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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht ausschließen. Was war mit seiner Mutter? Eigentlich gab es keinen Grund, sie damit zu belasten, aber es mochte durchaus sein, dass er ihre Unterstützung brauchte. Weiter wollte er den Kreis der Eingeweihten nicht ziehen.
    Doch was sollte er tun? Seit dem Anschlag auf Rihscha hatte er den Falken nur über weiten, offenen Landschaften fliegen lassen, denn dort war die Gefahr gering, dass irgendwo Bogenschützen auf der Lauer lagen. Jedoch hielt er es für unwahrscheinlich, dass ein weiterer Anschlag auf dieselbe Weise durchgeführt würde, also musste er auch mit allen möglichen anderen Gefahren rechnen. Bardelph würde ihn ständig begleiten müssen. Sollte er also einfach mit Rihscha losfliegen und hoffen, dass sich eine Vision einstellte?
    Bei diesem Gedanken fiel ihm die einsame Höhle im Wald im Norden ein, die er in seinen Visionen gesehen hatte. Er ahnte, dass die Höhle irgendeine Bedeutung hatte - vielleicht hing sie mit dem Verschwinden des Mädchens zusammen?
    Er sprang auf; er musste jetzt mit jemandem darüber sprechen. In diesem Augenblick kamen Meister Calborth und Bardelph aus der Richtung des Rathauses auf den Hof und Alduin lief ihnen aufgeregt entgegen.
    »Meister Calborth, Bardelph, wir müssen dringend über etwas Wichtiges reden«, sprudelte er hervor und hängte schnell noch ein »Bitte!« an, als ihm einfiel, dass er unter keinen Umständen respektlos sein durfte.
    »Wir wissen bereits, was geschehen ist«, erklärte Calborth grimmig. »Wir kommen gerade von Melethiell. Ich werde Rael und Sivella losschicken, um nach Mado Malnar zu suchen.«
    »Aber ich ... ich meine, könntet Ihr nicht einen anderen Falken aussenden?«, fragte Alduin. »Ich wollte Rael und Twith bitten mir zu helfen ...«
    »Wobei?«, fragte Calborth. »Was hast du denn vor?«
    »Ich weiß es nicht genau, noch nicht. Twith hat die Nebelsängerin einmal gesehen, das ist vielleicht nützlich. Sivella ist stark und ausdauernd. Vielleicht müssen wir den Elben nördlich von Lemrik eine Nachricht schicken.«
    Die beiden Männer schauten ihn erstaunt an.
    »Den Elben? Warum denn?«
    »Erinnert Ihr Euch an die Vision, die ich schon zweimal hatte - als ich eine Höhle im Norden sah, die mir irgendwie bedeutsam erschien? Was ist, wenn sie etwas mit dem Verschwinden der Nebelsängerin zu tun hat?«
    Bardelph verzog zweifelnd den Mund. »Ziemlich weit dorthin. Außerdem war es in deiner Vision Herbst und wir haben jetzt Frühsommer. Wir wollen doch nicht hoffen, dass sich diese Sache so lange hinzieht.«
    »Ich weiß zwar nicht, wovon ihr redet«, mischte sich Calborth ein, »aber es kann wohl nicht falsch sein, die Elben zu bitten, ihre Augen offen zu halten.«
    Seine Zustimmung ermutigte Alduin, noch andere Gedanken vorzubringen. »Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass sie aus Sanforan weggebracht wurde. Vielleicht wird sie irgendwo ganz in der Nähe versteckt gehalten. Erilea kennt alle Ecken und Winkel der Stadt. Sie könnte uns helfen und vielleicht auch Silya.«
    »Erilea ist noch sehr jung und ... sehr klein«, widersprach Calborth und Bardelph grinste, als er Alduins entrüsteten Gesichtsausdruck sah.
    »Alduin hat Recht«, warf er schnell ein, um den Jungen zu besänftigen. »Dass sie klein ist, könnte sogar ein Vorteil sein. Man übersieht sie leichter.«
    »Aber es könnte gefährlich werden. Denkt nur an den Pfeil! Das Ganze hat mit dunkler Magie zu tun«, beharrte Calborth.
    »Wir wissen aber nicht sicher, ob es da eine Verbindung gibt«, meinte Alduin, obwohl er selbst davon überzeugt war. Plötzlich wurde ihm klar, dass er seine Freunde unbekannten Gefahren aussetzen würde.
    »Vielleicht habt Ihr Recht, Meister Calborth«, sagte er. »Wenn Erilea oder den anderen etwas geschähe, würde ich es mir nie verzeihen ...«
    Nachdenklich stand er zwischen den beiden Männern und überlegte, wie er Erilea aus der Sache heraushalten könne. Sie war in der Lage, in ihm zu lesen wie in einem Buch. Sicher würde sie sofort merken, dass etwas nicht stimmte, sobald sie ihn sah, und noch schneller, wenn sie spürte, dass er ihr etwas verheimlichte. Er seufzte.
    »Ich werde ihr wohl davon erzählen müssen, weil sie es sowieso herausfinden würde. Dann lieber gleich ...«
    Er bemerkte nicht, dass sich die beiden Männer belustigte Blicke zuwarfen. Bardelph unterdrückte ein Grinsen.
    »Ich muss sie nur irgendwie davon abhalten, sich einzumischen«, fuhr Alduin ziemlich niedergeschlagen fort.
    »Zuerst suchst du Rael und

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