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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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ihn argwöhnisch. Zu ihrer Überraschung sprach aus seinem Blick Verständnis und Zustimmung. Konnte es tatsächlich sein, dass er ihre Begleitung widerspruchslos hinnahm?
    »Sieh mich nicht so an. Ich will dich gar nicht davon abbringen«, sagte er.
    Erilea lächelte zufrieden.
     
    Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang brannten alle darauf aufzubrechen: Alduin und Erilea nach Norden, Rael ostwärts nach Sanforan.
    »Ihr solltet Fea nehmen«, schlug Rael vor. »Ihr werdet Ausrüstung brauchen, die sie tragen kann. Sobald ich den Fluss überquert habe, finde ich auf der Hauptstraße gewiss jemanden, der mich mitnimmt. Dort sind immer wieder Bauern und Händler unterwegs.«
    »Aber ich bin nicht sicher, ob sie den ganzen Weg schaffen kann«, gab Alduin zurück. »Für Erilea und mich kann ich ein Floß bauen, aber noch dazu für ein Pferd?«
    »Vielleicht wäre es besser, durch den Wald am Nordufer zu reiten«, schlug Erilea vor. »Das ist Elbengebiet und sollte sicher sein.«
    »Wäre euch die Durchreise denn gestattet?«, fragte Rael.
    »Ganz gewiss«, antwortete sie.« Die Elben wissen sehr gut, was er schon für Nymath getan hat.«
    »Gut, dann reiten wir also in Richtung Wald«, willigte Alduin ein. »Wir können dem Flussufer noch ein gutes Stück folgen, ehe wir entscheiden müssen, ob wir besser zu Land oder zu Wasser weiterkommen.«
    »Gute Lösung«, nickte Rael. »Ich habe nicht viel Gepäck. Ich kann mit Sivella die Fähre heute Abend gut erreichen - mit etwas Glück sogar noch vor der letzten Überfahrt.«
    »Ich habe nichts, was ich dir für meine Mutter mitgeben könnte«, sagte Alduin schulterzuckend. »Ich habe alles verloren. Gib ihr einfach eine dicke Umarmung von mir. Und Bardelph auch!«
    »Ich glaube nicht, dass er dort sein wird. Er wollte zurück zur Hütte.«
    »Wie gut! Vielleicht begegnen wir ihm ja dort.«
    »Selbst wenn wir ihm über den Fluss hinweg zubrüllen müssen«, lachte Erilea. »Er wird unendlich erleichtert sein, wenn er sieht, dass du wohlauf bist.«
    »Eigentlich sollten wir Rihscha vorausschicken, damit er sich keine Sorgen mehr zu machen braucht«, warf Alduin ein.
    »Na ja, wie wär's, wenn wir uns in Bewegung setzten, statt hier noch länger herumzustehen und unsere Zeit zu vergeuden«, rüttelte Erilea die Gruppe auf. Nachdem sie gerade erst wieder zusammengefunden hatten, fiel es ihnen schwer, sich schon so bald wieder zu trennen. Doch der Abschied musste sein.
    Alduin half Erilea in den Sattel, dann schwang er sich selbst hinauf. Ihr zierlicher Körper schmiegte sich zwischen seine Arme, als er nach vorne zu den Zügeln griff. Rael tätschelte Fea den Hals und flüsterte ihr ins Ohr. »Trag sie sicher. Sie liegen mir beide sehr am Herzen.«
    »Und jetzt los mit euch«, sagte er zu seinen Freunden, gab dem Pferd einen Klaps und sprang zur Seite. »Mögen die Götter euch beschützen!«
    »Dich auch!«, rief Erilea, als Alduin die Stute zu einem forschen Trab antrieb.
    »Pass auf dich auf, Rael!«, rief Alduin über die Schulter zurück. »Möge Gilian mit dir reisen.«
    Rihscha, der auf einem der Bäume neben Sivella gehockt hatte, erhob sich in die Lüfte und folgte den Reitern. Sivella begleitete ihn noch eine Weile, bis sie dann wieder umkehrte und zu Rael zurückflog, der bereits schnellen Schrittes auf den fernen Fluss zuging.

9
     
    Alduin und Erilea ließen den Vulkan im Westen weit hinter sich. Zwischen seinen Ausläufern und dem Mangipohr erstreckte sich eine breite Ebene bis hin zu den tiefen Wäldern im Nordwesten Nymaths. Auf dem festen Boden der ausgetretenen Pfade kamen sie mit Fea Lome schnell voran. Doch nicht alle Wege führten nach Norden. Daher mussten sie häufig auch auf unwegsame Strecken ausweichen, um den Kurs zu halten.
    Dann stieg Alduin ab und führte die Stute langsam und sicher um die Wurzeln und versteckte Kaninchenlöcher herum, denn um keinen Preis durfte sie sich verletzen oder sich gar ein Bein brechen. Auf einen solchen Zwischenfall wären sie nicht eingestellt gewesen.
    Die beiden sprachen wenig. Das beruhigende Gefühl, zusammen sein zu dürfen, erübrigte alle Worte. Von Zeit zu Zeit fielen Erilea die Augen zu, und sie döste für kurze Momente. Als ihr Körper langsam zur Seite glitt, war Alduin glücklich, sie noch fester halten zu dürfen.
    »Ich frage mich, wie es wohl Elin geht«, murmelte sie schläfrig, als die Sonne kraftlos der Nacht wich. »Ich werde nie erfahren, ob er es war oder eine Vision, die mich vor dem Erdrutsch

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