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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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mehr mit ihr, schob beleidigt die Unterlippe vor und wandte sich ab, sobald sie auch nur den Ansatz dazu machte, wieder mit ihm zu reden. So bezogen sie das gemeinsame Zimmer stillschweigend und packten ebenso wortlos und mit kühler Miene ihre Sachen aus. Melina hasste das, aber sie war auch nicht willens, dem Jungen nachzugeben, nur weil er herumbockte wie ein Kleinkind.
    Die Zeit verging quälend langsam. Als der Abend nahte und sie immer noch beide wortlos auf ihren Betten saßen und sich damit beschäftigten, ihre für ihre Aktion so wichtigen Unterlagen durchzugehen – er am PC, sie mittels handgeschriebener und gedruckter Papiere – seufzte Melina laut auf und sah ihren Neffen an. So lange, bis er sich davon so gestört fühlte, dass er den Blick hob.
    „Was?!“ stieß er genervt aus.
    „Das ist doch albern, Benjamin“, sagte Melina gerade heraus. „Wie sollen wir weiter zusammenarbeiten, wenn du nicht mehr mit mir redest?“
    Er zuckte die Schultern und sah wieder auf den Bildschirm seines Laptops. „Ich hatte nicht gerade das Gefühl, als wolltest du mit mir zusammen arbeiten…“
    „Nur weil ich dir ausnahmsweise widersprochen und es durchgesetzt habe, dass wir erst morgen früh Demeons Wohnung ansehen?“
    „Du bestimmt immer alles!“ hielt er dagegen.
    „Das ist überhaupt nicht wahr!“ Melina sah ihren Neffen empört an. „Wenn das so wäre, hätte ich dich noch nicht einmal mitgenommen! Und wir waren im Pub, obwohl ich das nicht geplant hatte. Das Treffen mit dieser Miss Clarke hast du ganz allein organisiert und ich habe es sofort akzeptiert. Ich weiß deine Hilfe sehr zu schätzen, Benjamin. Aber manchmal musst auch du mir mal entgegenkommen!“
    Benjamin warf ihr einen kurzen, immer noch etwas mürrischen Blick zu, doch sie fühlte, dass ihre Worte bei ihm angekommen waren. Seine Körperhaltung hatte sich deutlich entspannt und er machte einen nicht mehr ganz so verärgerten Eindruck.
    „Manche Dinge lassen sich besser auf deine Weise und manche eher auf meine Weise angehen“, fuhr sie nun weniger nachdrücklich fort. „Nur wenn wir lernen, uns auf einander abzustimmen, können wir zu einem guten Team werden. Wir haben das Potential dafür, das spüre ich.“
    „Ja, ja, schon gut, ich hab’s verstanden“, erwiderte Benjamin mit einer lässig abwinkenden Geste. „Bin ja nicht blöd.“
    „Nein, das bist du ganz bestimmt nicht“, lächelte sie. „Sonst hätt ich dich wahrscheinlich längst abschütteln können.“
    „Wahrscheinlich“, stimmte er ihr zu und sie meinte ein kleines Schmunzeln auf seinen Lippen zu erkennen, ein sicheres Zeichen dafür, dass die Spannung zwischen ihnen fürs Erste behoben war.
    Melina war erleichtert. Das würde sie ganz gewiss sehr viel besser schlafen lassen.
    „Übrigens: Eine Sache wollte ich dir noch zeigen, bevor wir zu schläfrig werden, um noch richtig denken zu können.“ Benjamin erhob sich unter Melinas erstauntem Blick und lief hinüber zu dem Stuhl, auf den er seinen Rucksack gestellt hatte. Er kramte eine Weile darin herum und holte schließlich einen etwas zerknitterten Zettel hervor.
    „Ich hatte ganz vergessen, dir das zu zeigen“, meinte er und reichte ihn ihr. Sein Verhalten überraschte sie, hatte sie doch gar nicht mit einer derart versöhnlichen Geste seinerseits gerechnet. Sie entfaltete das Papier stirnrunzelnd und strich es glatt.
    „Den hab ich von einem Notizblock mitgehen lassen und dann mit Bleistift übermalt“, erklärte er, „um zu sehen, ob sich was durchs Papier gedrückt hat.“
    Das hatte es in der Tat. Gegen den dunklen Strich des Bleistifts hoben sich feine weiße Linien ab, Linien die Zahlen und Worte bildeten.
    „Das erste ist anscheinend eine Telefonnummer und ein Name: Dr. Phillip Reign“, erklärte Benjamin. „Darunter stehen ein paar Daten.“
    Melina nickte tief nachdenklich.
    „Kannst du was damit anfangen?“
    Sie musste leider den Kopf schütteln. „Das sagt mir nichts. Weder der Name noch die Daten.“
    „Er ist ein Astrologe – das hab ich schon im Internet nachgesehen“, klärte ihr Neffe sie auf.
    „Ein Astrologe?“ wiederholte sie hellhörig.
    Benjamin nickte. „Ist das… verdächtig?“
    Sie bewegte abwägend den Kopf von einer Seite zur anderen. „Ich bin mir nicht sicher – aber Magier beschäftigen sich viel mit Sternenkonstellationen, weil diese den Fluss der Energien beeinflussen können. Es ist immer gut zu wissen, was im All so passiert.“
    „Dann wollte er den

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