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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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weiteren verzweifelten Versuch starten zu lassen auf die Beine zu kommen. Das Adrenalin, das vermehrt durch ihre Adern schoss, bewirkte wahre Wunder. Ihre Muskeln zitterten zwar unter der Anstrengung, doch sie kam tatsächlich wankend auf die Beine und konnte die Schmerzen, die sie dabei hatte, weitgehend ignorieren. Leider begann sich nur wenige Sekunden später alles um sie zu drehen und sie taumelte nach vorne und verlor das Gleichgewicht. Doch sie fiel nicht. Eine große, starke Hand hatte sich um ihren Oberarm geschlossen und hielt sie so aufrecht, bis sie selbst die Kontrolle über ihren Körper einigermaßen zurückgewonnen hatte und auch dazu fähig war, den gefährlichen Mann vor ihr anzusehen, ohne ängstlich zu wimmern.
    Sein prüfender Blick ruhte noch für einen Atemzug auf ihrem Gesicht, dann erst ließ er sie wieder los und steckte das Schwert, das er in der anderen Hand gehalten hatte, zurück in die Scheide, die er um die Hüften trug. Ein seltsames Schmunzeln zuckte dabei um seine Mundwinkel und er schüttelte kaum merklich den Kopf. Dann sah er sie wieder an.
    „Geht doch“, erwiderte er und musterte sie ungeniert.
    Erinnerungen an ihre letzte Begegnung kochten in ihr hoch. Erinnerungen an seine unangenehme Nähe, an die Dinge, die er getan hatte und noch hatte tun wollen. Ihre Gedärme verkrampften sich und natürlich blieb ihr Puls nicht auf einem normalen Level. Sie zuckte zurück, als der Krieger erneut eine Hand nach ihr ausstreckte, doch das half ihr nicht, denn er zog nur erbost die Braunen zusammen, machte einen raschen Schritt auf sie zu und packte sie dennoch am Arm.
    „Bitte… ich… es tut mir leid, dass ich dich bestohlen habe“, brachte sie nur mit dünner Stimme heraus, während er ihren Arm ein wenig drehte. Wollte er ihn ihr brechen? Nein. Sie hätte beinahe erleichtert ausgeatmet, als er nur den Riss in ihrem Hemd auseinanderzog, um eine ihrer noch blutenden Wunden zu betrachten.
    „Tut es das – ja?“ fragte er beinahe beiläufig und ging zu ihrer Überraschung vor ihr in die Hocke, um ihre weiteren Verletzungen zu inspizieren. Sie zuckte zusammen, als seine Finger die wunde Haut neben dem tiefen Kratzer an ihrer Hüfte berührten, den Schnitt ein wenig auseinanderzogen, wohl um zu prüfen, wie tief er war. Doch sie wagte es nicht, ein weiteres Mal vor ihm zurückzuweichen, biss fest die Zähne zusammen. Sie wollte ihn auf keinen Fall wütend machen.
    „Ja“, beantwortete sie etwas verspätet seine Frage. „Aber was hätte ich anderes tun können?“
    Er sah zu ihr auf und das seltsame Schmunzeln war wieder da, sorgte für ein paar Lachfältchen um seine Augen herum, die ihn tatsächlich etwas menschlicher aussehen ließen. Dann wandte er sich aber auch schon wieder der nächsten Wunde zu. Irgendwie wurde die ganze Situation immer abstrakter. Erst rettete er ihr Leben und dann begann er sich auch noch um ihre Wunden zu kümmern, wollte sicherstellen, dass sie nicht ernsthaft verletzt war. Was sollte das?
    „Gar nichts“, hörte sie ihn zu ihrem blutenden Knie sagen. „Es war der einzige Weg aus deiner misslichen Lage herauszukommen. Ich hätte an deiner Stelle dasselbe getan.“
    Sie runzelte die Stirn, blinzelte ein paar Mal verwirrt, bis er sich wieder erhob und ihr ins Gesicht lächelte. Es war jedoch ein Lächeln, das die Kälte in seinen Augen nicht überwinden konnte, und so überraschten seine nächsten Worte Jenna auch nicht sonderlich.
    „Was nichts an meinem Ärger über dieses Vergehen ändert. Du weißt vielleicht nicht, wer ich bin – und davon gehe ich aus, weil niemand, der mich kennt, so etwas jemals wagen würde – aber das schützt dich nicht davor, die Konsequenzen für dein Handeln tragen zu müssen.“
    Jenna atmete stockend ein, weil die Panik schon wieder von ihrem Körper und Geist Besitz ergreifen wollte. „Und was…“ Sie schluckte schwer. „… was genau sind diese Konsequenzen?“
    Aus Mareks Lächeln wurde ein boshaftes Grinsen. „Das willst du nicht wissen.“
    Ihr Magen verdrehte sich, als er auf einmal wieder ihren Arm packte und sie mit sich zog. „Wir gehen jetzt“, brummte er.
    Sie stolperte hilflos hinter ihm her, hatte Mühe mit seinen großen Schritten durch das Unterholz mitzuhalten. Sie musste die Zähne fest zusammenbeißen, weil die Wunden mit jedem Schritt, den sie tat, stärker zu schmerzen schienen und die in ihr wachsende Angst ihre Glieder lähmte und ihr das Atmen und Laufen zusätzlich erschwerte. Dennoch

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