Falco Die Biografie
»Und wieder als ob es bestellt gewesen wäre, kam im MTV, dem Musiksender, gleich als Allererstes das ›Rock-Me-Amadeus‹-Video. FALCO flippte wirklich aus.«
Gemeinsam feierten die vier Erwachsenen und der Junge den Jahreswechsel.
Im neuen Jahr ging es FALCO besser. Die Behandlung hatte Wirkung gezeigt, tatsächlich ließen die Schmerzen im Bein nach, und er entschloss sich, seine Reise fortzusetzen. Er flog wieder nach Florida, besuchte Disneyland und reiste dann weiter nach Brasilien.
Hin und wieder stöberten ihn Reporter auf, die ihn zu dem Skandal befragen wollten, der sich zu jener Zeit rund um sein Lied »Jeanny« in Deutschland abspielte. FALCO nahm alles sehr gelassen. »Ich liebe die Samba-Musik, ich liebe Brasilien, und ich habe beschlossen, in meinem nächsten Album einen Samba zu machen.«
KATHARINA BIANCA
Laß diese Reise niemals enden
Das Tun kommt aus dem Sein allein
Allein aus Dimensionen, die
Illusionen und Sensationen lohnen
Give me more …
1
Am 13. März, einem Donnerstag, ist FALCO gegen Abend im Kurhaus Stühlinger auf dem Semmering mit seinem Biografen verabredet. Es ist ein kühler Tag, aber trocken, nur gegen Abend kommt ein wenig Nieselregen auf.
Noch ehe der Autor das Hotel verlassen konnte, um FALCO zu treffen, rief Hans Mahr an: »Eure Unterredung ist verschoben, FALCO ist gerade mit Isabella nach Wien gereist, das Baby kommt.«
Die letzten Tage hatten FALCO und Isabella noch diskutiert, wie das Kind heißen sollte. FALCO gefiel Katharina, wenn es ein Mädchen würde, Isabella war sehr für Bianca.
Und ein Junge?
»Wie wäre es mit Fidelius?«, fragte FALCO die völlig konsternierte Isabella. Aber am Ende einigte man sich auf Stefan. Es waren wildbewegte Stunden: Am 13. März um 20.10 Uhr kam das Kind zur Welt, von dem FALCO lange Zeit überzeugt war, der Vater zu sein. Katharina Bianca hatte bei der Geburt schwarzes Haar, war 48 Zentimeter groß und drei Kilogramm schwer. Die Geburt verlief, den Wünschen der Mutter entsprechend, ganz sanft, ohne Spritzen, ohne Kaiserschnitt. FALCO war im Kreißsaal dabei, als der Arzt Dr. Volker Korbel mithalf, das Baby zur Welt zu bringen. »Ich habe gesehen, wie natürlich es ist, wenn ein Mensch zur Welt kommt«, sagte FALCO später. Und er war sicher: »Nachdem die Kleine zum ersten Mal laut losbrüllte, wusste ich, dass sie meine Stimme geerbt hatte.«
Damals stand eindeutig fest, dass sich FALCO dieses Kind aufs sehnlichste wünschte. Obwohl er Isabella erst relativ kurze Zeit kannte und das Kind – so rechnete er es sich später aus – beim allerersten Zusammensein in der Steiermark gezeugt worden sein musste, zweifelte er im tiefsten Inneren nicht an seiner Vaterschaft. »Emotionell war es für mich eine ganz klare Entscheidung, ich wollte, dass sie das Baby bekam.«
Aber für ihn waren auch viele andere Dinge ausschlaggebend. Billy Filanowski: »Er hat zu dem Zeitpunkt tief in seinem Inneren nach Beständigkeit gesucht. Er wollte eine fixe Beziehung und er wollte ein Kind als Bestätigung der Beziehung.«
Isabella hatte mit ihm auch über Abtreibung gesprochen, es war sogar schon ein Termin dafür in einem Krankenhaus vereinbart worden, doch FALCO hatte Isabella überredet, den Eingriff nicht vorzunehmen. »Wir diskutierten eine Nacht lang und wir kamen beide zu dem Schluss, dass wir das Kind brauchten. Zeitweise trank ich viel zu viel. Ich futterte in mich hinein und hungerte es wieder herunter. Ich lebte ungesund und völlig planlos und ohne gescheites Ziel. Und ehe ich Isabella kennengelernt hatte, war sie ähnlich konfus. Ich wollte allem einen Riegel vorschieben, ich wollte etwas haben, für das ich da sein musste.«
Auch als er einmal zufällig den Mutterschaftspass von Isabella fand und feststellte, dass das Datum der letzten Menstruation nachträglich ausgebessert worden war, ließ sich FALCO nicht durcheinanderbringen. Über Isabella sagte er: »Sie ist eine sehr starke Frau, oft von einer stoischen Ruhe, die mich aus der Fassung bringt. Sie ist ganz anders als ich. Sie kann drei Tage lang schweigen und sich nur mit sich selbst beschäftigen. Aber sie ist bei ihrem Tun unbeirrbar. Als ich sie kurze Zeit kannte, nach zwei, drei Wochen, da dachte ich, dass sie völlig bescheuert sein müsse. Dinge, die mich aus der Fassung brachten, schienen ihr nichts auszumachen. Aber mit der Zeit lernte ich, dass das die Kraft ist, die in ihr ruht und die sie so widerstandsfähig macht.«
Damals meinte er noch: »Vielleicht
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