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Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken

Titel: Falkensaga 01 - Der Schrei des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verachtung weiter.
    »Keines deiner Geheimnisse wird mir verborgen bleiben. Den Augen des Sehers entgeht nicht das Geringste! Ich weiß, dass du von Gier besessen bist. Schwach und feige, hast du sogar in Kauf genommen, der Nebelsängerin körperlichen Schaden zuzufügen - ich habe keinen Zweifel, dass du jeden rücklings meucheln würdest, wenn es deinen Zwecken diente. Wurdest du dafür bezahlt, sie wegzuschaffen, oder wolltest du ein Lösegeld fordern?«
    Malnar traf mit seinen Vermutungen mitten ins Schwarze, sodass Carto überzeugt war, der Onur könne seine Gedanken lesen. Er zitterte vor Angst, was geschehen würde, wenn er den Onur belog. Er biss sich auf die Oberlippe und überlegte gehetzt, womit er anfangen sollte, wie viel er zugeben konnte, um von seiner Schuld abzulenken.
    »Du kannst mich nicht belügen«, sagte Malnar selbstsicher und bestätigte damit noch einmal Cartos Gedanken. »Wähle deine Worte mit Bedacht. Ich werde erkennen, ob sie wahr sind oder nicht...«
    »Ich ... ich hab nachts in einer Taverne einen Mann kennen gelernt«, begann Carto zögerlich, blickte zu Malnar auf und fügte schnell hinzu: »Frag nicht weiter - sein Gesicht war verhüllt ich konnte nur seine Augen sehen.«
    »Er hat dich beauftragt die Nebelsängerin zu entführen?«
    »Nein, das ... war erst später. Zuerst sollte ich nur in der Stadt ein wenig Unruhe stiften.«
    »Unruhe? Was meinst du damit?«
    »Er hatte erfahren, dass ich nach dem Rotzlümmel mit dem eigenartigen Falken herumgefragt habe ... Mit dem hatte ich noch ein Hühnchen zu rupfen, der Mann scheinbar auch.«
    »Du meinst sicher Alduin. Gibst du also zu, dass du auf Rihscha geschossen hast?«
    Carto presste die Lippen zusammen und Panik flog über sein Gesicht. Er musste jetzt vorsichtig abwägen, was er sagen sollte, ohne zu lügen.
    »Wir haben Beweise gefunden!«, fuhr ihn Malnar ungeduldig an. »Leugne es nicht! Wie hast du den Eingang gefunden? Hat dich dieser Mann hierher geführt? Sprich! Wenn du uns hilfst ihn zu stellen, werden wir mit dir etwas milder verfahren.«
    »Er hat mir den Eingang nicht gezeigt. Er hat mir nur erklärt, wie ich hier hereinkomme.«
    »Wo? Welchen Weg solltest du in den Tunnel nehmen?«
    »Den im Bogenschützenhof des Falkenhauses.«
    »So, gab er dir einen Schlüssel?«
    »Dort braucht man keinen. Es geht mit einem Hebel hinter der Tür«, erklärte Carto.
    »Du lügst!«, schrie ihn Malnar an. »Diesen Raum kann man nur durch den Gang betreten und dazu braucht man einen Schlüssel. Warum lügst du? Das macht deine Lage nur noch schlimmer!«
    Der Onur drehte sich abrupt um und ging ohne ein weiteres Wort zur Tür.
    »Wartet!«, flehte Carto. »Lasst mich nicht länger hier drin sitzen! Ich werde Euch alles sagen, was ich weiß ...«
    Er zuckte die Schultern und ließ den Kopf hängen, als habe er es aufgegeben, sich gegen Malnars übernatürliche Kräfte zu wehren.
    »Ja, es stimmt ... Der Mann hatte einen Schlüssel und führte mich hierher. Dann ging er wieder und meinte, ich könne den Raum als Versteck benutzen. Er verschloss die Tür hinter sich und nahm den Schlüssel mit. Sagte mir, wie ich den Ausgang durch die Höhle finde.«
    »Hat er dir geholfen Pfeil und Bogen herzustellen? Und den faulen Zauber anzuwenden?«
    Carto hätte die Schuld dafür liebend gern dem mysteriösen Anstifter zugeschoben, war aber sicher, dass Malnar ihn durchschauen würde. Er seufzte und schüttelte den Kopf. »Nein. Hat mir eine stattliche Summe Geld versprochen, wenn ich seinen Plan ausführe, aber am nächsten Tag ließ er sich nicht mehr blicken und deshalb beschloss ich, nicht mehr länger zu warten. Hab geglaubt, wenn ich selber was unternehme, wird er mich umso reicher belohnen. Würde sagen, es klappte ziemlich gut. Den Vogel wollte ich nicht umbringen ... nur ein bisschen Unruhe stiften ...«
    »Was dir den Kragen retten könnte«, warf Malnar ein und sah den Fath voller Abscheu an. »Und der Mann? Er hat dich gut bezahlt, wie ich annehme. Hast du mehr über ihn herausgefunden ...?«
    Der Onur brach ab, als er sah, wie Carto heftig den Kopf schüttelte.
    »Nein, nein, nein! Er ist nie mehr aufgetaucht. Hat mich nur zu allem angestiftet und mich dann einfach fallen gelassen ... der Gauner. Irgendwann hab ich dann gemerkt, dass ich allein auf mich gestellt war. Da kam mir die Idee mit dem Lösegeld. Hatte gehört, dass die Nebelsängerin angekommen war und der Raum hier war gut geeignet, um sie zu verstecken ... vor allem

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