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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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dafür tun, um Jenna zu befreien. Jenna konnte die Rettung für ihr Königreich sein – das würde sie schnell begreifen, musste sie einfach begreifen!
    Natürlich gefiel es Leon nicht, seine ganzen Pläne auf eine vage Hoffnung zu stützen, ihm blieb jedoch nichts anderes übrig. Es gab nur diesen einen Weg, der nur in die eine Richtung ging und keine Abzweigungen besaß. Ein Weg, den er gezwungen war zu gehen.
    Leon seufzte schwer. Zusätzlich zu seinen belastenden Gedanken begann er sich nun schon wieder so schwach und schläfrig zu fühlen. Sämtliche Muskeln seines Körpers flehten ihn an, sich wieder hinzulegen und sich auszuruhen. Nein, das waren zweifellos nicht nur die Nachwirkungen seiner Verletzung. Was für ein hinterhältiges Biest! Wahrscheinlich waren es die Mittelchen, die Sheza ihm einflößte, um seinen Genesungsprozess zu beschleunigen, die ihn so betäubten und es ihm schwer machten, seinen Verstand richtig einzusetzen, um einen genialen Plan zu entwickeln. Dieses unmögliche Mannsweib war schuld, dass Jenna weiterhin leiden musste und vielleicht am Ende doch noch starb.
    Seine Hände krallten sich an der Reling fest, um bei dem immer stärker werdenden Seegang nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Es war traurig, was man innerhalb weniger Stunden aus einem stattlichen jungen Mann wie ihm machen konnte. Was würde wohl passieren, wenn er über die Reling sprang, einfach so, hinein ins kühle Nass? Vielleicht würde das seine müden Lebensgeister wieder wecken. Er würde dann zurück ans Ufer kraulen und Jenna retten.
    Leon musste über sich selber schmunzeln. Ganz davon abgesehen, dass sie schon zu weit auf dem Meer waren, war er mit seiner Verletzung überhaupt nicht fähig, zu schwimmen. Er würde wahrscheinlich jämmerlich ersaufen.
    „Was tust du hier?!“ ertönte plötzlich Shezas energische Stimme hinter ihm. Wenn er dazu in der Lage gewesen wäre, hätte er sich wahrscheinlich erschrocken herumgeworfen. Stattdessen warf er ihr nur einen müden Blick über die Schulter zu.
    „Ich schnappe frische Luft“, sagte er leise und fragte sich, ob die Kriegerin tatsächlich befürchtet hatte, er könne von Bord springen. In ihrem Blick lag ein Hauch von Misstrauen.
    „Habe ich dir erlaubt an Deck zu gehen?“ fragte sie verärgert.
    „Du hast es mir jedenfalls nicht verboten“, erwiderte er gelassen. Er war zwar ihr Gefangener, aber er wollte sich nicht wie einer behandeln lassen.
    Die Kriegerin wusste darauf anscheinend nichts zu erwidern, denn sie sah ihn nur weiterhin grimmig an. Leon atmete einmal tief durch und drehte sich dann vollständig zu ihr um und das war mit diesen weichen Knien gar nicht so einfach. „Wie lange wird es noch dauern, bis wir in Tielhiev sind?“ erkundigte er sich, ohne wirklich eine Antwort zu erwarten.
    Doch die Kriegerin überraschte ihn. „Wir werden noch fünf Stunden mit dem Schiff unterwegs sein“, erklärte sie. „Und dann werden wir noch mindestens einen halben Tagesritt hinter uns bringen müssen, bis wir das Schloss erreichen.“
    Leon sah sie verblüfft an. So präzise hatte die Frau ihm noch nie geantwortet.
    „Können wir jetzt wieder unter Deck gehen?“ erkundigte sie sich fast freundlich.
    „Äh… ja…“, stammelte er und ließ es zu, dass sie sich seinen Arm um die Schultern legte, um ihn zu stützen. Während sie langsam auf die Tür zu den unteren Decks zugingen, fragte er sich, was diese Wandlung bei der Kriegerin hervorgerufen hatte. Vielleicht hatte sie am Ende doch noch Mitleid mit ihm bekommen oder sie hatte Angst gehabt, er könne sich, nach all den schlechten Nachrichten in der letzten Zeit, wahrhaftig ins Meer stürzen. Ganz gleich, was es war, Leon nahm sich vor, die Kriegerin noch einmal auf Jenna anzusprechen. Ein letzter Versuch konnte nicht schaden. Wie hieß es doch so schön im Volksmund? Der stete Tropfen höhlt den Stein.

L egenden

     
    J ennas Körper brauchte weniger Zeit, um sich zu erholen, als Marek vermutet hatte, und mehr als Jenna lieb war. Insgesamt verbrachte sie zwei weitere Tage in der angenehm warmen Höhle, eingepackt in Decken und fürsorglich mit frisch zubereiteter Nahrung – meist gebratenes Fleisch – versorgt. Da sie tatsächlich sehr erschöpft und müde war, schlief sie die meiste Zeit davon und Kaamo war schlau genug, gerade diese Zeiten dafür zu nutzen, jagen zu gehen. An eine Flucht hatte Jenna bisher schon allein aus diesem Grund nicht denken können, ganz davon abgesehen, dass der

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