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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Reise. Toll!
    „Na, dann ist ja alles wunderbar!“ stieß sie verärgert aus, wandte sich von Marek ab und striegelte das Pferd weiter, in der Hoffnung, dass er dann nicht noch genauer auf seinen ‚tollen‘ Plan eingehen und sie stattdessen in Ruhe lassen würde. Sie fühlte ein paar Atemzüge lang noch seinen Blick auf sich ruhen, dann wandte er sich tatsächlich ab und lief zurück zum Feuer, um sich auf seiner Decke niederzulassen.
    Jenna seufzte leise. Wie sollte das alles nur für sie weitergehen? Mareks Plan an sich war ja schon ein Alptraum für sie. Wenn sie allerdings bedachte, was bisher schon alles passiert war und wie schwierig es für sie war, auf eine Art und Weise mit diesem launischen Mann umzugehen, die sie nicht in Gefahr brachte, dann war sie sich gar nicht mehr so sicher, dass sie Alentaras Schloss überhaupt lebend  erreichen würde. Sie kannte ihn einfach zu wenig, um sich ihm gegenüber ‚richtig‘ zu verhalten – wenn es überhaupt ein ‚Richtig‘ gab. Schon mit Leon hatte sie sich ständig gestritten und sie bezweifelte, dass weitere Streits mit Marek so ‚glimpflich‘ wie bisher für sie ausgehen würden. Nicht nach der Geschichte, die man ihr im Dorf erzählt hatte. Sie musste lernen, sich zurückzuhalten, nicht immer auszusprechen, was ihr auf der Zunge lag, und vor allen Dingen nichts zu tun, was ihn in Rage brachte. Denn wenn sein Zorn ihn überwältigte, wurde er wirklich gefährlich. Das wusste sie jetzt.
    Am besten war es wahrscheinlich, dafür zu sorgen, dass er sie mochte – wenigstens ein kleines bisschen, sodass er sie nicht gleich töten würde, wenn sie mal wieder etwas falsch machte. Ja, das war ein guter Plan. Sich einschmeicheln, immer lieb und freundlich sein, sodass er sich an sie gewöhnte, sie mochte, ein Herz für sie hatte, so wie für den Drachen… Und am besten fing sie ab sofort damit an.
    Sie strich dem Hengst zum Abschied noch einmal sanft über den Hals und machte sich dann auf den Weg zum Feuer, an dem auch sie schon ihren Schlafplatz hergerichtet hatte. Marek sah nicht auf, als sie sich auf ihrem Fell niederließ, obwohl sie sich fast direkt neben ihn setzte. Er war scheinbar zu sehr damit beschäftigt, seinen Dolch zu polieren oder besser gesagt ihren Dolch. Sie sah ihm eine Weile dabei zu und überlegte angestrengt, wie sie ein Gespräch mit ihm beginnen sollte und vor allen Dingen worüber. Zu ihrer Überraschung nahm er ihr den schweren Einstieg ab.
    „Kannst du dich eigentlich daran erinnern, wie du hierhergekommen bist?“ fragte er ganz unvermittelt.
    Sie dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. „Ich bin einfach in einem der Wälder hier aufgewacht.“
    Er hielt in seiner Arbeit inne, musterte sie kurz mit zusammengezogenen Brauen. „Einfach so?“
    „Ja…“ Sie zuckte hilflos die Schultern.
    „Und niemand war bei dir? Auch nicht vor deinem Erwachen?“
    „Nein.“
    Gut – ganz ehrlich war das nicht, denn sie hatte sich daran erinnert, zuletzt Demeon begegnet zu sein, doch das musste Marek ja nicht wissen. Wieso auch? Er kannte den Mann ganz bestimmt nicht und sie wollte nicht gleich jedem auf die Nase binden, dass sie in ihrer Welt Kontakt zu… ‚magisch begabten‘ Menschen gehabt hatte, ohne es selbst zu bemerken. Wer wusste schon, wie er darauf reagierte?
    Mareks Augen ruhten noch ein paar Herzschläge lang nachdenklich auf ihrem Gesicht, dann wandte er sich wieder von ihr ab. Für ein paar Minuten schwiegen sie beide. Es fühlte sich nicht gut an und deswegen war Jenna Marek wirklich dankbar, als er erneut versuchte, ein Gespräch mit ihr zu beginnen.
    „Das ist ein schöner Dolch“, sagte er und suchte ihren Blick. Seine Miene war entspannt, fast freundlich. Offenbar war auch er zu einer kleinen Runde Smalltalk bereit, um die Stille zwischen ihnen zu vertreiben. „Wo hat Leon ihn gekauft?“
     „Ich vermute in Vaylacia“, gab sie bereitwillig zur Antwort. „Aber ich bin mir nicht sicher.“
    „Warum hat er dir den Dolch wohl geschenkt?“ fragte Marek interessiert. „Ihm muss doch klar gewesen sein, dass du ihn nie benutzen wirst.“
    „Ich hab ihn schon benutzt“, entgegnete sie ruhig.
    Er sah sie überrascht an. Mit dieser Antwort schien er nicht gerechnet zu haben. Dennoch wurde sofort deutlicher Zweifel in seinem Gesicht sichtbar.
    „Wann?“ gab er in einem Ton zurück, der diesen Zweifel nun auch hörbar machte.
    „Ich hab deine Fesseln und die des Drachen aufgeschnitten“, erklärte sie mit dem

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