Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)
verbringen können“, ließ er sie nun großzügig wissen.
‘Und dann?’ wollte Jenna fragen, verkniff es sich jedoch, weil sie wusste, dass sie darauf ohnehin keine Antwort bekommen würde – zumindest keine vernünftige.
„Einen bestimmten?“ fragte sie stattdessen und konnte endlich ebenfalls ans andere Ufer hüpfen.
Unglücklicherweise geriet sie dabei etwas aus dem Gleichgewicht, weil ihre Oberschenkelmuskeln versagten, stolperte nach vorn und wurde glücklicherweise sofort aufgefangen. Für einen ziemlich langen Augenblick hing sie schlaff in Mareks Armen und starrte erstaunt blinzelnd in sein Gesicht. Der Mann hatte wahnsinnig schnelle Reflexe … und sooo faszinierende Augen. Dieser Mix aus hellen Blau- und Grüntönen ... fast schienen sie Türkis. Und diese goldenen Sprenkel, die man nur erkennen konnte, wenn man ihm richtig nah war, so nah wie in ihren Träumen … Eigentlich war sie ihm da sogar noch viel näher gekommen. Sofort schoss Hitze in ihre Wangen und sie bewegte sich wieder, versuchte sich ordentlich hinzustellen, indem sie sich an seinen Oberarmen festhielt. Stahlharte Muskulatur … liebe Güte, fühlte sich das gut an …
‘Jenna!’ mahnte sie sich innerlich und endlich gelang es ihr, wieder allein aufrecht zu stehen und ihn loszulassen. Sie fühlte Mareks Blick auf ihrem Gesicht ruhen und sah scheu auf. Er grinste nicht wie sonst, wenn sie sich selbst zum kompletten Idioten machte, sondern musterte sie nur mit einer Mischung aus Verwirrung und Neugierde in den Augen.
„Was?“ fragte sie, als er nach ein paar Atemzügen immer noch nicht mit seiner Musterung fertig war.
„Ich frage mich, ob du das versehentlich machst, oder mit voller Absicht“, erklärte er sich.
Sie bedachte ihn mit einem verständnislosen Blick. „Hinfallen? Klar! Das macht mir richtig Spaß!“ Sie schüttelte verärgert den Kopf, hielt jedoch sofort wieder inne, als er dasselbe tat.
„Das meine ich nicht!“ erwiderte er etwas ungeduldig. „Du setzt deine Energien gegen mich ein.“
Sie hob verblüfft die Brauen. „Ich tu was?“
Marek antwortete ihr nicht. Er verkreuzte stattdessen die Arme vor der Brust und musterte sie erneut, ein halbes Schmunzeln auf den Lippen, das zeigte, dass er sich nicht entscheiden konnte, ob er verärgert oder amüsiert sein sollte.
„Willst du mir weismachen, dass du das nicht fühlst?“ fragte er schließlich.
„Wenn du mir endlich sagen würdest, wovon du sprichst, könnte ich dir deine Fragen vielleicht auch vernünftig beantworten“, gab sie zurück und schlug verärgert nach einer Mücke, die nun schon die dritte Runde um ihren Kopf flog.
„Na, von dem, was passiert, wenn wir uns näher kommen!“ erwiderte Marek mit einer ungeduldig wedelnden Handbewegung zwischen ihnen. Es war nur allzu deutlich aus seinem Gesicht zu lesen, dass er nicht gern darüber sprach.
Jenna war für einen Moment so überrascht, dass sie ihn nur mit offenem Mund und großen Augen ansah. Bisher hatte sie geglaubt, dass Marek völlig Herr über seine Gefühle sei und nichts tue, was er nicht wollte. Doch anscheinend hatte sie sich geirrt.
Er machte nun einen leicht irritierten Eindruck, zog die Brauen zusammen und studierte ein weiteres Mal ihr Gesicht. „Du ... du merkst das nicht?“
„Doch, aber ...“ Sie stockte. Warum war auf einmal ihr ganzes, so dringend benötigte Vokabular verschwunden? „Ich ... ich mache nichts.“
„Du machst nichts“, wiederholte er und sein Lächeln war wieder da, begleitet von einem äußerst skeptischen Gesichtsausdruck.
Sie stieß ein verärgertes Lachen aus. „Du glaubst doch nicht im Ernst, dass ich ... dass ich dich mit Magie betöre oder so?!“
Er hob nur nachdrücklich die Brauen und Jenna lachte erneut, nur noch viel lauter als zuvor. Lustig wurde die Situation dadurch dennoch nicht. „Warum sollte ich das tun?! Das ist doch absolut lächerlich!“
„Um dich aus gefährlichen Situationen zu retten?“ schlug Marek vor. „Um einen Vorteil zu gewinnen, mich von meinen Plänen abzubringen? So wie damals im Zelt …“
Jenna starrte ihn entgeistert an. „Wie bitte?! Du hast doch damals damit angefangen! Vielleicht solltest du es besser unterlassen, von dich auf andere zu schließen!“
„Was?!“ Marek lachte nun auch, ähnlich verärgert wie sie. „Wenn ich dich in meinem Bett haben wollte , bräuchte ich keine Magie dafür! Das würde ich im Nu auch so hinkriegen!“
Jenna schnappte empört nach Luft. „Na, klar!
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