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Faith (German Edition)

Faith (German Edition)

Titel: Faith (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ursula Tintelnot
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Nacht an seinem Bett zu sitzen. Du wirst mir auch noch krank, und das möchte ich nicht.“ Damit verließ Schwester Dagmar den Raum.
    Als Christian mitten in der Nacht erwachte, traute er seinen Ohren nicht.
    „Nichts geht verloren.“
    Er knipste die Nachttischlampe an und sah Jamals dunkle Augen auf sich gerichtet.
    „Nicht mal du, Jamal“, flüsterte Christian. Dann fing er an zu weinen.

Kampf um Robert
    Annabelle befahl Rafael, bei der Truppe über dem Krater zu bleiben.
    Sie selbst würde Robert suchen. Sie brauchte Robert dringend als weiteres Druckmittel.
    Egal, ob Faith etwas erreichte oder nicht.
    Mit Robert würde sie Magalie zwingen können, Leathan zu erhören.
    Die Drohung Leathans, ihr alles zu nehmen, was sie im Austausch für Faith bekommen hatte, setzte ihr mehr zu, als sie sich eingestand. Sie wusste, zu was Leathan fähig war. Ihren weißen Hengst ließ sie bei Rafael zurück. Sie wählte für ihre Suche den magischen Weg.
    Ein silbriger flirrender Wirbel und Annabelle war verschwunden.
    Zwei einsame Reiter.
    Magalie hatte Robert gefunden, sie war ihr zuvorgekommen.
    Es war Annabelle nicht bewusst, aber ohne das kleine Medaillon in ihrer Nähe besaß sie weniger Magie als zuvor. Jetzt aber loderte hemmungsloser Zorn in ihr auf und verlieh ihr Flügel.
    Sie erreichte, unbemerkt, zeitgleich mit Robert und Magalie, die Grotten der Hexen.
    Der Angriff kam so überraschend, dass weder Magalie noch Elsabe sofort reagieren konnten.
    Robert fiel wie ein gefällter Baum.
    Dann geschah alles gleichzeitig. Kaltes Blau schoss, wie eine Flamme aus Eis, gegen die silbernen Blitze, die sich züngelnd um Robert wanden.
    Aufgebläht zu grotesker Größe, biss und kratzte der rote Kater kreischend um sich, warf sich mit langen nadelspitzen Krallen zwischen Blau und Silber. Der schwere, süßliche Geruch faulenden Fleisches schwängerte die Luft und vertrieb den sonst so verlockenden Duft, mit dem die Feen und Hexen der Anderswelt die Sterblichen betörten.
    Die Hexen verwandelten sich in Furien.
    Grausig anzusehen, wirbelten sie mit aufgerissenen schwarzen Mäulern, Krallenfingern und giftgrünen Schlangen, die statt der Haare aus ihren Köpfen wuchsen, gegen die metallisch glänzenden Bänder, mit denen Annabelle versuchte, Robert aus ihrer Mitte zu rauben.
    Mit der archaischen Wut einer Mutter, die ihr Junges schützt, fuhr Magalies stahlblaue Energie unter die Silberbänder, die Roberts Herz zusammenpressten.

Magalies Tränen
    Magalie hatte Tränen in den Augen, aber sie drehte sich nicht mehr um, als sie das Kaminzimmer der alten Villa verließ. Das Mal auf ihrer Stirn, das wie ein flirrender Sonnenfleck erschienen war, wurde blass und verschwand.
    Robert würde gesund werden. Er würde von Annabelles Angriff nichts mehr wissen, wenn er erwachte. Aber er würde vor der Zeit altern und sterben, denn sie hatte ihn zu spät in seine Welt zurückgebracht. Annabelle zurückzuschlagen hatte viel zu viel Zeit gekostet.
    Als sie die Grotten wieder erreichte, hatten die Hexen ihre täuschend schöne Gestalt wiedererlangt. Von den Furien, die in ihnen lauerten, war nichts mehr zu erkennen.
    Der Kater saß in der Sonne und leckte sich die Wunden, die sein Bemühen, Magalie zu schützen, ihm eingetragen hatte.
    „Ich hätte sie töten sollen.“
    Magalies Stimme klirrte förmlich vor Kälte. In ihren grünen Augen stand die pure Mordlust.
    „Sie ist uns entwischt“, klagte Elsabe. „Ich hätte sie gern noch ein bisschen gequält. Annabelle ist schlau, aber nicht mehr annähernd so stark wie früher.“
    Magalie zog ihr Medaillon unter dem Hemd hervor und zeigte es der Hexe.
    „Was ist das?“
    „Ich glaube, dass dieser Anhänger ihr fehlt.“
    „Woher hast du ihn?“
    „Oskar hat ihn Robert aus der Tasche gezogen und mir gebracht.“
    „Und woher hatte Robert ihn?“
    „Er hat ihn Annabelle gestohlen.“
    Elsabe lachte laut.
    „Du meinst, dein Robert hat geklaut?“
    Magalie nickte und konnte ein Lächeln nicht verbergen.
    „Aber was hat dieser unscheinbare Schmuck mit Annabelles Kraft zu tun?“
    Magalie blickte auf das bezaubernde Stück in ihrer Hand. Auch ihre Freundin konnte seine Schönheit offenbar nicht erkennen.
    „Ich bin sicher, dass dies ein Teil des Zeichens der Macht ist, das Leathan besitzt und das meine Tochter ihm nehmen soll.“
    „Für mich sieht es ganz unbedeutend aus. Aber ich erinnere mich, ich habe solch einen Schmuck bei den Herrschern gesehen.“
    Elsabe betrachtete das

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