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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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nickte nur. Es gelang ihr noch nicht einmal, ihn anzusehen, wie sollte sie da sprechen können? Sie hatte das Gefühl nicht richtig atmen zu können, wenn er ihr so nah war.
    „Gut!“ brachte er erneut hervor und ließ sie los. „Ich bin bald wieder da. Iss etwas und ruh dich ein wenig aus. Wir werden noch heute weiter reiten.“
    Er sah noch einmal die Wirtin prüfend an und verließ dann die Wirtsstube. Jenna holte zittrig Luft und versuchte sich wieder zu entspannen. Doch das war leichter gesagt als getan. Ihre Glieder hatten sich durch dieses furchtbare Ereignis so verkrampft, dass sie sich kaum richtig lösen konnten. Oh, wie sie es bereute, diesem Mann je so etwas wie Sympathie entgegengebracht zu haben. Eine kleine Sache, ein winziges Einmischen von ihrer Seite und schon drehte dieser furchtbare Kerl restlos durch, wurde zu dem bösartigen Mann, der er wohl schon immer gewesen war. All die Mühe mit ihm auszukommen, ihn freundlich zu stimmen, so dass er einigermaßen nett mit ihr umging, umsonst… Ihre Augen begannen sofort zu brennen und ihre alte Freundin, die Verzweiflung, schaute aus ihrem Versteck heraus. Wie sollte sie das alles nur überstehen? Gab es denn gar keinen Ausweg?
    Ihr Blick flog durch den Raum und blieb schließlich an dem Gesicht der Wirtin hängen, die sie offenbar schon die ganze Zeit angesehen hatte und – lächelte. Nicht so, wie sie Marek angelächelt hatte, voller Angst und unterdrücktem Hass, und auch nicht so, wie man einen Fremden aus reiner Höflichkeit anlächelte. Es war ein warmes, wohlwollendes, ja fast dankbares Lächeln und es verunsicherte Jenna, weil sie nicht genau wusste, warum ihr die Frau so zugetan war. Ihre Mundwinkel zuckten zaghaft in die Höhe. Gleichzeitig überlegte sie, was sie sagen konnte, um keinen unhöflichen Eindruck zu machen. Doch das war gar nicht notwendig.
    „Kann ich Euch irgendetwas bringen?“ fragte die Wirtin. „Etwas zum Trinken oder zum Essen?“
    Jenna überlegte einen Augenblick. Hunger hatte sie eigentlich nicht. Der Appetit war ihr nach dem Vorfall mit der Alten vergangen und sie glaubte auch nicht, dass er so schnell wiederkommen würde.
    „Vielleicht etwas Wasser?“ schlug sie vor.
    Die Wirtin nickte und begab sich schnell hinter die Theke um einen Becher zu holen. Dann kam sie mit diesem und einem Krug zurück, stellte beides auf den Tisch.
    „Ihr solltet unbedingt auch etwas essen“, riet sie ihr, während sie etwas Wasser in den Becher goss.
    „Ich weiß“, gab Jenna leise zurück und betrachtete die Wirtin eingehender. „Vielleicht später.“
    Sie musste feststellen, dass die Frau überhaupt nicht den klischeehaften Vorstellungen einer Wirtin entsprach. Sie war weder rund noch vollbusig und auch keine burschikose Frohnatur mit derbem Humor. Nein, sie war eine dünne, fast zerbrechlich wirkende und sehr müde aussehende Frau. Die Arbeit und das harte Leben in einem armen Dorf hatten ihren Körper ausgemergelt und Narben der Entbehrung auf ihrem Gesicht hinterlassen. Ihre Augen waren traurig und voller Hoffnungslosigkeit.
    Jenna bemühte sich um ein Lächeln, als sie die Wirtin wieder ansah. Es fiel ihr schwer, dieses Lächeln nicht mitleidig aussehen zu lassen.
    „Später ist nicht gut“, sagte die Frau. „Wer weiß, wie schnell er wieder hier ist.“
    Der Wirtin schien viel daran zu liegen, Jenna etwas Gutes zu tun, und als sie etwas genauer hinsah, erkannte sie in den Augen der Frau ein Funken von Mitleid. Sie hatte verstanden, dass sie Mareks Gefangene war, und ahnte Schlimmes.
    „Ich werde schon nicht verhungern“, erwiderte Jenna. Sie konnte beim besten Willen nichts essen. Wenn Marek sie wieder bedrohte, würde sie sich nachher noch hier am Tisch übergeben. Angst schlug ihr leider immer auf den Magen.
    Die Wirtin sah sich kurz um und beugte sich dann vor. „Ihr werdet viel Kraft brauchen, um das alles durchzustehen“, raunte sie ihr zu. „Seht Euch bloß vor mit dem, was Ihr sagt oder tut. Er ist ein grausamer Mann.“
    Sie trat noch dichter an sie heran und sah sich wieder ängstlich um. „Ihr solltet, wenn sich die Möglichkeit ergibt, versuchen zu fliehen“, flüsterte sie. „Wenn Ihr entkommen könnt, habt Ihr vielleicht eine Chance, alles unbeschadet zu überstehen.“
    „Und sonst nicht?“ fragte Jenna mit dünner Stimme.
    Die Wirtin sagte nichts, sondern sah sie nur traurig an. Jennas Magen krampfte sich schon wieder zusammen, aber sie kämpfte dagegen an. Es war zu früh, um schon

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