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Falco Die Biografie

Falco Die Biografie

Titel: Falco Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lanz
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sensationell – auch in Deutschland Nummer eins, was Markus Spiegel nach heutiger Abrechnung bei der Single vier Millionen und bei der dazugehörigen LP eine Million Gewinn brachte.« Dabei ist – versteht sich – von Schilling die Rede.
    Einmal fragte man FALCO in einem Interview: »Man erzählt sich in der Szene, dass du beim ›Kommissar‹ im Gegensatz zur Plattenfirma und zum Produzenten das schlechteste Geschäft gemacht hättest.«
    Er antwortete: »Ich hab das bekommen, was mir vertraglich zugestanden ist. Und ich bin weder ausgetrickst noch gelegt worden. Mein Plattenvertrag ist nicht der beste, weil ich ihn noch als unbekannter Drahdiwaberl-Bassist abgeschlossen habe, und ich werde nach der dritten LP, wenn er ausläuft, sicher einen besseren verlangen und bekommen, aber der Vertrag ist koscher. Auf einem anderen Blatt steht natürlich, dass bisher überhaupt erst ein Bruchteil der Urheberrechts-Einnahmen vom ›Kommissar‹ abgerechnet wurde. Auf die Urheberrechtsabrechnung aus Frankreich wartete ich vier Jahre.«
    Frage: »Was befriedigt dich am meisten – wenn dir eine gute Textzeile gelungen ist, wenn eine Platte fertig gemischt ist oder wenn sich die Verkaufszahlen auf deinem Bankkonto niedergeschlagen haben?«
    »Wenn die Platte fertig ist. Aber ehrlich gestanden sind alle drei Sachen recht schön. Dazu muss ich sagen – in dem Moment, in dem man Musik auf Platten presste, ging das Desaster im Grunde genommen los. Früher haben die Leute in einem Café gespielt und dafür ihr Geld gekriegt. Aber wenn Kunst industrialisiert wird, wird es ein wenig unheimlich. Natürlich ist es wichtig zu verdienen, aber in Wahrheit verdienen alle anderen mehr als der Künstler. Ich möchte jetzt nicht vom ausgebeuteten Künstler in der Pop-Branche sprechen, das ist ein blödes Gerede, wir verdienen genug Geld, aber die Industrie, der Staat mit seinen Steuern, die verdienen alle viel, viel mehr. Das ist nicht mehr kontrollierbar.«
    Frage: »Du könntest ja sagen, ich nehm kein Geld mehr.«
    »Also, bitte gebt mir nichts, würde ich nie sagen.«
    Im Januar 1986 beschäftigte sich FALCO intensiv mit dem Urheberrecht und er fasste den Plan, in den Vorstand der österreichischen Urheberrechtsgesellschaft vorzustoßen. »Im Grunde«, sagte er damals zynisch, »gehört mir ja eh schon deren halbes Haus. Da sitzt die Witwe von Robert Stolz drinnen, warum soll nicht mal ein junger Typ wie ich dazukommen?« 1981 und 1982, als der »Kommissar« beinahe jede Minute irgendwo auf der Welt auf einen Plattenteller gelegt wird – sogar in Guatemala war es ein Hit, »die zahlen dort aber leider nicht in Dollar, sondern in Kaffeebohnen« –, fängt FALCO bewusst an, bei Interviews seine blasierte Überheblichkeit deutlich zu machen: »Diese Arroganz war die Personifizierung des ›Kommissars‹ und ein Zeichen der Zeit. Die Zeit war sehr kalt, sehr geschliffen, eisig.«
    Andererseits kam ihm die Verhaltensweise – das Sich-Abkapseln – gerade recht. Er wollte niemanden an sich ranlassen, die Arroganz war eine Art Selbstschutz. »Ich war im Grunde genommen nicht größenwahnsinnig geworden, wie man mir oft vorwarf, sondern unsicher. Man frustriert an den ganzen Mechanismen des Showbiz und daraus resultiert eine gewisse Fatzke-Haftigkeit.«
    Marga Swoboda schrieb in einem FALCO-Porträt, die erste selbst verdiente Million habe ihn auch unheilbar krank gemacht: »Da war die Angst vorm Fallen, weil du noch weißt, wie es unten war. Also musst du immer höher fliegen. Hansi ist gelernter Angsthase. Er gibt Gas, wenn die Maschine brennt, ihm wachsen beim Stürzen Flügel. Den Trip hemmt kein Schamgefühl: Geld und Bewunderung sind das Credo, und bitte nicht zu knapp.«
    Zur grenzenlosen Verwunderung seiner österreichischen Kollegen läuft die Platte nicht nur in der Heimat und im benachbarten Ausland, plötzlich kommen Erfolgsmeldungen aus den USA. Etwas, das noch nie da war!
    »Die Wahrheit ist, ich war der erste Sänger mit einem deutschsprachigen Hit da drüben – und die wollten mich halt vorzeigen, und ich hab das in aller Professionalität durchgeführt. Ich hab dort das Türchen aufgemacht für Leute wie Nena.«
    Er ging zu einigen Talkshows in den USA und war insgesamt rund ein halbes Jahr in Amerika, um für seine Platte Public Relations zu machen. Die deutschsprachige Version vom »Kommissar« gelangte bis zum Platz 72 der amerikanischen Charts, und »die englischsprachige Version von ›After The Fire‹ auf Platz drei,

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