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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Hälfte der Strecke den Hügel wieder hinunterpurzelst.“
    „ Hügel ?!“ wiederholte Jenna fassungslos und Verärgerung stieg in ihr hoch. Oh ja, Verärgerung war gut! Das war das passende Gefühl für diesen Kerl! „Das ist ein verdammter Berg! Ich hätte mir bei meinem… ‚Purzelversuch‘ verflucht nochmal das Genick brechen können!“
    Mareks Grinsen wurde noch breiter. „Hast du aber nicht.“
    „Ja, weil ich nicht gepurzelt bin!“
    „Dir scheint das Wort zu gefallen.“
    Ihre Augen verengten sich und sie presste die Lippen zusammen, um nicht etwas zu sagen, was sie nachher noch bereuen würde. Sie hätte ohnehin keine Zeit mehr dafür gehabt, denn Marek hielt für einen kurzen Augenblick sichtbar inne, um sie darauf blitzschnell am Arm zu packen und mit sich zu ziehen. Sie konnte gar nicht so schnell laufen, wie er zog, stolperte und stürzte schließlich, doch sie schlug nicht auf den Boden auf. Marek nutzte ihren Schwung, um sie geschickt hinter einen großen, von Büschen eingerahmten Felsen zu manövrieren und dort neben sich unsanft auf den Boden zu setzen.
    „Was…“, war alles, was sie noch hervorbringen konnte, bevor er ihr rasch den Mund mit einer Hand verschloss und nachdrücklich den Kopf schüttelte. Jenna erstarrte und ein flaues Gefühl machte sich in ihrem Magen breit, denn Mareks ganze Körperhaltung verriet ihr, dass sich ihnen eine Gefahr näherte. Er musste etwas wahrgenommen haben, was ihr selbst völlig entgangen war. Vielleicht ein Geräusch oder ähnliches. Sie versteckten sich vor jemandem… oder etwas . ‚Jemandem‘ war ihr allerdings lieber.
    Es dauerte nicht lange, bis sie die Geräusche selbst hören konnte: das Prasseln von herabkullernden Steinen, Schritte und das angestrengte Schnaufen von Menschen – so hoffte sie jedenfalls.
    Marek war neben ihr in die Knie gegangen und spähte vorsichtig an ihr vorbei, durch die Zweige der Büsche um sie herum. Er schien sehr angespannt, denn sie sah das nervöse Zucken seiner Wangenmuskeln selbst durch seinen dichten Bartwuchs. Seine Unruhe war begründet, wie Jenna schnell feststellte, als sie es nun ebenfalls wagte, einen Blick über die Schulter durch die Büsche zu riskieren. Vom Berghang der gegenüberliegenden Seite sprangen nacheinander zwei sehr merkwürdig aussehende Männer hinab. Sie waren nicht sehr groß, dafür aber sehr kräftig, hatten grobschlächtige, beinahe affenartige Gesichter mit ziemlich ausgeprägten, hervorstehenden Kiefern und lange, zottige Haare und Bärte. Sie trugen dicke Tierpelze am Körper und machten einen sehr primitiven Eindruck, waren jedoch mit Speeren und langen Messern bewaffnet. Sie schienen auf der Suche nach jemandem zu sein, denn sie blieben in der Mitte des Plateaus stehen und sahen sich nach allen Seiten um.
    Jenna warf Marek einen ängstlichen Blick zu. Sie wusste zwar, dass er ein hervorragender Schwertkämpfer war, aber höchstwahrscheinlich waren die beiden nicht allein. Wenn sie hier lebten, war es für sie ein Leichtes, nach Verstärkung zu rufen, und ob Marek gegen einen ganzen Stamm dieser Wilden antreten konnte, war wohl äußerst fraglich – auch wenn er sich eindeutig zurück in den gefährlichen Krieger verwandelt hatte, der er eigentlich war. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos, der Blick seiner hellen Augen eiskalt und hochkonzentriert und seine Hand ruhte… nicht auf seinem Schwert! Denn da war keins!
    Jennas Augen weiteten sich in purem Entsetzen und flogen hektisch     über seinen Körper, doch so sehr sie sich auch anstrengte, sie konnte nichts an ihm entdecken, was ihm auch nur annähernd als Waffenersatz dienen konnte. Er hatte alles unten bei seinem Pferd gelassen. Er hatte offenbar nicht damit gerechnet, hier oben plötzlich einer Gefahr ausgesetzt zu sein, und so beunruhigt, wie er wirkte, war mit diesem Volk wahrscheinlich nicht zu spaßen. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als mit angehaltenem Atem zu hoffen, unentdeckt zu bleiben.
    Die beiden Männer wechselten ein paar Worte miteinander, in einer Sprache, die Jenna noch nie gehört hatte, und veranlassten sie dazu, sich wieder zu ihnen umzudrehen. Sie sah, wie sie auseinander liefen, langsam das Plateau abgingen, prüfend in jeden versteckten Winkel blickten. Viele Verstecke gab es allerdings nicht – sie mussten früher oder später auch zu ihnen kommen.
    Jennas Angst wuchs und sie beobachtete mit Bangen, wie einer der Männer tatsächlich auf sie zusteuerte. Sie sah Marek panisch an, aber

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