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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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länger ihr Freund sie ansah, desto wütender schien er zu werden. 
    „Hast du sie so zugerichtet?“ knurrte er Marek an.
    „Ja“, log der Krieger, packte ihren Arm und zog sie an sich heran. Er roch nach Schweiß und Blut und Jenna stemmte sich sofort gegen ihn, konnte es kaum ertragen, ihm so nah zu sein. „Sieht es nicht verführerisch aus?“
    Leon machte ein paar wütende Schritte auf ihn zu und hob drohend sein Schwert.
    „Wir sollten das endlich zu Ende bringen!“ stieß er angespannt aus und übersah geflissentlich das verzweifelte Kopfschütteln Jennas.
    Marek stieß sie grob von sich und sie stürzte zu Boden. Sie überlegte, ob sie ihn kräftig in die Wade beißen sollte, um ihn abzulenken. Nahe genug war sie ihm ja noch. Doch sie bezweifelte, dass das etwas bringen würde, außer vielleicht einen schmerzhaften Fußtritt seinerseits. Etwas anderes zog schnell Jennas Aufmerksamkeit auf sich: Leon hielt sein Schwert zwar mit beiden Händen, aber irgendetwas befand sich noch in einer seiner Fäuste.
    „Du wirst sterben, Rebell“, sagte Marek leise. Der dunkle Bariton seiner Stimme ließ seine Worte wie das bedrohliche Knurren eines Raubtieres klingen.
    „Da wäre ich mir nicht so sicher!“ rief Leon und warf Jenna blitzschnell etwas zu.
    Sie reagierte nur wenige Sekunden schneller als Marek und fing das Etwas vor ihm in der Luft. Für einen raschen Herzschlag umschloss Mareks Hand ihre Faust, doch in dem Moment, in dem ein ihr beinahe vertrautes Kribbeln durch ihre Adern schoss und sich rasend schnell in ihrem Körper ausbreitete, wurde er von einer unsichtbaren Kraft zurückgeworfen und ließ sie wieder los. Der Energiestoß schien so hart gewesen zu sein, dass der Krieger sogar das Gleichgewicht verlor und zu Boden ging.
    Leon sprang vor und ließ sein Schwert auf den am Boden liegenden Mann niedersausen. Doch der warf sich geistesgegenwärtig herum und die Schneide verfehlte ihr Ziel nur um Millimeter. Marek kam in einer geschmeidigen Bewegung wieder auf die Füße und entging so einem weiteren tödlichen Schwertschlag. Der nächste wurde von der Klinge seines Schwertes abgefangen und mit diesem klirrenden Misserfolg, schien die Glückssträhne Leons ein jähes Ende zu finden.
    Leon hatte nicht gelogen, was die Schwertkampfkunst seines Feindes anging. Auch ein Laie wie Jenna konnte auf Anhieb erkennen, dass der gefährliche Mann ihrem Freund haushoch überlegen war. Doch sie selbst war nicht dazu in der Lage, einzugreifen, war vor Schrecken über die tödliche Ernsthaftigkeit dieses Kampfes so gelähmt, dass sie es noch nicht einmal wagte, zu blinzeln, nur mit weit aufgerissenen Augen das Geschehen verfolgte.
    Mit kräftigen Schlägen drängte Marek Leon zurück, bis schließlich Leons Schwert durch einen gewaltigen Schlag von seiner Hand brach. Mit Entsetzen starrte ihr Freund auf den Stumpf in seiner Hand. Ein Aufschrei entfuhr Jenna, als Marek erneut ausholte, um den nun schutzlosen Leon zu attackieren, und dann vergaß sie plötzlich alles um sich herum, sprang auf und warf sie sich ohne Nachzudenken in Leons Arme, so als könne sie damit die Mordlust des Kriegers stoppen und... das Wunder geschah! Mareks Schwert änderte nicht nur rasch seinen Kurs – aus irgendeinem Grund schien er sie tatsächlich nicht verletzen zu wollen – sondern prallte auch noch von etwas für sie Unsichtbarem ab, genauso wie Marek selbst, der mit schmerzverzerrtem Gesicht keuchend zurücktaumelte.
    Leon reagierte schnell. Von irgendwoher brachte er plötzlich einen Dolch hervor, schüttelte Jenna ab und stürzte sich auf den immer noch nach Luft ringenden, mit seinem Gleichgewicht kämpfenden Krieger. Ein Tritt und das Schwert landete im Laub. Marek warf sich herum, als der Dolch auf ihn zuschoss. Die Klinge erwischte ihn dennoch, nicht so tödlich, wie sie eigentlich angesetzt war, doch sie schnitt ihm tief ins Fleisch. Leon verlor dabei selbst das Gleichgewicht, prallte gegen seinen Gegner und riss ihn so zu Boden. Es gelang ihm jedoch sofort wieder, die Oberhand zu gewinnen. Seine Hand mit dem Messer fuhr hoch in die Luft, um seinem wieder zu Kräften kommenden Feind endlich den tödlichen Stoß zu versetzen, doch sie kam nicht weit. Jenna bekam selbst kaum mit, was sie tat. Aus einem drängenden Gefühl tief in ihrem Inneren heraus warf sie sich auf Leon und klammerte sich an seinen Arm, hielt ihn mit aller Kraft fest, die sie aufbringen konnte. Ihr Herz raste und die innere Angst und Verzweiflung, die sie

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