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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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betreten. Das ist unsere Tradition seit vielen Generationen.«
    »Aber wir sind erschöpft und wüssten Eure Gastfreundschaft zu schätzen«, entgegnete Erilea.
    »Unsere Gastfreundschaft wollen wir euch beiden auch nicht verweigern, nur muss der Mann sie bei den anderen dort draußen suchen. Die Halle jedoch bleibt für ihn verschlossen«, beharrte Wendle, drehte sich um und trat in den Schatten. »Ich erwarte dich drinnen.«
    »Von wegen!«, flüsterte Erilea Alduin zu, als die Kataurin verschwand. »Lass mir einen Moment, uns zu verabschieden, dann können wir gleich weiter.«
    Alduin war langsam neugierig geworden. Zu gerne hätte er noch gewusst, was es mit Mastrill Hall auf sich hatte. Er hielt Erilea einen Augenblick zurück. »Erinnerst du dich noch, was du über die Gelassenheit und Weisheit der Elben gesagt hast? Lass uns keine voreiligen Schlüsse ziehen. Diese Wendle gibt mir mehr und mehr Rätsel auf. Geh du hinein und sprich mit ihr. Ich mische mich derweil unter das Volk!«
    Er ließ Erilea los. Sie warf ihm einen Blick zu, der Wut und gleichermaßen Herausforderung ausstrahlte. »Aber du ... du bist nicht irgendein Mann!«, fauchte sie. »Gib mir einen Moment. Ich will ihr haargenau schildern, wie du Nymath gerettet hat.«
    »Wie ich sehe, hat die wilde Arekkatze ihre Spuren hinterlassen«, neckte Alduin sie. »Urteile nicht zu schnell. Ich möchte gerne mehr über diesen Ort herausfinden. Vielleicht erfahre ich etwas bei einem Becher Met bei denen niederer Herkunft, zu denen ich schließlich auch gehöre!«
    Er warf ihr noch ein verschmitztes Lächeln entgegen und ging mit Fea Lome am Zügel zu den Ställen. Erilea sah ihm mit gemischten Gefühlen nach, dann ließ sie den Blick über das Gelände schweifen. Sie musste zugeben, dass hier tatsächlich alles recht ungewöhnlich schien, und hielt es dann auch für einen guten Gedanken, Alduins Vorschlag anzunehmen. Sie holte tief Luft und versuchte, sich die innere Stille in Erinnerung zu rufen, die sie während ihres Parnas für sich gefunden hatte. Nach einer Weile machte sie kehrt und folgte Wendle in die Halle.
     

     
    Rael erreichte die Anlegestelle gerade noch, um die letzte Fähre zu erwischen. Lurd erkannte ihn wieder, begrüßte ihn mit einem knappen Nicken, lehnte es aber ab, sich die Überfahrt bezahlen zu lassen.
    »Bretta meinte, dass Falknern kostenlose Überfahrt gewährt werden sollte«, erklärte er.
    Rael zuckte zusammen. Bei seiner letzten Überfahrt war er völlig verwirrt aufgebrochen, ohne Bretta die Mahlzeit zu bezahlen. Allein ihren Namen zu hören, ließ sein Blut so stark durch seine Adern pulsieren, dass er das Gefühl hatte, sie müssten bersten. Ganz gewiss war es auch Lurd aufgefallen.
    »Dank«, sagte er und versuchte dabei, seine aufwallenden Gefühle zu verbergen. Er ging zum Bug der Fähre, setzte sich auf eine der Bänke und verband sich mit Sivella.
    Er vertraute darauf, dass sie ihm wieder die innere Ruhe und Gelassenheit zurückbringen würde. Sivella flog der Fähre voraus und erreichte bald das gegenüberliegende Ufer. Dort saß Triel auf einem Fass und wartete auf seinen Vater. Er sprang auf, als er den Falken herabstürzen und auf dem Dach des Bootshauses landen sah. »Der Falkner!«, rief er und rannte tänzelnd nach Hause. »Der Falkner Rael ist wieder da!«
    Folge ihm, wies Rael Sivella an. Der Falke war zu der anderen Seite des Daches gestakst, als Bretta aus der Tür lief und sich die Hände an der Schürze abwischte. Sie fasste ihren Sohn fest an den Schultern, als er ihr die Nachricht überbrachte, und schickte ihn gleich wieder den Weg zurück, den er gekommen war. Für einen Moment hielt sie inne, bevor sie zurück ins Haus ging. Und gerade dieser Moment zeigte in ihrem Blick die tiefen Gefühle, die Triels Nachricht in ihr aufgewirbelt hatten.
    »Ihr seid wieder zurück«, freute sich Triel, als Rael an Land ging. »Ich habe Sivella gesehen. Hab gleich meiner Mutter Bescheid gesagt. Sie meinte, Ihr solltet mit uns Abend essen.«
    Rael hätte sich lieber klammheimlich davongestohlen. Er überlegte für einen kurzen Moment und dachte bei sich, dass es vielleicht falsch verstanden werden könnte, wenn er die Einladung ablehnte.
    »Danke«, sagte er. »Eine Mahlzeit wäre jetzt nicht schlecht.«
    »Triel«, rief Lurd. »Komm und hilf mir.«
    »Könnt Ihr noch zwei Hände gebrauchen?«, fragte Rael ihn.
    »Es reicht, wenn der Junge anpackt«, knurrte Lurd.
    Wie maulfaul er doch ist, dachte Rael. Der

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