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Falkenhof 02 - Auf der Spur des Falken

Falkenhof 02 - Auf der Spur des Falken

Titel: Falkenhof 02 - Auf der Spur des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer M. Schröder
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beobachteten das Geschehen von einem der oberen Fenster aus. Jakob dagegen saß tatsächlich schon in der Kutsche. Jana hielt sich auch nicht mehr auf dem Anwesen der Flosbachs auf. Sie war mit dem Kastenwagen schon vorgefahren und würde unweit des Heuschobers auf sie warten. Da nicht sicher war, inwieweit Zeppenfeld sie mit ihnen in Verbindung gebracht hatte, hatten sie beschlossen sie nicht in dieses Unternehmen einzubeziehen.
    »Keinen Schritt mehr! Will wissen, wohin ihr uns bringt«, verlangte Zeppenfeld mit einer Mischung aus Furcht und Trotz auf dem Gesicht.
    »Sechs Fuß unter die Erde, wenn Sie nicht augenblicklich auf die Ladefläche steigen!«, drohte Sadik und setzte ihm die Messerspitze unter die Kehle.
    Zeppenfeld stieg auf das Fuhrwerk. »Beduinenschwein!«, stieß er hervor und wollte ihm ins Gesicht spucken, doch Sadik konnte dem Speichel ausweichen.
    Wenig später nahmen Tobias und Sadik auf dem Kutschbock Platz und fuhren los. Von den vier Männern hinter ihnen auf der Ladefläche war nichts zu sehen. Sie hatten sich nämlich flach hinlegen müssen, bevor Tobias eine Plane über sie geworfen hatte.
    Den windschiefen Heuschober hatten sie bald erreicht. Es war noch früh am Nachmittag, so dass ihnen noch Zeit genug blieb ihren Plan in aller Ruhe auszuführen. Sie entzündeten in unmittelbarer Nähe des Bretterschuppens ein Feuer, in dem sie Zeppenfelds Kleider und Papiere verbrannten. Das Geld, das er bei sich getragen hatte, sowie seine Ringe steckten sie ohne die geringsten Gewissensbisse in ihre Geldbörse. Der Schaden, den er angerichtet hatte, war mit Geld überhaupt nicht wiedergutzumachen.
    In die Nähe des Feuers verstreuten sie reichlich Gänsefedern sowie ausreichend abgenagte Knochen. Wer sich hier mit offenen Augen umschaute, musste zwangsläufig den Eindruck haben, dass sich diese verwahrlosten Strauchdiebe an fremdem Federvieh gütlich getan, sinnlos betrunken und durch Unachtsamkeit auch noch den Heuschober in Brand gesetzt hatten.
    Sadik holte aus dem Stroh hinter dem Kutschbock eine verbeulte Kanne sowie drei Flaschen und zwei Steinkrüge hervor, die mit billigstem Branntwein gefüllt waren. Er füllte die Kanne randvoll und stieß sie Zeppenfeld vor die Brust, der mit seinen Komplizen ein Stück vom Feuer entfernt im Gras saß. Herausschwappender Alkohol tränkte sein löchriges Hemd.
    »Hoch die Kanne und runter mit dem edlen Gesöff!«, forderte er ihn auf, nachdem Tobias ihm die Handfesseln abgenommen hatte. »Wir wollen jetzt ein wenig feiern. Vielleicht vertragen wir uns danach besser.«
    »Billiger Fusel! Hasse das Zeug!«, stieß Zeppenfeld hervor und wandte den Kopf ab.
    »Soll ich den Trichter holen?«, fragte Tobias grinsend.
    Der Trichter war bei keinem nötig. Sie tranken alle ohne Ausnahme. Zeppenfelds Söldner anfangs sogar mit sichtlichem Genuss. Doch das Tempo, mit dem Tobias die Kanne immer wieder auffüllte, bereitete ihnen bald Schwierigkeiten.
    Sadik wachte mit Argusaugen darüber, dass Zeppenfeld sein Quantum auch wirklich zu sich nahm. Als er einmal absichtlich Branntwein vergoss und ihn bei geschlossenen Lippen an Kinn und Kehle hinunterrinnen ließ, brachte ihm Sadik schmerzlich in Erinnerung, dass er nicht nur leere Drohungen ausstieß. Von da an hatten sie keine Schwierigkeiten mehr mit ihm.
    Ihr Vorrat an Branntwein war mehr als ausreichend, um die vier Männer sinnlos betrunken werden zu lassen. Sogar Stenz und Tillmann, obwohl einiges gewöhnt, spürten bei diesem gewaltsamen Zechen die Wirkung des Hochprozentigen schnell. Dass sie seit dem
    Morgen nichts mehr gegessen hatten, erwies sich dabei als sehr hilfreich.
    Sadik überstürzte nichts. Sie mussten ganz sicher sein, dass keiner von ihnen mehr in der Lage war einen bewussten Gedanken zu fassen. Schließlich war es soweit. »Sie sind hinüber, total betrunken«, stellte er fest.
    Tobias sprang auf. »Dann wollen wir dem Zöllner das verabredete Zeichen geben«, flüsterte er und sorgte dafür, dass das Feuer hell aufloderte. Augenblicke später flog brennender Reisig in den Heuschober.
    Mit atemberaubender Schnelligkeit breitete sich das Feuer aus. Die Flammen leckten unter lautem Prasseln gefräßig an den Wänden hoch und hatten rasch das Dach erreicht.
    Noch ein letzter Blick auf die vier Männer, die in sicherer Entfernung im Gras lagen, betäubt vom Branntwein. Krüge und Flaschen sowie einige dicke Knochen mit Fleischresten lagen zwischen ihnen.
    »Sehen wir zu, dass wir von hier

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