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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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die Alte mit solcher Wucht ins Gesicht, dass sie mit einem Aufschrei in den Staub fiel. Jenna war wie erstarrt, konnte kaum glauben, was sich da vor ihren Augen abspielte. Mit einer schnellen Bewegung zog Marek nun auch noch den Dolch, der einmal Jenna gehört hatte, aus seinem Hosenbund und stapfte mit grimmigem Gesichtsausdruck auf die entsetzt kreischende Frau zu.
    Jenna stolperte hilflos ein paar Schritte hinter ihm her. Sie wollte nicht glauben, dass Marek der Frau wirklich etwas antun wollte. Erst als er die Alte an den Haaren packte, ihren Kopf zurückbog und ihr die Klinge an die Kehle setzte, begriff sie den Ernst der Lage.
    „Dashem ato xu warsha!“ zischte er. „Dashem!“
    Tränen liefen über die vom Alter zerfurchten Wangen der Frau. „Zyed...“, keuchte sie, und in diesem Augenblick fiel Jenna wieder ein, was dieses Wort bedeutete. Es hieß „nein“. Marek vertrug in diesem Zustand der Rage ganz gewiss kein „Nein“. Seine Augen sprühten Funken vor Zorn und seine Hand mit dem Dolch fuhr plötzlich durch die Luft, holte weit aus.
    Jenna handelte aus dem Bauch heraus. Sie hatte keine Zeit, ihren Verstand einzusetzen. Ihre Hände griffen nach seinem Arm, bevor er zustoßen konnte, und nur Sekunden darauf rammte sein Ellenbogen mit voller Wucht ihre Nase. Der dröhnende Schmerz, der sofort einsetzte, ließ sie rückwärts stolpern, doch ihre Angst war stärker. Sie warf sich verzweifelt wieder nach vorn, bekam seinen Arm erneut zu fassen und klammert sich dieses Mal an ihm fest. Sie verwandte alle Kraft, die sie besaß, um Marek aufzuhalten. Sie wusste, dass sie mit ihrem Eingreifen ihr eigenes Leben in Gefahr brachte, aber sie konnte das nicht zulassen.
    „Tu das nicht“, stieß sie flehend aus. „Bitte! Sie… sie kann dir doch gar nichts tun! Sie ist so alt und schwach. Bitte, lass sie gehen! Sie wird bestimmt gehen und dich in Ruhe lassen!“
    Marek sah sie an. Er schnaufte wie ein wildgewordener Stier und aus seinen Augen sprach eine solch glühende Wut und wilde Aufruhr, dass sie es mit der Angst zu tun bekam. Menschen, die so aufgewühlt waren, waren unberechenbar, waren hochgradig gefährlich. Dennoch ließ sie ihn nicht los. Sie musste den Mann unbedingt beruhigen, musste die arme alte Frau retten.
    „Du musst das nicht tun!“ flehte sie und umklammerte seinen Arm noch fester, um nun auch zu verhindern, dass er die Waffe gegen sie richten konnte. „Bestimmt nicht! Sie wird gehen! Sie wird dich in Ruhe lassen, okay? Okay?!“
    Marek ließ die wimmernde Alte los, langsam, zu langsam, als dass es ein gutes Zeichen sein konnte und richtete sich wieder zu seiner vollen, einschüchternden Größe auf. Der Blick, mit dem er Jenna fixierte, war so schrecklich kalt, so mörderisch, dass ein mit Sicherheit für jeden sichtbares Zittern durch ihren Körper lief. Ein paar unregelmäßige Herzschläge lang starrte er sie nur an. Sie hatte nicht gewusst, dass Blicke so grausam sein konnten, und sie fühlte, wie ihr anfänglicher Mut sie wieder verließ. Ihr Griff um seinen Arm lockerte sich.
    Plötzlich schoss seine freie Hand vor, packte ihren Nacken und zog ihren Kopf an seine Brust. Nur den Bruchteil einer Sekunde später lag die Klinge des Dolches an ihrem Hals. Jenna war starr vor Schrecken. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, nicht mehr schlucken und wagte es kaum, zu atmen. Ihr Herz schlug so schnell, dass sie das Gefühl hatte, es würde ihr gleich aus der Brust springen. Der Mann aus dem Zelt, der dazu bereit war, ihr die schrecklichsten Dinge anzutun, war wieder zurück.
    Marek neigte seinen Kopf an ihr Ohr. „Hab ich dir nicht gesagt, du sollst dich aus meinen Angelegenheiten heraushalten“, flüsterte er, und sein Atem, der ihr Gesicht streifte, kam ihr vor, wie der Hauch des Todes. Sie wollte nicht sterben.
    „Was… was willst du tun? Mich töten?“ krächzte sie. Es wunderte sie, dass sie überhaupt sprechen konnte.
    „Was glaubst du?“ zischte Marek bedrohlich zurück.
    „Nur weil ich nicht will, dass du eine hilflose Frau tötest, die dir gar nichts getan hat?“ hauchte Jenna. Wenn sie sich aus dieser Situation retten wollte, musste sie ihn davon überzeugen, dass er übertrieben reagierte.
    „Hast du verstanden, was sie gesagt hat?“ knurrte er, doch da war ein seltsames Zittern in seiner Stimme und der Druck seiner Hand um ihren Nacken hatte sich etwas gelockert.
    „N… nein“, gab Jenna zu.
    „Dann kannst du nicht wissen, ob sie mir etwas getan hat. Sie hat eine

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