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Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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ließ ein geringschätzendes Lächeln auf seinen Lippen erscheinen. „Und du solltest endlich begreifen, dass das nur der Wunschtraum eines kleinen, feigen Verlierers ist.“
    Leon starrte ihn ein paar Sekunden lang sprachlos an. Dann füllten sich seine Augen mit brennendem Zorn und er stieß ruckartig seine Faust in Mareks Magengrube. Marek krümmte sich mit einem Stöhnen zusammen, doch Leon schlug noch einmal zu und noch einmal, wollte gar nicht mehr aufhören und bei jedem Schlag zuckte Jenna heftig zusammen. Sie konnte nicht fassen, was sie da sah, brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass die Situation völlig außer Kontrolle geriet. Sie konnte nicht glauben, dass ihr guter Freund Leon derselbe Mann sein sollte, der seine Faust nun mit solcher Wucht in Mareks Gesicht krachen ließ, dass dieser zu Boden ging; derselbe, der auf den am Boden liegenden Mann hemmungslos eintrat, wieder und wieder und wieder und sich nicht darum kümmerte, was er traf und welchen Schaden er damit anrichten konnte, weil sein Gefangener nicht einmal seine Arme benutzen konnte, um seinen Körper und sein Gesicht zu schützen.
      Als sie jedoch begriff, dass Leon nicht so schnell wieder aufhören würde, löste sie sich aus ihrer Starre, ließ das Schwert fallen und die Zügel des Pferdes los und versuchte dazwischen zu gehen. Doch das war leichter gesagt als getan, denn Leon war völlig außer sich und stieß sie sofort weg. Hass und pure Freude an der Pein seines Opfers sprachen aus seinen Augen, während er den Mann vor sich wie ein Wahnsinniger weiter attackierte.
    „Leon!“ schrie sie und klammerte sich trotz seiner Gegenwehr an seine Schultern, versuchte ihn mit all ihrer Kraft wegzuziehen. „Hör auf! Du bringst ihn ja um! Hör auf!“
    Doch Leon reagierte nicht. Er sah und hörte nichts mehr und er war zu stark, machte ungehindert weiter. Glühende Wut stieg in Jenna auf. Sie hasste es, wenn sich Menschen an Wehrlosen abreagierten, ganz gleich, was das für Menschen waren und was sie zuvor getan hatte. Sie hasste es, hasste es so sehr… Sie würde ihm wehtun müssen. Jetzt.
    Mit einem entsetzten Schrei befreite sich Leon plötzlich von ihr, stolperte panisch aus ihrer Nähe. Erstaunen und Schmerz standen in sein Gesicht geschrieben und für einen Augenblick fehlten ihm die Worte.
    „Was… was…“, stammelte er, bis sein Blick auf den rot glühenden Stein fiel. Dann sah er sie wieder an. Fassungslos, enttäuscht. Doch Jenna scherte sich nicht darum. Sie fühlte genau dasselbe aus einem ganz anderen Grund.
    „Du hättest ihn töten können“, stieß sie mit hörbarem Vorwurf in der Stimme aus. Ihr tat es nicht leid, dass sich die Kraft des Steins versehentlich gegen ihren Freund gewandt hatte. Wenn sie ehrlich war, war es noch nicht einmal wirklich versehentlich geschehen. Sie hatte darauf gehofft, dass der Stein ihr helfen würde.
    Sie beugte sich über den immer noch am Boden liegenden Marek. Er atmete schwer und hatte die Augen geschlossen, gab aber keinen Laut von sich. Seine Unterlippe war aufgesprungen und dunkles Blut lief sowohl aus seiner Nase als auch aus der Platzwunde über seinem Wangenknochen. Seine Wangenmuskeln zuckten sichtbar unter der Haut und sie war sich sicher, dass er gerade einiges an Schmerzen auszustehen hatte. Sein Gesicht würde bald grün und blau sein, jedoch machte sie sich mehr Sorgen um die Stichwunde an seiner Brust, der die Tritte und Schläge nicht besonders gut getan hatten. Sie blutete viel stärker als zuvor, durchnässte bereits die ganze linke Seite seines Hemdes und wer wusste schon, was ihr Freund sonst noch für Schäden angerichtet hatte.
    Jenna verspürte das dringende Bedürfnis, Leon ins Gesicht zu schlagen. Wie konnte man sich derart gehen lassen? Sie wusste natürlich nicht, was Marek ihrem Freund noch alles angetan hatte, aber einen gefesselten und somit wehrlosen Mann derart zu malträtieren, ging eindeutig zu weit. Wie konnte man sich nur so benehmen und sich selbst dennoch für einen guten Menschen halten?
     Sie holte tief Luft, bevor sie sich wieder aufrichtete und sich Leon zuwandte. Sie wollte nicht auch noch die Kontrolle verlieren. Aber das alles machte sie so furchtbar wütend.
    „Tu das nie wieder“, sagte sie leise und sah ihm fest in die Augen. „Er ist vielleicht unser Feind, aber er hat mir vorhin mein Leben gerettet. Ich kann es nicht zulassen, dass du ihn noch einmal so behandelst!“
    Leon nickte stumm. War da eine Spur von Angst in seinen

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