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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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und als er sich umdrehte, habe ich ihn deutlich erkannt.«
    »Hat er dich auch gesehen?«
    »Ich glaube nicht, aber ich ließ ihn für einen winzigen Moment aus den Augen und schon war er verschwunden.«
    Bardelph setzte sich neben die Jungen und strich sich nachdenklich durch den struppigen Bart. »Hätte nie gedacht, dass er die Stirn hat, sich hier noch mal blicken zu lassen. Ich hab überall von ihm erzählt und kann mir nicht vorstellen, dass noch viele Leute mit ihm zu tun haben wollen. Außerdem hat er seine Waren verloren ... und seinen Wagen! Er wird bestimmt eine ganze Weile brauchen, bis er wieder eine Fuhre Waren anzubieten hat.«
    »Glaubst du, dass es eine Verbindung zwischen ihm und dem Anschlag auf Rihscha geben könnte?«, fragte Alduin. »Und vielleicht sogar mit dem Verschwinden der Nebelsängerin?«
    Bardelph zuckte die Schultern. »Selbst wenn die Dinge zusammenhängen - und ich habe das ungute Gefühl, dass es so sein könnte -, kann ich mir nicht vorstellen, dass Carto allein dahinter steckt. Und dann hätten wir es nicht nur mit einem einzelnen Mann zu tun ...«
    »Du denkst also an eine Art Verschwörung, die schon mit Rihschas Entführung in Lemrik anfing?«, fragte Alduin bestürzt. »Wie viele Leute könnten denn daran beteiligt sein?«
    Schon die bloße Vorstellung wirbelte seine Gedanken wirr durcheinander. Wieso sollten diese Ereignisse überhaupt miteinander zusammenhängen? Die Sache in Lemrik war doch lange Zeit vor der Ankunft der Nebelsängerin in Nymath geschehen! Wer hätte denn damals schon wissen können, dass sie kommen würde? Und selbst der Pfeilschuss auf Rihscha ...
    »Aber wenn das alles mit bösem Zauber zu tun hat, wie wir vermuten ...«, überlegte Bardelph, führte aber den Satz nicht zu Ende, sondern schüttelte nur ratlos den Kopf.
    Twith war während des Gesprächs sichtbar blasser geworden. Während der zurückliegenden Siebentage hatte er buchstäblich alles vergessen, was ihm an Alduins Leben so beunruhigend erschienen war. Doch dann hatte er voller Entsetzen den Angriff auf Rihscha miterlebt, den kein Falkner einfach hinnehmen konnte. Und jetzt hörte er plötzlich das Gerede über Verschwörungen und dunkle Magie, das ihm einen unangenehmen Schauder über den Rücken jagte und Angst in ihm aufsteigen ließ. Er stand auf. »Ich ... ich möchte damit eigentlich nichts ...«, begann er verwirrt und unglücklich. »Ich meine, die ganze Sache ist so ...«
    Astar schlug mit den Flügeln und schrie, als habe er die düstere Stimmung seines Gefährten mitempfunden. Bardelph sprang auf und legte Twith die Hand auf die Schulter, obwohl er nicht recht wusste, wie er den Jungen beruhigen konnte.
    »Twith, niemand erwartet von dir, dass du dich auf diese Sache einlässt, wenn du nicht willst«, sagte er. »Wir alle möchten natürlich jede Gefahr vermeiden.«
    Alduin nickte. »Genau. Bestimmt gibt es viel zu tun, was dich nicht in Gefahr bringt. Du weißt zum Beispiel, wie die Nebelsängerin aussieht, es würde also schon reichen, wenn Astar nach ihr Ausschau hält. Wenn er sie findet, können sich andere um den Rest kümmern.«
    Twith nickte erleichtert. Flüge mit Astar stärkten immer seinen Mut, denn der Bund zwischen ihm und dem Falken hatte eine ganz besondere Zauberkraft. »Natürlich, das mache ich gerne. Ich werde Astar bei jeder Gelegenheit losschicken, bis wir die Nebelsängerin finden. Und wir müssen sie finden! Wir Falkner sind schließlich für die Sicherheit und Verteidigung von Nymath verantwortlich und dürfen unsere Aufgabe nicht vernachlässigen.«
     
    Damit war die Eintracht wieder hergestellt und sie entfernten sich ein Stück weit von der Stadtmauer. Inzwischen war der heftige Morgenwind abgeflaut; der Nachmittagshimmel zeigte sich wolkenlos. Rihscha und Astar stiegen in die Höhe und zogen mit starken Flügelschlägen davon. Die drei sahen ihnen nach, bis sie nur noch winzige Punkte am Himmel waren; dann wurden die Blicke der Jungen starr, als sie eine Bindung zu ihren Falken eingingen. Bardelph beobachtete vor allem Alduin aufmerksam.
    »Ich habe Astar zum Stammgebiet der Wunand geschickt«, berichtete Twith ein wenig später, als er sich für kurze Zeit von Astar trennte.
    »Rihscha fliegt in Richtung Lemrik, so wie es aussieht«, sagte Bardelph mit einer Kopfbewegung nach Norden. Ein wehmütiger Ausdruck trat in seine Augen, als er sich an das ruhige Leben erinnerte, das im Frühjahr so plötzlich geendet hatte.
    Twith schloss sich wieder Astar

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