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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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möchte zu gerne wissen, wie es kommt, dass du dich ohne Proviant und Waffen hier draußen mitten im Nirgendwo herumtreibst.«
    »Und seit gestern Abend habe ich nichts mehr gegessen. Hast du vielleicht zufällig was dabei?«
    »Nur getrocknete Früchte und Nüsse«, sagte Rael, wühlte in seinem Bündel und reichte ihr eine Handvoll davon. »Aber ich habe meinen Bogen dabei, also können wir jagen.«
    Während Erilea ein paar Bissen aß, sattelte Rael Fea Lome und stellte ihr die junge Amazone vor.
    »Das ist dieselbe Stute, auf der Alduin geritten ist, als er mit Cardol unterwegs war«, erklärte er. »Trotz ihres zierlichen Aussehens ist sie ausdauernd und absolut zuverlässig. Womöglich werde ich fragen, ob ich sie kaufen kann, wenn alles vorbei ist.«
    Als die Stute gesattelt, getrenst und die Ausrüstung aufgeladen war, stieg Rael aufs Pferd. Dann half er Erilea hinauf, die sich vom Boden abstieß. Sie war leicht wie eine Feder. Fea Lome ging in einen leichten Galopp über. Sivella flog voraus, pendelte in stetiger Suche über die Ebene, doch irgendetwas sagte ihnen, dass sie noch viele Wegstunden lang erfolglos bleiben würde.
     

     
    Die zerklüfteten Hügel, die sich von dem Vulkan hinabschlängelten, mündeten schließlich in einer Ebene, und Alduin schlug den Weg ostwärts nach Sanforan ein. Eine Nacht hatte er in der milden Sommerluft unter freiem Himmel geschlafen. Jetzt hatte die Sonne des neuen Tages beinah ihren Höchststand erreicht.
    Er nahm Verbindung mit dem Falken auf. »Wie du siehst, bin ich wieder fast der Alte«, rief er Rihscha zu, der wie eine besorgte Glucke über ihm kreiste. »Ich glaube, du kannst jetzt schon mal ein gutes Stück vorausfliegen. Werd schon nicht zusammenbrechen.« Mit diesem Auftrag hoffte er, den Falken davon zu überzeugen, dass er wieder wohlauf war.
    Rihschas Entrüstung schlug Alduin entgegen.
    Ich weiß, du meinst es gut, aber denk an meine Mutter und all die anderen. Je früher wir ihnen eine Botschaft senden können, desto besser.
    Er spürte, wie Rihscha nachgab, und wusste, dass er diese Schlacht gewonnen hatte.
    Flieg nach Osten, und such unterwegs das Land ab. Ich folge dir zu Fuß. Ich werde bald wieder bei dir sein.
    Alduin brach die Verbindung ab und beobachtete, wie Rihscha ein letztes Mal über ihm kreiste und dann mit mächtigen Flügelschlägen aufbrach. Für einen kurzen Moment durchzuckten ihn Sorge und Angst. Er hatte das Gefühl, ewig mit seinem Falken zusammen gewesen zu sein. Nun fiel es ihm schwer, ihn so einfach davonfliegen zu sehen. Doch schließlich konnte er jederzeit wieder Verbindung mit ihm aufnehmen, wenn ihm danach zumute war.
    Die Aussicht auf die Ebenen, die sich vor Alduin erstreckten, war atemberaubend. Kugelförmige Grasbüschel überzogen die Landschaft wie pelzige Tiere und schimmerten golden im Licht der Nachmittagssonne. Alduin schätzte, dass er mittlerweile eine gute Wegstunde oder gar zwei zurückgelegt hatte. Obwohl er müde war, fühlte es sich nach einer gesunden Müdigkeit an. Ein Stück vor sich erblickte er eine Baumgruppe, und als er näher kam, sah er, dass sie ein Wasserloch umrahmte. Das Wasser war trüb und tiefgrün. Alduin beschloss, nicht davon zu trinken. Dennoch war es ein angenehmer Ort, um sich für einen Moment auszuruhen und abzukühlen. Er zog die Sandalen aus, setzte sich und tauchte die Füße in den Tümpel. Welch eine Wohltat! Vielleicht sollte er sich ein kleines Nickerchen gönnen. Er legte sich auf den weichen Boden, schloss die Augen und nahm noch einmal kurz Verbindung mit Rihscha auf.
    Doch die Anspannung im Körper des Falken riss ihn aus seiner Trägheit. Binnen eines kurzen Moments sah er durch die Augen des Falken, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Ein paar Grad weiter nördlich von seinem Weg entfernt bewegte sich ein kleiner Punkt in raschem Tempo über die Ebene direkt auf ihn zu. Rihscha flog eine Linkskurve und nahm die Verfolgung auf. Schon bald erkannte Alduin eine Gestalt auf einem Pferd. Das Tier schien ihm vertraut. Es war die graue, stichelhaarige Stute. Welch ein Zufall. Konnte das tatsächlich Cardol auf Fea Lome sein? Die Vorstellung schien unglaublich. Plötzlich stieß wie ein Blitz aus Klauen und Federn ein geller Schrei von oben herab. Es war kein Schrei der Furcht oder des Zorns, sondern ein Schrei der Freude und der Vertrautheit.
    Sivella! Rihscha, es ist Sivella! Und das kann nur bedeuten, dass Rael der Reiter ist!
    Seite an Seite flogen die beiden Falken auf

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