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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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und her und rieb sich dabei die Arme, als könnte ihn das in die Wirklichkeit zurückholen.
    »Ich wollte Verbindung mit Rihscha aufnehmen, aber dann hat etwas von mir Besitz ergriffen. Ich bin sicher, es hat etwas mit Cal und Krath zu tun und mit dem, was sie gesucht haben ...«
    »Woher weißt du?«, fragte Erilea.
    »Ich weiß es einfach. Ich konnte sie spüren und ...«
    »Und was?«
    »Sie haben nach mir gerufen.«
    »Oh Alduin! Folg ihnen nicht! Bitte«, stieß Erilea hervor und kämpfte gegen ihre Tränen an, als sie ihn ansah. Sein Blick war wie versteinert, es schien, als hätte er sich in einer anderen Welt verloren, dort, wo sie ihn nicht mehr erreichen konnte. Er schloss die Augen und seufzte. Als er sie wieder öffnete, lächelte er sie an.
    »Keine Sorge. Ich habe nicht vor, ihnen zu folgen ... zumindest nicht dorthin, wo immer es auch sein mag«, sagte er. »Aber ich muss herausfinden, was geschehen ist. Es könnte mir einen Hinweis geben, wie ich meinem Vater helfen kann.«
    Sie brauchten nicht lange, um Fea Lome zu satteln und aufzubrechen. Jenseits der mächtigen Felsblöcke, die ihnen während der Nacht Schutz geboten hatten, entdeckten sie bald einen ausgetretenen Pfad, der aus südlicher Richtung kam. Er verlief nicht parallel zum Bach, sondern führte geradewegs weiter nach Norden. Alduin verband sich wieder mit Rihscha, und diesmal erlebte er den gleitenden Flug seines Falken. Er ließ sich im Aufwind treiben und stieg hoch empor. Mit seinen Augen sah Alduin die Lichtung, die er nur zu gut kannte. Es war sein altes Zuhause ...
    »Natürlich!«, rief Alduin unvermittelt und brach die Verbindung ab. »Ich erkenne ihn. Dieser Pfad führt uns schnurstracks zu unserer Hütte am Fluss und dann weiter nach Lemrik. Wir werden schon bald dort sein.«
    Noch einmal schloss er die Augen.
    Rihscha, flieg zur Hütte voraus. Warte dort auf uns ...
     
    Am späten Vormittag erreichten sie den Fluss und folgten ihm noch ein kurzes Stück bis zu der neuen Anlegestelle, die Bardelph gebaut hatte.
    »Bardelph wird sich freuen, wenn er dich sieht!«, sagte Erilea. »Ich bin sicher, er war ebenso besorgt wie Aranthia. Auch wenn er nicht dein Vater ist, so ist er doch ein herzensguter Mann. Und er liebt dich sehr.«
    »Ich weiß, ich weiß«, lachte Alduin und legte seinen Arm um sie. »Du musst auch nicht glauben, dass ich nur aufgebrochen bin, um einen Vater zu finden. Es ist vielmehr ein inneres Gefühl, das mich treibt, ihn zu finden. Er stockte. »Es hat vielmehr zu tun mit ... mit etwas anderem, aber ...«
    Gedankenverloren verstummte er, aber schon bald hatte er sich gefasst und wirkte wieder unbeschwert. »Lass uns uns beeilen. Bestimmt hat Bardelph eine Kanne Calba über dem Feuer.«
    Als sie die Hütte erreicht hatten, wussten sie schon, dass sie vergeblich auf ein warmes Willkommen gehofft hatten. Das kleine Haus war von Stille umgeben. Rihscha, der auf dem Zaun hockte und sich von der Sonne das Gefieder wärmen ließ, schlug die Augen auf, als er die beiden hörte, und schüttelte sein Gefieder.
    Alduin hob Erilea vom Pferd und stieg ab. Er zog den Falknerhandschuh über und rief den Falken herbei. »Komm her, Rihscha. Bist du schon lange hier? Kannst du uns verraten, wo Bardelph steckt?«
    Erilea lief zur Hütte und schob die Tür auf. Der Wohnraum war aufgeräumt und die Luft frisch. Sie warf einen Blick auf die Feuer- steile. Es sah nicht so aus, als hätte hier jemand heute ein warmes Essen zubereitet. »Aber natürlich«, rief sie, ging wieder nach draußen. »Er ist nach Sanforan aufgebrochen, um Aranthia die gute Nachricht zu überbringen. Er konnte ja nicht wissen, dass Rael und Sivella schon unterwegs waren. Und sicher wollte er keinen Moment länger damit warten.«
    »Du hast recht!« Alduin trug Rihscha zum Zaun zurück. »Da hätten wir auch früher draufkommen können. Ich hätte in meiner Botschaft erwähnen sollen, dass wir kommen.«
    »Daran ist jetzt nichts mehr zu ändern«, meinte Erilea. »Wir werden das Beste daraus machen. Ich für meinen Teil gönne mir eine gründliche Wäsche im Fluss! Glaubst du, ich könnte mal in den Schränken nachsehen, ob ich etwas Sauberes zum Anziehen finde?«
    »Fühl dich ganz wie zu Hause! In Aranthias Zimmer findest du Handtücher und eine Kiste mit Scheuersand. Nimm dir, so viel du brauchst!«
    Erilea streckte ihm frech die Zunge heraus. »Ich weiß, ich rieche nicht gerade wie dein geliebter Falkennektar ... aber«, sie kicherte, »du auch nicht

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