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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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hatte.
    Marek gab ein Geräusch von sich, das nur annähernd wie ein Lachen klang, und seine Züge nahmen einen Ausdruck kalter Verachtung an. „Es gibt keine Zauberer, die nur Gutes tun. Früher oder später werden sie alle korrupt und machthungrig. Sie bleiben eben auch nur Menschen und es liegt in der Natur des Menschen, nach Macht und Reichtum zu streben. Ich weiß, wovon ich rede. Ich bin selbst ein solches Prachtexemplar.“
    Jenna war erschüttert. Es war nicht so, dass sie nicht damit gerechnet hatte, dass Marek ein schlechtes Bild von anderen Menschen und seiner Umwelt hatte, doch dass seine Verachtung auch vor ihm selbst keinen Halt machte, überraschte sie sehr.
    „Am Schlimmsten wird es, wenn sie sich zusammenrotten“, fuhr Marek fort und der Hass, der sie nur wenige Tage zuvor ähnlich erschüttert hatte, kehrte zurück in seine Augen. „Sie werden das wieder tun, wenn man sie nicht aufhält. Sie sind schon dabei, Jenna. Hinter dem Rücken aller anderen planen sie die Macht in Falaysia wieder an sich zu reißen und ich denke, sie haben schon einige der Fürsten, die vor mir davon gerannt sind, auf ihre Seite holen können. Sie manipulieren jeden , den sie in die Finger bekommen können.“
    Wovon zur Hölle sprach er da?
    „Der Zirkel? Redest du vom Zirkel der Magier ?“ fragte sie nach. „Der existiert doch gar nicht mehr.“
    „So sagt man“, stimmte Marek ihr mit einem ironischen Lächeln zu. „Aber man sagt auch, dass Menschen, die aus der anderen Welt kommen, Dämonen sind, wenn du dich erinnerst. Ist das denn wahr?“
    Sie schüttelte den Kopf und versuchte, das Gefühl der Beklommenheit aus ihrem Inneren zu verbannen. Sie durfte weder vor ihm, noch vor anderen Menschen hier Angst haben. Angst war in mancher Hinsicht wichtig, doch hier, in dieser Situation, war sie fehl am Platz, denn sie trübte ihre Wahrnehmung, ließ sie zu schnell all die Sachen glauben, die Marek ihr erzählte. Sie durfte ihm nicht alles glauben, denn es war gut möglich, dass auch er nur versuchte, sie zu manipulieren.
    „Traue keinem Zauberer über den Weg, Jenna“, mahnte der Krieger sie und sah sie dabei eindringlich an. „Sie spielen alle mit falschen Karten.“
    Sie schluckte schwer. „Nadir auch?“
    „Nadir ist für niemanden eine Gefahr, solange ich ihn unter Kontrolle habe.“
    Sie runzelte die Stirn. „ Du hast die Kontrolle? Er soll doch der mächtigste Zauberer sein, den die Welt je gesehen hat!“
    Marek stieß ein genervtes Seufzen aus. „Ich sagte doch schon: Jeder Zauberer ist auch ein Mensch und die haben Schwachstellen. Es ist meine Aufgabe diese zu kennen und zu nutzen, und deine , mir zu glauben, dass du dir um Nadir keine Sorgen machen musst.“
    Jenna sah ihn lange an. Da war nichts in seinen hellen Augen, das falsch war, ihn der Lüge überführen konnte, keine Regung in seinem Gesicht, die ihr verriet, dass er ihr etwas verschwieg und so glaubte sie ihm, wollte ihm glauben. Unbedingt. Denn Nadir war eine ihrer größten Sorgen gewesen, hatte doch gerade Kychona ihre Angst vor diesem Mann geschürt. Marek war mit dem Zauberer aufgewachsen, hatte dieselbe Ausbildung genossen wie er, bis ihr Lehrmeister gestorben war und sie … ja, was hatten sie danach getan? Sich zusammengeschlossen? Sofort? Als sie noch Kinder gewesen waren? Wohl kaum, denn Marek war irgendwann von den Bakitarern gefunden worden, halbtot …
    „Ist das deine Art mir zu sagen, dass du mir nicht mehr über deine seltsame Beziehung zu Nadir erzählen wirst“, wiederholte sie seine Formulierung von zuvor, um davon abzulenken, worüber sie eigentlich nachdachte, und brachte es sogar zustande, ein wenig zu lächeln.
    „Ganz genau“, erwiderte er ebenfalls schmunzelnd.
    „Du weißt schon, dass ich das nicht hinnehmen werde, oder?“ fragte sie, während ihre Gedanken weiterrasten.
    Sie würde nicht erfahren, was direkt nach Nefians Tod geschehen war und wie die beiden Jungen von damals als erwachsene Männer wieder zusammengefunden hatten. Sie wusste nur, dass die Beziehung zwischen den beiden nicht annähernd so gut war, wie die Welt um sie herum glaubte, und das war eigentlich gar nicht so schlecht …
    „Ich wäre überrascht, wenn es anders wär“, gab Marek amüsiert zurück. „Du wirst dennoch nichts aus mir herausbekommen.“
    ‚Du weißt ja gar nicht, wie sehr du dich irrst‘, dachte Jenna. Wenn Marek den Zauberer wahrhaftig im Griff hatte und sie selbst ihre Freundschaft zu dem Krieger noch weiter

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