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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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sie sich befanden, unzählige davon gab. Es ging bergab und bergauf, mal nach links, mal nach rechts und bald schon hatte Jenna das Gefühl, ihre Orientierung völlig verloren zu haben, denn alles hier sah gleich aus. Unregelmäßige, stellenweise rissige Felswände in jeder Richtung. Erstaunlich warme Wände, wie Jenna feststellte, als sie ihre Hand über eine von ihnen gleiten ließ.
    Sie runzelte die Stirn. Waren Höhlen nicht immer kalt und ungemütlich? Hier war es fast mollig warm. Die Hitze schien aus dem Gestein zu kommen, wie bei einem Kamin, der seine Wärme in die Wände eines ganzen Hauses leiten konnte. Nur gab es hier sicherlich keinen Kamin. Oder? Wohin zur Hölle führte Marek sie? Was hatte er vor? Dies alles wurde immer merkwürdiger und dennoch fühlte sie sich nicht unwohl. Ein Gefühl tief in ihrem Inneren sagte ihr, dass es gut für sie war Marek zu folgen – dass es sogar äußerst wichtig war. Sie durfte nur nicht den Anschluss verlieren, denn sonst war sie verloren. Sie würde niemals allein aus diesem vermutlich von Menschenhand angelegten Tunnelsystem herausfinden.
    Sie bogen ein weiteres Mal ab und auf einmal veränderte sich das Aussehen des Ganges. Die Wände sahen feuchter aus als zuvor, waren stellenweise mit Moos bewachsen und vor ihnen schien es heller zu werden, so als ob in nicht allzu großer Entfernung Tageslicht in den Tunnel fiele. Jennas Aufregung wuchs an, denn nun konnte sie in der Ferne auch noch ganz dumpf ein tiefes Rauschen vernehmen. Wie das Wasser eines ... eines Flusses oder Wasserfalls. Sie beschleunigte ihre Schritte und schloss dichter zu Marek auf. Ja, dort vorn befand sich ein erneut von Ranken halb zugewachsener Ausgang. Sie konnte es nicht nur sehen, sondern auch riechen und fühlen, denn nun strömte ihr auch frische Luft entgegen; Luft, die nach Pflanzen und Feuchtigkeit roch ... nach Blüten und Freiheit. Die Sonne schien noch dort draußen, warf ihre warmen Strahlen in das dunkle Innere des Bergesund Jenna beschleunigte ihr Tempo noch einmal an, lief nun fast neben Marek, der ihr einen amüsierten Blick schenkte. Er hatte anscheinend bemerkt, dass sie sich in den Tunneln nicht sehr wohl gefühlt hatte.
    Sie zuckte heftig zusammen, als direkt über ihr auf einmal ein lautes Rascheln und dann mehrfaches Flattern zu vernehmen waren. Als sie nach oben sah, entdeckte sie einen Schwarm kleiner bunter Vögel, die so tief flogen, dass sie sicherheitshalber den Kopf einzog. Sie segelten fast in derselben Sekunde über Jenna hinweg, als sie selbst nach draußen trat und wie angewurzelt stehenblieb. Das, was sich ihren Augen bot, verschlug ihr nicht nur die Sprache sondern ließ auch ihren Atem stocken und ihren Herzschlag für ein paar Sekunden verstummen. Sie blickte nicht etwa in eine von zerklüfteten Felsen dominierte, karge Gebirgslandschaft, sondern in ein blühendes, paradiesisches Tal. Ein rauschender Wasserfall ergoss sich aus schwindelerregender Höhe in die Natur unter ihnen, deren Vegetation so üppig war, dass man fast glauben mochte, sich in einem künstlich angelegten Gewächshaus zu befinden. Die unterschiedlichsten Pflanzen leuchteten ihnen in einer weiten Palette aus Grüntönen entgegen, unter ihnen auch palmenartige Gewächse, und in der Mitte des Tals befand sich ein kleiner, einladend funkelnder See, umwachsen von rötlich und violett blühenden Pflanzen.
    Die Vögel, die mit ihnen aus der Höhle gekommen waren, drehten muntere Kreise in der Luft und eiferten damit den vielen Schmetterlingen nach, die immer wieder aus den Blüten aufstiegen. Doch Jenna konnte sich auch auf sie nicht lange konzentrieren. Ihr Blick blieb an etwas hängen, das keines natürlichen Ursprungs war: Ein von Menschen erschaffenes, riesiges Relief, das fast direkt neben dem Wasserfall in die Steinwand gemeißelt worden war und große Ähnlichkeiten mit dem prunkvollen Eingang Tichuans hatte.
    Jenna atmete tief ein und wieder aus, denn ihr Herz hatte sofort einen Satz gemacht, hämmerte nun rasend schnell in ihrer Brust, während sich ein aufgeregtes Kribbeln in ihrer Bauchregion ausbreitete. Sie spürte, dass Marek sie ansah, und wandte sich ihm zu, nur mit Mühe ihre Aufregung in Schach haltend.
    „Was ... was ist das da hinten?“ fragte sie zaghaft und wies auf das Relief.
    Marek sah hinüber und obwohl er lächelte, hatte sie das Gefühl, dass sich seine Miene um einen Deut verfinsterte. „Es hat viele Namen“, erklärte er, ohne sie anzusehen. „Die M’aru

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