Luft holen, Magalie fuhr dazwischen.
    „Du bist es doch, die nach Kostbarkeiten schreit. Deine Unersättlichkeit ist eine der Voraussetzungen für sein Handeln. Leathan tut, was er kann, um deine Gier und die anderer Fürsten zu befriedigen.“
    Wäre Annabelle ein Pferd, stünde jetzt auch ihr Schaum vorm Maul.
    Ihr violetter Blick war stählern und kalt.
    Magalie gab ihn ungerührt zurück.
    Sie wusste, dass sie recht hatte und Annabelle wusste es auch.
    „Es gibt eine Möglichkeit ihn zu stoppen, die Prophezeiung …“
    „Rede du nicht von der Prophezeiung, du hast meine Tochter beinahe in den Tod getrieben.“ Annabelle lächelte zufrieden. Jetzt hatte Magalie ihr verraten, dass Faith noch lebte.
    „Du weißt, dass Faith nicht darum herumkommt, sie einzulösen.
    Diese Prophezeiung existiert und sie wird eintreffen, daran kannst du gar nichts ändern.“
    Magalie erkannte, wann sie geschlagen war.
    Annabelle hatte natürlich recht, aber das würde sie heute nicht zugeben.
    Sie selbst war verantwortlich für Faiths Schicksal.
    Hätte sie sich damals, vor achtzehn Jahren, nicht in Robert verliebt, hätte sie nicht auf ihr Herz, sondern auf ihren Verstand gehört, wäre ihre Tochter nie geboren.
    Sie wusste auch damals schon um die Prophezeiung. Würde sie, die Fürstin, mit einem Sterblichen eine Tochter haben, so würde dieses Kind die Anderswelt retten müssen.
    Deshalb hatte sie Faith Robert anvertraut, sie mit ihm

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