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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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Männer erhoben sich und gingen auf ihn zu, angezogen von dem machtvollen Klang seiner Stimme, aber vielmehr noch von den längst vergessenen Erinnerungen, die seine Worte in ihnen wachriefen.
    »Wie können wir dienen?«, fragte Pendar.
    »Mein Falke Rihscha wurde gestohlen ...!«, begann Alduin.
    Er wurde von zornigen Bemerkungen und Rufen nach sofortigem Handeln unterbrochen, brachte aber die aufgebrachten Falkner mit einer Handbewegung zum Schweigen und bat, fortfahren zu dürfen. »Das ist erst der Anfang«, erklärte er. »Ich habe Verbindung mit Rihscha aufgenommen. Sein Kopf ist zugedeckt. Auch wenn ich nichts sehen kann ... so kann ich doch hören.«
    Verwundertes Gemurmel erfüllte den Raum, und Alduin bat noch einmal um Gehör.
    »Nach dem, was ich gehört habe, treiben die Diebe mit Uzoma-Schmugglern Handel, schmuggeln wilde Falken und Gilian weiß, was sonst noch, in das Land unserer Feinde!«
    »Niemals! Verrat! Möge der Fluch der Götter sie treffen!«, brüllten sie und ihre Stimmen überschlugen sich vor Aufregung und Wut. »Ja, so sieht es aus. Und was immer der Fluch der Götter ihnen bescheren mag, wir müssen etwas unternehmen.«
    »Aber was können wir schon ausrichten?«, übernahm Pendar die Rolle des Sprechers für die Alten. »Wir sind nur ein paar wenige.«
    »Wir müssen von irgendwoher Hilfe holen. Sean Ferll mag zwar ein fragwürdiger Ort sein, aber eine Bedrohung für Nymath betrifft uns alle.«
    »Meinst du etwa den Katauren und die anderen aus der Schenke?«, fragte Erilea zweifelnd. »Ich bin nicht überzeugt. Es scheint mir eher, dass sie mit dem Rest von Nymath nichts zu tun haben wollen.«
    Alduin zuckte hilflos mit den Schultern. »Du hast recht. Aber sie sind unsere einzige Chance.« Er überlegte einen Moment, doch dann hellte sich seine Miene auf. »Sie mögen vielleicht nichts mit dem Rest von Nymath zu tun haben wollen», sagte er. »Aber eitel sind sie auf jeden Fall.« Auch Pendar schien überzeugt zu sein. »Wir kommen mit!« Die anderen Raiden schlossen sich ihm zustimmend an. Es schien, als würden sie zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder erhobenen Hauptes dastehen. »Wir tun es für Nymath und die Falken - selbst wenn wir dabei ins Gras beißen. Geh voraus, junger Falkner!«
    Alduin blickte sie voller Bewunderung an. Diese Männer hatten viele Jahreszeiten erlebt und waren ausgelaugt von einer hoffnungslosen Sehnsucht. Dennoch waren sie immer noch stolz darauf, einst im Bund mit ihren Falken gewesen zu sein. Sie fühlten sich ihrem Land nach wie vor verbunden. Alduin betete zu Gilian, dass es zu keinem Kampf kommen würde.
    »Ich fühle mich geehrt, euch an meiner Seite zu haben.« Er verneigte sich. »Aber lasst uns noch zusätzliche Hilfe zusammentrommeln.«
     
    Es dauerte nicht lange, den Katauren aufzuspüren, dem sie am Tag zuvor begegnet waren. Er schlief seinen Rausch auf einer Bank vor der Schenke aus. Ein Becher Calba wäre der beste Weg, ihn zu wecken, ohne ihn zu verärgern. Alduin hielt ihm den aromatischen Trunk unter die Nase und berührte ihn leicht an der Schulter. Erschrocken setzte der Mann sich auf und schlug Alduin den Calba um ein Haar aus der Hand.
    »Was im Namen ...«, setzte er an, verstummte jedoch gleich wieder, als er die ernste Gruppe mit Pfeilen und Bögen bewaffnet um sich herumstehen sah.
    »Was ist los? Jemand gestorben?«
    »Wir hatten gehofft, Ihr wärt vielleicht bereit, uns zu helfen«, sagte Alduin.
    Der Kataure starrte ihn mit glasigen Augen an, dann erkannte er ihn plötzlich.
    »He! Du bist doch der Bursche mit dem schlauen Falken. Wo steckt der Prachtkerl?«
    »Das ist ein Teil des Problems«, begann Alduin. »Aber wie wäre es zuerst mit dem Calba hier?«
    »Calba? Pah! Das soll wohl ein Witz sein«, meinte der Kataure und hielt sich den pochenden Kopf.
    Mühsam rappelte er sich auf, drängte sich an den Raiden vorbei in die Schenke hinein und rief dem Wirt auf dem Weg etwas zu. Alduin warf einen Blick zu den anderen, und sie alle folgten dem Katauren. Als er an der Theke angekommen war, hatte der Wirt bereits ein übel riechendes Gebräu für ihn eingegossen. Er stürzte es in einem Zug hinab, zuckte zusammen, wischte sich den Mund am Ärmel ab und wandte sich Alduin zu.
    »Schon besser! Also, wofür brauchst du meine Hilfe?«
    Alduin erzählte, was sich zugetragen hatte. In dem Katauren stieg die blanke Wut auf. »Bei allen verfluchten ... allen verdammten ... Wie zum Henker können die Handel mit den dreckigen Uzoma

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