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Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition)

Titel: Falkenjagd: Ein Fall für Robert Walcher (Ein Robert-Walcher-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Rangnick
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längeren Stau gab. Johannes deutete auf die Uhr. »Lass uns lieber bis Bourg oder Mâcon fahren, dann sehen wir, wie viel Zeit uns noch bleibt. Oder brauchst du dringend eine Pause?«
    »Nein, aber sag, wenn ich fahren soll.« Walcher hatte sein Angebot, das Steuer zu übernehmen, auch diesmal ohne Hintergedanken gemacht, aber Johannes reagierte wieder ziemlich sauer.
    »Jetzt fängst du schon wieder damit an. Ja glaubst du, ich bin … bin so etwas wie ein Invalide, Kriegsheimkehrer, Frührentner … nur weil sie mir eine Niere rausgeschnitten haben. Hör auf, verdammt noch mal, mich als einen Krüppel zu behandeln!«
    »Ich wollte …«, weiter kam Walcher nicht.
    »Nein, ich bin noch nicht fertig, mein Freund. Hör auf, mich zu bemuttern und dich für mich oder meine fehlende Niere verantwortlich zu fühlen, hörst du! Ich begleite dich als Freund, aber gleichzeitig auch als Journalist. Das ist hier Arbeit! Verstanden?«
    Walcher deutete auf die Autobahn. Der Stau löste sich auf. »Hast ja recht, ich fühle mich wirklich irgendwie verantwortlich. Aber das mit dem Krüppel ist Quatsch, so weit gehe ich nicht mal in Gedanken, das musst du mir abnehmen.«
    »Okay«, kam es versöhnlich von Johannes, »bin heute auch irgendwie … reizbar.«
    »Mmm«, brummte Walcher, »vielleicht sind wir beide zu angespannt; wir sollten uns über die Verkehrslage unterhalten oder so. Im Auto ist es immer etwas schwierig, Reizthemen zu besprechen, die fehlende Fluchtmöglichkeit …«
    Johannes stimmte zu. »Hast vermutlich recht. Ich wollte mit dir noch darüber reden, wie wir es eigentlich machen, wenn ich auch etwas zum Thema schreiben will, aber das verschieben wir wohl besser auf ein andermal, vielleicht haben wir ja bald Zeit …«
    »Du meinst, wenn wir demnächst im Kerker sitzen«, ergänzte Walcher, und diesmal mussten beide herzlich lachen. Dann schwiegen sie eine Zeitlang, bis Walcher seinem Freund vorschlug, diesen und künftige, gemeinsam bearbeitete Aufträge auch gemeinsam zu publizieren und ebenso auch die Honorare brüderlich zu teilen.
    Johannes schüttelte den Kopf und meinte dazu nur: »Halbe halbe wäre ungerecht. Zwei Drittel für den, der an den Auftrag gekommen ist, wäre okay.«
    »Dann lass uns das so machen«, nickte Walcher und war froh, dass Johannes mit dem Thema angefangen hatte. Es wurde höchste Zeit, dass sie Form und Ertrag bei gemeinsam durchgeführten Aufträgen einigermaßen festlegten. Sie besprachen noch einige Details und beschlossen, die wesentlichen Punkte in einer Art Kooperationsvereinbarung zusammenzufassen, ohne dabei ein überbordendes Vertragswerk entstehen zu lassen. Allein die Erlebnisse ihrer letzten gemeinsamen Recherche über Organhandel waren Grund genug, an das Schlimmste zu denken und das Copyright für den Überlebenden zu klären.
    Nach der schweizerisch-französischen Grenze wurden beide immer einsilbiger. Sie waren durchgewunken worden, ohne ihre falschen Pässe vorzeigen zu müssen. Walcher ließ stumm die Landschaft an sich vorbeiziehen, Johannes konzentrierte sich auf die Straße. Der zunehmende Verkehr nahm ihn voll in Anspruch. Sie kamen nur langsam voran. Darum fiel die Rast in Mâcon, dem Städtchen an der Grenze nach Burgund, nur kurz aus.
    In einer kleinen Bar mit Blick auf die Saône bestellte sich jeder nur einen Espresso. Walcher gab Johannes den Pass, der ihn als Max Weidner auswies. Brunner bestand darauf, dass dieses Mal auch Johannes einen falschen Pass dabeihatte. Johannes bewunderte den Pass, der so aussah, als wäre er lange Jahre in Gebrauch, ebenso hatte der Fälscher gekonnt das Passbild altern lassen, das Johannes als Datensatz an Brunner gemailt hatte.
    Dem Barkellner war die Mühe anzusehen, mit der er seine Neugier über das Geschäft verbarg, das offensichtlich vor ihm an der Theke ablief. Als Walcher auch noch die Armbanduhr zu Johannes schob und ihre Funktionsweise erklären wollte, verschwand der Kellner kurz hinter der Theke und tauchte mit einer Kiste voller Handys auf, die er seinen beiden Gästen mit einem gewinnenden Lächeln präsentierte.
    Walcher schüttelte nur den Kopf und schob die Kiste zu dem Kellner zurück, der sie mit einem Achselzucken unter der Theke verschwinden ließ.
    »Also«, nahm Walcher den Faden wieder auf und deutete auf die Uhr, die Johannes inzwischen über sein Handgelenk gestreift hatte. Es handelte sich um ein altmodisches Modell mit Zifferblatt und Zeigern.
    »Wenn du den Drehknopf herausziehst, aktivierst du

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