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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hilfe.«
    »Und da er jetzt nicht mehr mit Krath verbunden ist ...«, setzte Bardelph an, der allmählich zu verstehen begann.
    »... altert sein Körper wieder«, beendete Aranthia den Satz. »Tatsächlich dürfte er die verlorene Zeit wettmachen.«
    »Er altert also tatsächlich vor unseren Augen«, stimmte Calborth ihr zu.
    Aranthia überprüfte die Trinkwasserversorgung. »Der Tropf ist lebenswichtig«, sagte sie dann. »Es wäre gut, ihm auch noch etwas klare Suppe einzuflößen. Er braucht mehr als nur Wasser.«
    »Und niemand weiß, wo Krath ist?«, wandte sich Bardelph an den Meister.
    »Nein. Bislang kennt nur ihr allein die ganze Geschichte.«
    »Und wo können wir nach ihm suchen?«, fragte Bardelph.
    Aranthia wog leicht den Kopf.
    »Es ist nicht gewiss, ob er überhaupt noch am Leben ist. Auch das Leben von Ithilfalken ist begrenzt. Vielleicht war es ja sein Tod, der die Verbindung unterbrochen hat. Doch wenn er noch lebt, könnte er der Schlüssel für alles sein und Cal wieder ins Bewusstsein zurückrufen. Es wird uns schwerfallen, ihn zu finden. Aber Alduin und Rihscha könnten ...«
    Aranthia wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Marlas kräftige Stimme nach oben drang. Offenbar wollte sie jemandem den Zugang zur Treppe verweigern. »Ihr seid so dreckig«, hörte sie sie rufen. »Unter keinen Umständen lass ich euch in das Zimmer eines Kranken! Ihr könnt in der Küche warten. Sie kommen bestimmt bald runter.«
    »Aber es ist wichtig«, hörten sie eine tiefe Stimme antworten.
    »Ja, ja, bei euch Kataur-Soldaten ist immer alles wichtig«, wehrte die Wäscherin unwirsch ab. »Trotzdem - so geht ihr mir nicht hoch.«
    »Aber was wir zu sagen haben, ist ...!«
    Marla unterbrach unerbittlich. »Ab in die Küche. Wascht euch wenigstens die Hände und das Gesicht. Ich sag denen da oben Bescheid.«
    Aranthia sah Bardelph fragend an. »Hört sich das nicht wie Cardol an?« Sie lief auf die Tür zu und wäre fast mit Marla zusammengestoßen. Auch wenn die Wäscherin dem Soldaten gegenüber nicht den Eindruck vermittelt hatte, ihn ernst zu nehmen, so hatte sie doch die Dringlichkeit in seiner Stimme gespürt. Sie musste wohl zwei Stufen auf einmal genommen haben und prustete los: »Ein Kataur-Soldat möchte Euch sprechen. Es ist einer der beiden, die den Kranken im Emmer gefunden haben. Ein Falkner ist auch dabei.«
    »Etwa Cardol und Alduin?«, fragte Aranthia, und ein freudiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Ich kenne nicht alle beim Namen, gute Frau. Dafür arbeite ich noch nicht lange genug hier. Geht runter in die Küche und seht doch selbst.«
    Aranthia nickte und schob sich an der stämmigen Wäscherin vorbei. Bardelph und Meister Calborth folgten ihr.
     
    In der Küche sahen sie Cardol, der gerade vom Spülstein zum Tisch hinkte. Doch der andere, der dort müde auf dem Holzschemel saß, war nicht Alduin. Vielmehr war es Alduins Freund, der Falkner Rael. Der Ausdruck in den Gesichtern beider Männer verhieß nichts Gutes. Aranthia atmete tief ein. Jähe Furcht krampfte ihren Magen zusammen, und sie fragte verunsichert: »Cardol, was ist geschehen? Euer Fuß ... Ihr solltet Euch doch schonen! Rael, wann bist du angekommen, und wo ist Alduin?«
    Ein schmerzlicher Ausdruck überdeckte die Züge des Katauren. »Am Tag Eurer Abreise habe ich noch am frühen Abend Nachteule gesattelt und bin geritten wie der Teufel. Fürchte, es hat einen Unfall gegeben - oder etwas in der Art«, begann er. »Nachdem Ihr weg wart, habe ich den Großteil des Tages geschlafen. Irgendwann am späten Nachmittag bin ich dann aufgewacht. Alduin war spurlos verschwunden. Ich habe alles abgesucht. Als ich dann seine Kleider am Flussufer fand ...« Er brach ab und suchte nach Worten. »Nun, da wusste ich, dass es sinnlos war weiterzusuchen.«
    »Aber Alduin ist ein ausgezeichneter Schwimmer! Er ist am Fluss aufgewachsen. Unmöglich, dass er ...«, setzte Aranthia an und starrte den Mann ungläubig an. Dann richtete sie den Blick auf Rael, der niedergeschlagen wirkte.
    »Purer Zufall, dass mir Cardol über den Weg gelaufen ist«, berichtete der junge Falkner. »Ich habe Sivella sofort losgeschickt, als ich die Geschichte von Alduin erfuhr. Sie hat den Fluss abgesucht und ist weit geflogen. Doch kein Zeichen - weder von Alduin noch von Rihscha«, setzte Rael fort.
    »Das hat noch lange nichts zu bedeuten«, murmelte Bardelph und legte beruhigend einen Arm um Aranthias Schulter. Dankbar lehnte sie den Kopf an seine

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