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Falco Die Biografie

Falco Die Biografie

Titel: Falco Die Biografie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Lanz
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Gefahr für sie bedeuten. Vor allem war ich sicher, dass im Notfall die ärztliche Versorgung auf St. Thomas okay ist, schließlich gehört die Insel ja zu den USA.«
    Hans hatte vor, nach zwei Wochen unter Palmen noch nach Rio weiterzufliegen und sich dort umzusehen. Er war vier Jahre zuvor bereits einmal in der Karibik gewesen, und zwar auf Martinique. »Sonne und Meer, das gibt mir im Grunde genommen viel mehr Erholung als der Schnee«, sagte er, nachdem er Mitte Dezember noch für ein paar Tage in Kitzbühel war, um gemeinsam mit Horst Bork und den Brüdern Bolland die Pläne für die weitere gemeinsame Arbeit zu schmieden. »Vom Januar bis zum 30. November hatte ich keinen einzigen freien Tag. Es war wirklich ein schrecklicher Stress.«
    Kurz vor den Weihnachtsferien Flüge in die Karibik zu ergattern, erwies sich als nicht ganz einfach, und deshalb mussten FALCO, Isabella, Hans Mahr, dessen Sohn Mathias und eine Freundin von Mahr einige Erschwernisse in Kauf nehmen: Am 20. Dezember flogen sie von Wien nach München und übernachteten im Hotel. FALCO hatte schon den ganzen Flug über ein leichtes Ziehen in seinem Bein verspürt und konsultierte deswegen noch am Abend die Hotelärztin, die aber nichts Besonderes feststellen konnte.
    Kurz nach dem Start in Richtung New York wurden die Schmerzen immer schlimmer. FALCO musste seine Beine hochlagern, um die quälenden Stiche im Unterschenkel überhaupt auszuhalten. Die Situation war im Grunde genommen verrückt, nicht die schwangere Isabella, um die sich alle gesorgt hatten, gab Anlass zur Beunruhigung, sondern FALCO.
    Er, der ohnedies nicht der Tapferste im Flugzeug war und deshalb gern versuchte, seine Ängste mit Alkohol zu betäuben, konnte vor Schmerzen kein Auge zumachen. Hans Mahr: »Als wir schließlich auf dem John F. Kennedy Airport in New York landeten, passierte etwas Verblüffendes: Der erste, wirklich, der allererste Amerikaner, der FALCO in den USA sah, geriet völlig aus dem Häuschen, stürzte auf ihn zu und bat ihn um ein Autogramm. FALCO reagierte sehr misstrauisch, er wusste natürlich von seinen früheren Besuchen her, dass man ihn gerade an der Ostküste Amerikas recht gut kannte, aber dass der allererste, der ihn sah, solch einen Zirkus aufführte, verwunderte ihn doch, und eine ganze Weile nahm er ernsthaft an, ich hätte den Empfang inszeniert, um ihm eine Weihnachtsfreude zu machen.«
    Die Clique verbrachte die Zeit bis zum Weiterflug nach Miami in Manhattan. FALCO nutzte die Gelegenheit zu einer neuerlichen ärztlichen Untersuchung. Die Ärzte im Hospital waren zwar nicht sicher, aber sie deuteten an, dass es sich um eine beginnende Thrombose im Bein, eine Art Blutgefäßverstopfung, handeln könnte. Eine Sache, mit der nicht zu spaßen ist: Aus Thrombosen können sich Embolien entwickeln, die tödlich ausgehen.
    Am 21. Dezember, nach einem Zwischenstopp in Miami, kamen Hans, Isabella, Hans Mahr und dessen Sohn und Freundin endlich in St. Thomas auf den Virgin Islands an. Es war tatsächlich die Trauminsel, wie sie sich FALCO vorgestellt hatte. Mahr, der schon einmal da gewesen war, hatte für die beiden ein Doppelhaus direkt am Meer reservieren lassen. Vor den Fenstern waren die Klippen, die zum Meer hin abfielen.
    Während die Freundin von Mahr und Isabella anfingen, die Koffer auszupacken, fuhr Mahr mit FALCO ins Krankenhaus. Die Schmerzen im Bein waren eher noch schlimmer geworden und Mahr machte sich große Sorgen.
    Im Hospital von St. Thomas bestätigte sich die Vermutung der New Yorker Ärzte. FALCO hatte tatsächlich eine Thrombose, und man spritzte ihm erst einmal Mittel, die das Gerinnen des Blutes hemmten. Dann bat FALCO Hans Mahr, mit seinem Arzt in Wien zu telefonieren, und eine Zeit lang überlegte man, ob es nicht besser sei, wenn er, FALCO, zurück nach Miami fliegen würde, wo beste medizinische Versorgung gewährleistet war. Aber schließlich weigerte sich FALCO. »Trotzdem«, sagte er später, »war das Weihnachtsfest natürlich ordentlich verdorben. Die anderen saßen um mein Bett herum, ich wusste nicht recht, wie alles weitergehen würde, und aus der Erholung, nach der ich mich so gesehnt hatte, wurde fürs Erste nichts.«
    FALCO musste bis zum 31. Dezember, also zehn Tage lang, ruhig in seinem Krankenbett liegen bleiben. Silvester wurde er, mit allerlei Auflagen, sich zu schonen, entlassen. Er fuhr in das gemietete Haus, schloss die Fensterläden, setzte sich aufs Bett und machte den Fernsehapparat an. Hans Mahr:

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