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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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nicht so viel Zeit mit ihr verbracht wie damals mit Sara, aber sie war ihm ans Herz gewachsen und inzwischen wusste er, dass sie wichtig war – für alle Menschen, die unter Nadirs Tyrannei zu leiden hatten. Sie durfte auf keinen Fall sterben.
    Das Problem war nur, dass es nichts gab, was Leon im Augenblick für sie tun konnte. Er konnte sich ja noch nicht einmal selbst helfen. Er war so hilflos wie noch nie zuvor in seinem Leben und, so wie es aussah, würde sich seine Situation auch nicht so bald ändern. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sein derzeitiges Schicksal hinzunehmen und dabei zuzusehen, wie er sich wieder weiter von Jenna entfernte.
    Sheza ließ sich einfach nicht dazu bewegen, umzukehren und sie zu retten. Und doch war Leon sich sicher, dass er mit seiner Theorie richtig gelegen hatte, einer Theorie, die in seinem Verstand immer deutlichere Konturen annahm. Nachdem Nadir Alentaras Königreich lange Zeit in Frieden gelassen hatte und die Königin keinen Finger gerührt hatte, während er ein Königshaus nach dem anderen ausgelöscht und sich deren Länder unter den Nagel gerissen hatte, war Alentara plötzlich zu seinem letzten großen Feind geworden. Was der Auslöser dafür gewesen war, war Leon noch nicht klar, er war sich jedoch sicher, dass er auch das bald herausfinden würde.
    In ihrer Verzweiflung schien Alentara heimlich ein Bündnis mit König Renon eingegangen zu sein und dieser hatte sich in der Tat dazu hinreißen lassen, Nadir mit kleinen Anschlägen auf militärische Lager von seiner Großattacke auf Alentara abzubringen. Doch was erhoffte sich der König selbst davon? Was für einen Nutzen zog er aus dem Bündnis? Neue Streitkräfte? Einen vereinten Großangriff auf Nadir, sobald Alentara ihre Truppen aufgerüstet hatte? War das denn sinnvoll? Auch daraus war Leon noch nicht schlau geworden.
    Was er allerdings nun wusste, war, dass auch er dazu missbraucht worden war, zumindest Marek abzulenken. Er war sich sicher, dass Alentara dem Kriegerfürsten einen Hinweis bezüglich des Steins zukommen hatte lassen, ohne zu verraten, wo sich diese Kostbarkeit tatsächlich befand, und ihr Plan war perfekt aufgegangen – bis zu dem Moment, in dem Jenna aufgetaucht war. Mit ihr hatte die Königin nicht gerechnet. Niemand hatte das. Nun brachte diese junge Frau die mächtigsten Personen dieses Landes völlig durcheinander und das noch nicht einmal mit Absicht. Natürlich nicht allein mit ihrer Anwesenheit, sondern nur in Verbindung mit diesen magischen Steinen. Steine, vor deren Macht selbst die Großen dieser Welt zitterten.
    Dies brachte Jenna in eine verzwickte Lage. Jeder der Machthabenden in Falaysia wollte sie jetzt in die Finger kriegen, um herauszufinden, wer sie war und auf welche Weise sie die Magie der Steine nutzen konnte, und wahrscheinlich auch, um diese neue, so starke Macht für sich zu gewinnen. Das schützte Jenna einerseits davor, sofort getötet zu werden, konnte sie aber, wenn sie zu sehr mit einem der Machthabenden sympathisierte, jedoch nicht wieder im Besitz eines der Steine war, auch das Leben kosten. Große Macht sorgte für Angst – und leider waren schon zu viele Menschen aus diesem Grund gestorben.
    Gelang es Jenna allerdings auch nur einen der Steine wieder in die Hände zu bekommen, war sie plötzlich in der seltsamen Lage, mit ihren Entscheidungen das Schicksal aller Menschen in Falaysia zu bestimmen. Sie selbst wurde zu einer der mächtigsten Personen in diesem ‚Spiel‘. Und genau das war es, was Leon vorschwebte. Nur konnte er Jenna nicht helfen den Stein wiederzubekommen, wenn sie nicht in seiner Nähe war. Außerdem war der alte Stein erst einmal verloren. Sie mussten sich auf den konzentrieren, der in Alentaras Besitz war, mussten diese Frau dazu bringen, ihn an Jenna weiterzugeben. Nur wie? Wie ?
    Leon biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. Es war verrückt, aber seine einzige Hoffnung darauf, Jenna zu befreien, sie vor Marek zu retten, lag darin, Alentara als Verbündete zu gewinnen – eine Frau, von der man sagte, dass man ihr nicht trauen durfte. Sie hatte bereits zwei ihrer Ehemänner getötet und galt als launisch und unberechenbar. In kriegerischen Zeiten drehte sie ihr Fähnchen nach dem Wind, immer auf ihren eigenen Vorteil bedacht. Trotz all dem war sie für die nächste Zeit Leons einziger Lichtblick. Wenn sie ihn wegen seiner Informationen über Jenna und den Stein empfing und er ihr alles erzählte, dann würde sie bestimmt alles

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