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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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Wiesen, die weiten Obstplantagen, die Gewächshäuser. Nichts davon hatte Schaden genommen. Selbst die schleimigen Slicker ließen sich kaum noch blicken, seitdem die Katzen aufgetaucht waren.
    Kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, erschien, den Kopf stolz erhoben und mit hochgerecktem aufgeplustertem Schwanz, der „Rote“ neben Magalie und präsentierte ihr eines dieser unangenehmen hässlichen Tiere, das er quer im Maul trug.
    „Bring das weg, ich will es nicht haben.“
    Sie hielt Chocolat zurück und sah den Kater streng an.
    Er hatte sich inzwischen vor ihr auf sein Hinterteil gesetzt und den Kadaver abgelegt.
    Jetzt sah er mit seinen Sphinxaugen auffordernd zu ihr hoch. Er rührte sich nicht von der Stelle und kam ihrem Befehl, den Slicker zu entfernen, nicht nach.
    Sie musste lachen, als sie ihn so sitzen sah. Er wirkte leicht beleidigt, aber unnachgiebig.
    „Also gut, das hast du wunderbar gemacht. Du bist der beste Slickerjäger, den ich kenne.“
    Würdevoll erhob sich daraufhin der Kater, nahm den toten Slicker und verschwand.
    Kurze Zeit später hörte Magalie leises Grollen tief aus der Kehle, Knurren und das Knacken von Knochen. Der Kater hatte mit seiner Mahlzeit begonnen.
    Stunden danach sah Magalie endlich das Haus, das sie so liebte. Hinter der Pferdekoppel leuchteten die rosenfarbenen Mauern, versprachen Geborgenheit und Frieden. Wasser plätscherte in die Bassins.
    Auf der Wasseroberfläche schimmerten cremefarbene Seerosen.
    Ein trügerisches Bild der Ruhe.
    Leathans Bote kam nur wenig später. Chocolat stand kaum in seinem Stall, frisch gestriegelt und getränkt, als der schwarz gekleidete Reiter auftauchte.
    Auf dem weiten lichtdurchfluteten Hof mit den rosenumrankten Mauern wirkte seine dunkle, massige Gestalt wie ein böses Omen.
    „Ich will eure Fürstin sprechen.“ Seine Stimme klang anmaßend und arrogant.
    Einige der Feen, die um den großen Tisch unter der gewaltigen Kastanie im Hof saßen, kicherten. Sie konnten sich denken, wie entzückt Magalie über diesen unverschämten Kerl sein würde. Er war nicht abgestiegen, saß immer noch hoch über ihnen auf seinem Rappen, sah auf sie hinab und wartete.
    „Was ist, habt ihr nicht gehört?“
    „Dir auch einen guten Abend. Wie wäre es, wenn du erst mal absteigst, eine Erfrischung zu dir nimmst und dann deine Bitte in angemessener Form wiederholst? Nur so ein Vorschlag.“
    Die Hand des schwarzen Reiters zuckte zur Seite.
    „Das würde ich nicht tun.“ Die Stimme der Fürstin war so eiskalt wie der blaue Strahl, der ihm schmerzhaft in die Hand fuhr und ihn für Sekunden lähmte.
    Magalie sah hinreißend aus. Ein schlichtes, langes Gewand betonte ihre schlanke Gestalt. Die roten Locken umrahmten das zarte Gesicht. Ihre grünen Augen allerdings straften diese Zartheit lügen. In ihnen lag Härte und auch Erbarmungslosigkeit. Ihre natürliche Autorität forderte Respekt, den selbst dieser ungehobelte Bursche auf dem Rappen ihr nicht verweigern konnte. Er stieg ab und verbeugte sich tief, tiefer als er wollte. Als er aufblickte, sah er direkt in ihre spöttischen Augen.

Robert erwacht
    Mit einem Ruck fuhr Robert hoch. Er hatte geträumt. In seinem Traum stand er vor den Grotten zwischen Elsabe und Magalie. Magalie küsste ihn zärtlich. Es lag ein verführerischer Duft in der Luft, der auch nicht verschwand, als er erwachte.
    Neben ihm standen ein Wasserkrug und ein gefülltes Glas. Er griff danach und trank. Es war Wasser aus den Grotten. Der saubere Geschmack und der Duft nach frischen Blüten waren unverkennbar.
    Wie war er hierhergekommen? Er war zurück, aber wo war Faith, wo Magalie? Das Kaminzimmer sah aus wie immer.
    Als er durch die geöffneten Fenstertüren nach draußen blickte, erschrak er.
    In der Silvesternacht hatte tiefer Schnee gelegen, jetzt hörte er die Vögel jubilieren, sah das helle Frühlingsgrün der Bäume. Er konnte unmöglich so lange weg gewesen sein. Robert stand auf und ging zum Schreibtisch. Dort fuhr er den Laptop hoch.
    Ungeduldig klopften seine Finger auf die Tischplatte, während er auf das Ding-Ding-Dong wartete. Der Schirm wurde hell.
    Er klickte auf das blaue Google- Zeichen und wartete wieder. Robert traute seinen Augen nicht. Auf dem Bildschirm las er: Wetter: sonnig, 25 Grad . Es war der Morgen des zweiten April. Die Buchstaben vor seinen Augen verschwammen, wurden wieder deutlicher. Robert hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen.
    Seit wann war er in der alten Villa? Er wusste

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