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Falaysia Bd 2 - Trachonien

Falaysia Bd 2 - Trachonien

Titel: Falaysia Bd 2 - Trachonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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Überlebenden zurücklassen wollten.“
    „Wie furchtbar“, entwischte es Jenna betroffen.
    Kaamo nickte. „Niemand rechnete mehr damit, dem Tode zu entkommen. Der Legende nach konnte Ano das Elend in dieser Welt nicht mehr mit ansehen. Er fuhr in den Körper eines jungen Mannes, der mitten im Schlachtgetümmel auf die Knie fiel, die Arme zum Himmel reckte und anfing, eine Beschwörungsformel in einer befremdlichen Sprache hinauf zu rufen. Es heißt, aus seiner Brust sei ein helles Licht geschossen, das sich über das ganze Schlachtfeld ausgebreitet und alle dazu gebracht hätte, in ihrem Kampf innezuhalten. Es wurde totenstill in dieser Ebene und dann hätte man die ersten Schreie gehört. Nicht die Schreie von Menschen oder die von gewöhnlichen Tieren. Unbekannte Schreie von Wesen aus der Unterwelt; Wesen, die diese Welt bis dahin noch nie gesehen hatte. Sie stiegen vom Himmel herab, brachen aus der Erde und fuhren aus dem Ozean. Riesige, geschuppte und gehörnte Kreaturen, mit scharfen Zähnen in den Mäulern, rasiermesserscharfen Klauen und ledernen Flügeln, die zehn Häuser umspannen konnten…“
    „Drachen!“ hauchte Jenna und wieder musste Kaamo nicken.
    „Sie kamen als Rächer Anos und fuhren in die Menge der schreienden Krieger wie Furien. Doch sie töteten nur die Soldaten des trachonischen Königshauses und einige der Magier. Bald schon war der Boden von ihrem Blut getränkt, brannte die Ebene in dem Feuer, das aus ihren Mäulern brach. Zurück blieb nur Zerstörung und Tod… und die kläglichen Reste des Heeres der Rebellen.“
    „Was geschah mit der Königsfamilie?“ hakte Jenna atemlos nach.
    „Sie zog sich aus den übrigen Ländern endgültig zurück und verhielt sich für eine lange Zeit sehr still. Alentara ist eine der letzten Nachfahrinnen dieses Hauses – und noch nicht einmal eine direkte.“
    „Und der Zirkel der Magier ?“
    „Er wurde nie mehr so mächtig, wie er es vor der großen Schlacht gewesen war. Die Könige vertrauten nicht mehr auf seine Macht und irgendwann löste er sich auf.“
    Ein paar Herzschläge lang herrschte Stille zwischen ihnen. Jenna musste diese Geschichte erst einmal verarbeiten, sich überlegen, was sie davon für wahr erachten sollte.
    „Die Drachen sollen also damals bei der Schlacht nach Falaysia gekommen sein?“ ließ sie Kaamo schließlich an ihren Gedanken teilnehmen.
    „So heißt es“, gab er ihr Recht. „Und sie sollen nie wieder gegangen sein.“
    „Glaubst du das auch?“
    Er sah sich in der Ebene um und zuckte dann die Schultern. „Ich weiß nicht so recht… wohl eher nicht. Legenden besitzen meist nur einen kleinen Anteil an Wahrheit. Aber sie eignen sich gut dafür, sich die Langeweile zu vertreiben.“
    Sie schmunzelte. „Allerdings“, stimmte sie ihm zu und brachte damit auch ihn zum Lächeln. Sympathisch. Ja. Das traf es auch dieses Mal. Jennas Vorsicht trat gegen ihren Willen den Rückzug an. „Kennst du viele solcher Legenden?“
    „Einige“, gab der große Mann zu.
    „Gibt es auch schon welche über Marek?“ Sie wusste nicht genau, warum sie das fragte. Es war einfach so aus ihr herausgeplatzt.
    „Legenden?“ Er schenkte ihr einen erstaunten Blick.
    „Na ja, oder halt Geschichten, die man sich über ihn erzählt.“
    Kaamo stieß einen Laut aus, der wie ein unterdrücktes Auflachen klang. „Davon gibt es eine ganze Menge. Eigentlich viel zu viele – und die meisten sind nicht sehr schön.“
    „Sind sie denn wahr?“
    „Ein paar…“ Er sah sie nicht mehr an, starrte stattdessen in die Ferne. Er wollte ihr vermutlich damit zeigen, dass er nicht willens war, ihr diese Geschichten zu erzählen.
    Hm. Wie konnte man ihm wohl die Zunge lockern? Einfach so tun, als kenne sie schon die meisten dieser Geschichten? Einen Versuch war es wert.
    „Stimmt es, dass er vor einer großen Schlacht in dem Blut von Pferden badet, um deren Kraft zu gewinnen?“ dachte sie sich eine Geschichte aus – mit dem gewünschten Erfolg.
    Kaamos Kopf flog zu ihr herum und er sah sie entgeistert an. „Was? Marek? Niemals! Pferde sind für uns Bakitarer etwas Unantastbares! Und er würde niemals in… in Blut baden!“
    Sie zuckte die Schultern und musste sich zusammenreißen, um nicht zu grinsen. „Na ja, immerhin soll er ja auch die Herzen seiner stärksten Gegner nach einem siegreichen Kampf essen.“
    Kaamos Augen weiteten sich und sie meinte jetzt sogar einen Funken von Verärgerung in diesen aufblitzen zu sehen.
    „Wo hast du das

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