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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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schnell, dass es hier ein paar schmale Fenster gab, durch die der Tumult auf den Mauern der Burg und im Hof drang, der durch den nahenden Angriff der Bakitarer entstanden war: Das Klirren von Rüstungen, Truppen, die im Gleichschritt liefen, Geschrei – Aufregung, die sich leider auch wieder auf Jenna übertrug. Bald schon würde dort draußen eine Schlacht entbrennen – eine wirkliche Schlacht. Menschen würden sterben und auch wenn Jenna dies hier im Inneren des Schlosses nicht würde mitansehen müssen, so würde sie dennoch das Klirren der Schwerter, das Schreien der Kämpfenden und Sterbenden hören… all die schrecklichen Geräusche, die Menschen verursachten, wenn sie in blinder Wut und in der Absicht zu morden aufeinanderprallten.
    Sie schüttelte sich innerlich, versuchte die Beklommenheit, die sich in ihr ausbreiten wollte, wieder abzuschütteln, doch es gelang ihr nicht vollständig. Vielleicht konnte sie den Kampf da draußen ja auch irgendwie beeinflussen, ihn zumindest verkürzen, wenn sie Marek ein Signal gab, dass sie das Amulett hatte. Dazu musste sie es natürlich erst einmal finden. Ihr Bedürfnis sich noch mehr zu beeilen wuchs und sie versuchte, Nulas Tempo besser zu halten, keine Zeit mehr darauf zu verwenden, sich umzusehen oder sich mit ihren Ängsten zu beschäftigen.
    „Wo liegen denn die Gemächer Alentaras?“ flüsterte sie der Magd zu, die mittlerweile einen beinahe verbissenen Gesichtsausdruck angenommen hatte.
    „Direkt über uns“, gab sie angespannt zurück. Ihr Blick war jedoch auf die schwere Eichentür gerichtet, die sich direkt vor ihnen auftat. Der Lärm, der durch die Fensteröffnungen hallte, schwoll an und Jenna wusste genau, was das bedeutete: der Kampf begann. Fast im selben Atemzug flog die Flügeltür vor ihnen auf und eine Gruppe schwer bewaffneter Krieger in voller Kampfmontur stürmte heraus.
    Jenna reagierte instinktiv. Sie machte einen großen Schritt zur Seite und presste sich der Länge nach an die Wand, es Nula gleichtuend. Die Männer stürmten an ihnen vorbei, ohne ihnen Beachtung zu schenken, wild entschlossen, sich dem herannahenden Feind entgegenzuwerfen. Zu Jennas Überraschung befanden sich auch Frauen in diesem Pulk, durch die Rüstungen und ihre eher kräftigen, muskulösen Staturen schwer von den Männern zu unterscheiden. Ihre Gesichter waren hart und markant, ihre Blicke wild und entschlossen. Jenna war sich sicher, dass diese Kriegerinnen durchaus dazu in der Lage waren, den ein oder anderen starken Mann niederzustrecken, und sie brachte diesen Frauen denselben Respekt entgegen wie ihren männlichen Kameraden.
    Sie warf Nula einen verunsicherten Blick zu, als der größte Teil der Truppe an ihnen vorüber war und nur noch vereinzelt Krieger aus dem Saal eilten, und das Mädchen trat vorsichtig auf die offen stehende Tür zu. Das hätte sie lieber nicht tun sollen, denn nur einen Herzschlag später wurde sie mit Schwung von einem Krieger umgerannt. Er kam dabei selbst aus dem Gleichgewicht und rammte die Wand, bevor er seinen Körper wieder unter Kontrolle bekam. Zornig wandte er sich zu dem noch am Boden liegenden Mädchen um. Jenna erstarrte. Das war kein Mann, sondern eine Frau. Eine Frau, der Jenna schon einmal begegnet war, damals in Vaylacia. Sie senkte rasch den Blick, zupfte sich die Haube ein wenig tiefer ins Gesicht.
    „Was habt ihr hier noch zu suchen?!“ schnauzte die Kriegerin jetzt Nula an und warf zu Jennas Glück nur einen flüchtigen Blick auf sie. „Alentara hat ausdrücklich befohlen, dass sich alle Dienstboten und Mägde in das Kellergewölbe zu begeben haben!“
    Nula nickte demütig und erhob sich rasch. „Ja, Herrin“, stammelte sie mit gesenktem Blick. „Wir waren schon auf dem Weg dorthin.“
    „Dann seid ihr nicht schnell genug! Los! Beeilt euch!“ Sie machte eine ungeduldige Handbewegung in die Richtung, aus der sie gekommen war. Nula setzte sich sofort in Bewegung und Jenna folgte ihr, das Haupt weiterhin gesenkt. Die Frau hatte sie nicht erkannt! Das Glück schien heute auf ihrer Seite zu sein!
    „Wer war das?“ raunte sie Nula zu, als sie noch einmal einen Blick hinter sich in den nun leeren Flur geworfen hatte, um sicherzustellen, dass die Kriegerin auch wirklich gegangen war.
    „Sheza C’el Skelargo“, flüsterte die junge Frau. Jetzt erst fiel Jenna auf, wie blass sie geworden war. „Sie ist Alentaras engste Beraterin und Befehlshaberin der königlichen Garde.“
    „Ich glaube, ich hab sie in

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