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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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frustrierten Tonfall aus seinen Worten.
    „Du würdest ohnehin nichts davon verstehen“, sagte er sofort. „Sie sind in einer alten Sprache geschrieben, die nur noch die Magier kennen und an ihre Lehrlinge weitergeben.“
    „Und was mache ich dann in der ganzen Zeit?“ erkundigte sie sich frustriert. „Däumchen drehen?“
    Er schmunzelte. „Dir wird bestimmt etwas Besseres einfallen.“
    Sie seufzte tief und er lachte. Leider konnte sie seinen Humor nicht teilen. Nur herumzusitzen und zu warten, bis er mit seinen Nachforschungen und dem Schmieden gemeiner Pläne, die ihre Zukunft zerstören würden, fertig war, lag ihr so gar nicht im Blut. Schon gar nicht, wenn das alles hier sie sehr wohl etwas anging. Sie würde schon noch herausfinden, was in den Büchern stand und was er ihr verheimlichte.

A ntworten
     

    „S ieht irgendwie nicht nach ‘nem kleinen Lager aus“, merkte Wesla an, als sie nach einem ermüdenden Acht-Stunden-Ritt hinab in das seichte Tal blickten, in dem die Soldaten König Renons ihr neues Basislager errichtet hatten. Der Ort war geschickt gewählt worden, da es durch die hügelige bis felsige Landschaft um das Tal herum schwer für mögliche Feinde war, sich unbemerkt zu nähern. Überall auf den Kämmen waren Beobachtungsposten errichtet worden, die bis weit in das Land, das sie umgab, hineinsehen konnten. Der nächste Wald lag ein gutes Stück entfernt und auch dort waren ihnen zuvor schon Späher des Lagers begegnet, die vermutlich immer auf derselben Strecke patrouillierten und gut getarnt waren.
    Leon stimmte dem jungen Mann, der neben ihm einher ritt – dummerweise hatte er diesen grässlich geschwätzigen Gesellen nicht abschütteln können – nun mit einem Kopfnicken zu. „Ich denke, es haben sich ein paar der Truppen zusammengeschlossen, um möglichen Angriffen der Bakitarer besser trotzen zu können.“
    „Ich verstehe das nicht“, gab Wesla traurig kund, „erst hieß es, dass wir den Bakitarern das erste Mal seit langer Zeit überlegen sind und sie eventuell sogar aus einigen der besetzten Länder vertreiben können und ganz plötzlich haben alle wieder Angst vor denen.“
    „Wir haben keine Angst vor ihnen, wir haben nur gemerkt, dass es doch nicht ganz so leicht sein wird, sie zu besiegen, und wir ein wenig vorsichtiger vorgehen müssen als zuvor“, verbesserte Leon ihn unwirsch
    Wesla seufzte betrübt. „Volle Kraft voraus klang irgendwie besser.“
    Leon sah den Mann stirnrunzelnd an. „Warum machst du dir überhaupt Gedanken darüber – du gehörst doch gar nicht zu den Truppen Renons!“
    „Noch nicht – aber sehr bald!“ behauptete Wesla mit Überzeugung. „Das ist doch das Gute daran, dass sie jetzt wieder Angst haben …“ Er hob rasch die Hände „… wenn man das überhaupt so sagen kann – aber vielleicht brauchen sie dadurch jede helfende Hand und sind nicht mehr so wählerisch.“
    Leon musterte seinen ungewollten Begleiter mit einem kritischen Blick. „Warum haben sie dich zuvor eigentlich nicht genommen?“
    Wes starrte auf die Mähne seines Pferdes und zuckte die Schultern. „Ich bekomme manchmal Sachen nicht so schnell mit“, gestand er leise.
    Das war eine ziemlich nette Umschreibung für seine zeitweise auftretende Begriffsstutzigkeit.
    „Und Uryo?“ fragte Leon weiter.
    „Keine Ahnung. Er ist ein guter Kämpfer und schneller Denker …“
    Nun ja, schnell? Leon gab sich Mühe, nicht zu schmunzeln.
    „… und er ist auch nicht zu jung oder so.“
    „Hat er irgendwas gesagt oder getan, als ihr euch das letzte Mal vorgestellt habt? Etwas, das die führenden Offiziere möglicherweise verärgert hat?“
    Wesla schüttelte den Kopf. „Er sagt, das hängt mit seiner Abstammung zusammen. Seine Mutter ist ein Bakitarerkind. Keine Ahnung, woher sie das wissen. Aber Uryo hasst die Bakitarer aus tiefstem Herzen! Sie haben seiner Familie nur Leid gebracht.“
    „Es reicht vielleicht nicht, das nur zu sagen“, meinte Leon.
    Wesla bedachte ihn mit einem entrüsteten Blick. „Was soll er machen? Marek töten?“
    „Das wäre ein guter Anfang“, erwiderte Leon und musste nun doch grinsen.
    Sie hatten indes das Lager erreicht und bewegten sich auf dem breitesten Weg zwischen den Zelten hindurch. Drigo und ein paar andere Männer ritten ihnen voran und ganz am Schluss rumpelten die voll beladenen Wagen, angeführt von Foralt, hinterher. Die Soldaten, an denen sie vorbeiritten, schenkten ihnen nur wenig Aufmerksamkeit, was vermutlich

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