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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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sie mit der Suche anfing, und setzte den Gedanken sofort in die Tat um. Die Zeit drängte.
    Es überraschte sie nicht, hinter der Tür das Schlafzimmer der Königin vorzufinden. Es war in einem ähnlichen Stil wie das… nun ja… ‚Wohnzimmer‘ eingerichtet, nur befanden sich hier zwei Schränke mehr, ein Wandschirm, hinter dem sich die Königin umkleiden konnte, sowie ein riesiges Himmelbett mit schweren, bestickten Vorhängen. Zu Jennas Freude gab es nur eine kleine weitere Tür zur Außenseite des Raumes hin, die sicherlich nur auf einen Balkon führte, was wahrscheinlich hieß, dass sich die Privatgemächer der Königin auf diese zwei Räume beschränkten. Wunderbar – das vereinfachte die Suche nach dem Stein zumindest ein wenig. Dennoch stand Jenna ein paar weitere kostbare Minuten lang nur regungslos im Raum und wusste nicht, was sie tun sollte.
    Wo mit der Suche anfangen, wenn man die Person, die man berauben sollte, gar nicht kannte, nicht wusste, wie sorgsam sie wertvolle Dinge normalerweise versteckte, wie vorsichtig sie war? Erschwerend kam hinzu, dass es Jenna bei dem Schlachtlärm, der von den Fenstern her zu ihr hinaufhallte, außerordentlich schwer fiel, sich zu konzentrieren. Sie war das Klirren von Schwertern, die Kampf- und Schmerzensschreie noch zu wenig gewohnt, um sie vollständig zu ignorieren. Diese Geräusche würden jedoch ganz gewiss nicht verstummen, solange sie den Stein nicht gefunden hatte.
    Jennas Blick flog ein weiteres Mal durch den Raum. Truhe! Da lugte eine Truhe hinter dem Wandschirm hervor. Sie eilte darauf zu. Kein Schloss! Was für ein Glück! Sie hob den schweren Deckel und ließ sofort enttäuscht die Schultern sinken. Stoffe – kostbare Stoffe, jedoch nichts anderes, wie sie beim raschen Durchwühlen feststellte. Sie ließ den Deckel wieder zufallen und lief hinüber zum Schrank.
    Natürlich befanden sich auch darin nur kostbare Kleider und Schuhe… eine Ersatzdecke… Oh! Eine geheimnisvolle Schatulle!… Mit weniger geheimnisvollem Schmuck. Wieder ein Reinfall. War das antikes Schminkzeug? Keine Zeit. Jenna verstaute alles wieder ordentlich im Schrank und seufzte tief. Weiter im Takt. Auch der nächste Schrank bot leider nichts Neues. Kleider, Schmuck, Schuhe, verschiedene Salben und Parfüms in einer größeren Holztruhe. Keine wahren Schätze. Kein magischer Stein.
    Jenna trat wieder in die Mitte des Raumes und sah sich noch einmal gründlich um. Eigentlich war es unwahrscheinlich, dass die Königin eine solch kostbare Sache wie einen Zauberstein sorglos in einem Schrank oder einer Truhe aufbewahrte. Also brachte es wohl kaum etwas, die übrigen Schränke und Regale im anderen Raum zu durchsuchen. Sie hatte den Stein bestimmt in einem Geheimversteck untergebracht, das sich an und für sich überall befinden konnte. Hinter jedem Mauerstein, jedem Schrank… im Boden… in der Matratze des Bettes…
    So schlau Marek sonst auch sein mochte, diesen Teil des Plans hatte er nicht richtig durchdacht. Marek… der dort draußen mit seinen Männern kämpfte, in Gefahr war… sein Leben verlieren konnte… Was hatte er noch gleich zu ihr gesagt? Der Stein würde sie rufen, ganz gleich wie gut er versteckt war. Bisher hatte sie noch keinen Ruf vernommen. Allerdings war sie auch mit ihrer Sucherei sehr abgelenkt, war aufgeregt und angespannt gewesen.
    Jenna atmete tief durch die Nase ein und aus, marschierte auf das Bett der Königin zu und ließ sich darauf nieder. Oh! Weich. Wundervoll weich. Wie lange schon hatte sie nicht mehr auf einer solch himmlischen Matratze…
    ‚Reiß dich zusammen, Jenna!‘ vernahm sie ihre innere Stimme der Vernunft. ‚Konzentrier dich! Da draußen sterben Menschen – ganz umsonst, wenn du nicht endlich deinen Auftrag erfüllst!‘
    Sie schloss die Augen, versuchte noch mehr belebenden Sauerstoff mit weiteren tiefen Atemzügen in ihre Lunge und schließlich auch in ihr Gehirn zu transportieren. Sie bewegte ihre Schultern, versuchte diese zu lockern und ganz langsam begann sie sich etwas zu entspannen. Dennoch nahm sie nichts wahr, was Ähnlichkeit mit einem Rufen hatte. Vielleicht musste ja auch sie damit anfangen, sich für den Stein bemerkbar machen. Ihr entwischte ein kleines Lachen. Das war völlig blödsinnig… einfach nur albern. Wie sollte sie das auch tun? Melina konnte vielleicht mentale Botschaften aussenden und nach anderen Menschen ‚tasten‘, aber sie selbst doch nicht.
    Gut, sie konnte versuchen an den Stein zu denken, sich

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