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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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so etwas aussprach.
     „Zaishomas“, antwortete Leon immer noch lächelnd. „Sie sind die friedlichsten Wesen, die es in Falaysia gibt. Es heißt, dass sie schon manchem Verirrten aus dem Wald geführt haben und, wenn man sich anstrengt, kann man sie sogar singen hören.“
    Jenna schloss die Augen und lauschte. Zuerst hörte sie nur die Geräusche, die die Pferde von sich gaben und die Rufe eines Kauzes. Doch dann vernahm sie etwas, was sie noch nie zuvor gehört hatte, etwas, was weit weg und gleichzeitig sehr nah war, und es klang wunderschön, überirdisch schön. Jenna genoss die leise Melodie, die so sanft durch den Wald klang, sog sie in sich auf und nach einer Weile hatte sie das Gefühl, sie könne einzelne Worte verstehen, einen Text in einer Sprache, die sie nicht beherrschte. Alle anderen Geräusche waren plötzlich nebensächlich, kaum noch zu vernehmen. Da waren nur diese kleinen, zarten Stimmen der Elfenwesen.
    „Hab keine Angst“, sagte plötzlich eine Stimme in ihrem Kopf.
    Jenna zuckte leicht zusammen, ließ ihre Augen aber geschlossen. Es war nicht möglich, dass sie ein derart kleines Wesen verstehen konnte. Das war nur die Müdigkeit, die ihr einen Streich spielte.
     „Du bist nicht allein“, fuhr die Stimme in ihrem Kopf fort. „Eine Skiar ist niemals allein…“
    Jenna riss entsetzt die Augen auf und der Gesang verstummte augenblicklich. Auch die Stimme war nicht mehr zu vernehmen.
    „Was ist?“ fragte Leon erstaunt.
    Doch sie sah ihn nicht an, starrte nur in ihre Hand, in der immer noch die kleine Elfe saß. Sie war aus ihrer Starre erwacht, hatte das kleine Köpfchen schief gelegt und sah sie an. Die zarten Flügel bewegten sich schwirrend und plötzlich erhob sie sich und flog davon. Jenna sah ihr mit offenem Mund nach. Sie war äußerst verwirrt. Was hatte nun das schon wieder zu bedeuten?
    Leon wurde ungeduldig. Er brachte sein Pferd näher an sie heran und berührte ihren Arm. „Jenna, ist alles in Ordnung?“
     „Die… die Elfe hat mit mir geredet“, brachte Jenna stockend hervor.
    Leon runzelte die Stirn. „Geredet?“ Er stieß ein belustigtes Grunzen aus. „Zaishomas können nicht sprechen. Es sind keine Menschen und selbst wenn sie es könnten… Meinst du wirklich, du könntest sie hören, so winzig wie die sind? So ein feines Gehör besitzt doch kein Mensch!“
     „Ich weiß aber…“ Sie brach ab. Das hatte keinen Sinn. Leon würde ihr ohnehin nicht glauben. Sie konnte es ja selbst kaum fassen.
     „Wahrscheinlich hab ich’s mir nur eingebildet“, sagte sie schnell.
    Er nickte, doch so ganz zufrieden schien auch er mit dieser Antwort nicht zu sein. Es hatte ihn nachdenklich gestimmt.
    Sie ritten eine Weile schweigend nebeneinander her. Dann lenkte Leon plötzlich sein Pferd vom Weg herunter, mitten in den Wald hinein. Jenna runzelte irritiert die Stirn und folgte ihm nur zögernd.
     „Wo… wohin willst du?“ fragte sie verunsichert seinen Rücken.
     „Ich kenne hier einen brauchbaren Platz zum Verschnaufen“, meinte er. „Ich glaube, wir sollten uns langsam mal ausruhen, sonst siehst du hier demnächst noch einen Drachen im Gebüsch hocken.“
    Jenna ärgerte diese Bemerkung, doch sie ließ es sich nicht anmerken. Sie beschloss sich lieber darüber zu freuen, dass sie endlich eine Pause einlegten.
    Es dauerte nicht lange und sie kamen an eine Lichtung, in deren Mitte sich ein großer Teich befand, durch den ein kleiner Bach zu fließen schien. Der Mond spiegelte sich in dem klaren Wasser und über die Oberfläche tanzten kleine Lichter, die Jenna nun als Zaishomas identifizieren konnte.
    Völlig übermüdet rutschte Jenna aus dem Sattel und landete schließlich mit weichen Beinen auf dem bemoosten Waldboden. Sie wollte ihr Gepäck vom Sattel schnallen, doch Leon, der längst locker vom Pferd gesprungen war, kam ihr zuvor.
     „Lass nur, ich mach das schon“, sagte er ungewohnt sanft und schob sie zur Seite. „Setz dich wo hin und ruh dich aus, solange ich das Lager herrichte.“
    Jenna sah ihn etwas erstaunt an. Solche Freundlichkeit war sie gar nicht von ihm gewohnt. Was hatte ihn denn plötzlich so verändert? Sie beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken und seinen Vorschlag anzunehmen, bevor er es sich anders überlegte, und schlenderte zum Teich. Dort ließ sie sich ins weiche Gras fallen. Gott, tat das gut, nach der langen Zeit im Sattel!
    Sie legte sich auf den Bauch und beobachtete fasziniert den Tanz der kleinen Elfen auf dem

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