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Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition)

Titel: Falaysia - Fremde Welt - Band III: Piladoma (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ina Linger
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hatte sich ein wenig verändert, war sehr nachdenklich geworden. Was dachte sie wohl? War sie bereit, ihr so weit zu helfen?
    Kychonas schmaler Brustkorb weitete sich sichtbar unter einem tiefen Atemzug. „Es gibt viele gute Gründe, dir nicht weiter zu helfen“, sagte sie leise. „Ausreichend wäre wohl schon zu sagen, dass ich dich nicht gut genug kenne, um derlei wichtige Informationen mit dir zu teilen. Du könntest mir immerhin auch einige Dinge nur vormachen und ganz andere Ziele verfolgen als die, die du mir bisher genannt hast.“
    Die Zauberin schwieg einen Augenblick, schien noch einmal in sich gehen zu müssen. Jenna kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. Wenn Kychona sie wieder wegschickte, war alles umsonst gewesen und sie stand erneut an einem Punkt, an dem sie nicht weiter wusste.
    „Doch das, was ich von dir energetisch empfange, ist so unverfälscht und rein, dass ich nicht nur glaube, dir vertrauen zu können, sondern auch anfange zu hoffen, dass du dieser Welt und den Kreaturen, die in ihr leben, wahrhaftig helfen kannst“, fuhr Kychona schließlich fort und Jenna fiel gleich ein ganzer Berg vom Herzen.
    „Danke!“ stieß sie erleichtert aus. „Ihr wisst gar nicht, wie glücklich Ihr mich damit macht.
    „Oh doch, das sehe ich“, schmunzelte die Alte, wurde dann aber schnell wieder ernst. „Du musst mir etwas versprechen – hoch und heilig.“
    Jenna nickte rasch. „Alles, was Ihr wollt.“
    „Du darfst niemandem etwas von dem, was jetzt folgt, erzählen!“ Kychona sah sie streng an. „Niemandem!“
    „Versprochen!“ sagte Jenna, ohne weiter darüber nachdenken zu müssen, und reichte Kychona die Hand. Die alte Magierin ergriff diese mit erstaunlich festem Druck und ein seltsames Kribbeln wanderte durch Jennas Finger.
    „Gut“, sagte Kychona und ließ sie wieder los. „Kommen wir zurück zu deiner Frage …“

G eisel
     

    T räume fühlten sich manchmal erstaunlich real an, sodass man regelrecht glücklich war, aus ihnen zu erwachen. Bedauerlicherweise gab es ab und an auch den umgekehrten Fall – dann fühlte sich die Realität wie ein Traum oder besser wie ein Alp traum an, mit dem Unterschied, dass man daraus nicht erwachen konnte, denn man war ja schon wach.
    Leon war nach einer gefühlten Ewigkeit mit einem höllisch schmerzenden Schädel unter einer muffigen Decke und gefesselt an Händen und Füßen zu sich gekommen. Er hatte schnell begriffen, dass er sich auf einer Kutsche oder einem Karren befand, der sich rumpelnd über eine holprige Straße oder einen unwegsamen Pfad bewegte, und man ihn verdeckt hatte, um niemandem zu offenbaren, welche ‚Ware‘ man mit sich führte. Ihm war sofort klar gewesen, dass man ihn entführt hatte – aus welchem Grund auch immer – und er sich in der unangenehmen Situation befand, weder zu wissen, was auf ihn zukam, noch mit was für einem Gegner er es zu tun hatte.
    Es waren Männer. Mindestens zwei, die sich laut genug unterhielten, um fast alles, was sie sagten, zu verstehen. Bislang hatten sie jedoch nur über unwichtiges Zeug gesprochen.
    „Das hab ich ihr auch gesagt“, erwiderte einer der Männer auf die Bemerkung seines Freundes hin, dass für ‚die Sache‘ einzutreten wichtiger war, als alles andere – was immer auch ‚die Sache‘ war. „Aber sie war völlig uneinsichtig, meinte nur, dass ich mich herausreden würde und mich in Wirklichkeit nur nicht binden wolle.“
    Der andere Mann gab ein leises Glucksen von sich. „Na, so ganz Unrecht hat sie damit ja auch nicht, oder?“
    „Nö“, gab der kleine Casanova belustigt zurück. „Aber gibt es ’ne wundervollere Ausrede?“
    Beide lachten einstimmig und Leon beschloss, sich vorerst nicht weiter um die beiden zu scheren und stattdessen zu versuchen, seine Fesseln loszuwerden. Glücklicherweise hatten seine Entführer seine Hände nicht hinter seinem Rücken zusammengebunden und er konnte sie vorsichtig auf Augenhöhe heben, um die Fesseln genauer zu inspizieren. Der Tag war schon angebrochen und die Sonne spendete auch unter der Decke genügend Licht, um alles genau zu erkennen. Hmm … der Knoten sah nicht allzu kompliziert aus. Wenn er seine Zähne geschickt einsetzte, war es durchaus möglich diesen zu lösen.
    „Mann, Wes, es wäre so wundervoll, wenn der Kerl uns alle Türen öffnet und wir endlich so richtig mitmachen könnten“, sagte nun wieder einer der Männer mit einem kleinen, verträumten Seufzen.
    Der Kerl? Leon hielt inne, das Seil zwischen

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