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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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würde ihr jetzt helfen, geduldig zu sein und in sich zu gehen.
    »Ich werde über dich wachen.«
     
    Als Alduin die Verbindung mit Rihscha einging, kreiste der Falke gerade müßig am tiefblauen Sommerhimmel - so hoch, dass sich das Land viele Wegstunden in jede Richtung gleich einem Teppich aus üppigen, majestätischen Farben unter ihm erstreckte. Als der Falke Alduins Gegenwart spürte, stürzte er sich spiralartig in die Tiefe, zog gerade noch rechtzeitig hoch, um über die Wipfel der Bäume zu streifen. Er flog kunstvolle Figuren und stieg wieder himmelwärts, überglücklich, an einem so wundervollen Morgen mit seinem Gefährten verbunden zu sein. Eine Weile flog Alduin mit ihm, und sie genossen den strömenden Wind, der durch das Gefieder strich, und dann wieder auch die plötzliche Stille, als sie sich aufs Geratewohl von einem sanften Luftstrom treiben ließen. Der Genuss, einfach sein zu dürfen, ohne etwas zu brauchen oder Schein der beiden Monde eine Insel auf. Sie war eingehüllt von einem Nebel und beleuchtet von einem unbeschreiblichen Licht. Ebenso schnell, wie sich ein Pfeil vom Bogen löst, flogen sie darauf zu.
     
    Alduin war erschüttert. Er hatte das Gefühl, es zöge ihn etwas mit aller Kraft hinunter, bis er die Schwingen nicht mehr bewegen konnte. Er fühlte sich plötzlich auf dem Boden festgenagelt. Nein! Es war Rihscha, der am Boden festgenagelt war - gefangen in einem Netz, in einen Sack gepackt und von kräftigen Händen hochgehoben.
    »Nein!«, schrie er auf.
     
    Erilea war binnen eines Herzschlages neben ihm. Die Furcht in seiner Stimme hatte sie aus ihrer stillen Wache gerissen.
    »Alduin, was ist geschehen? Sprich mit mir.«
    In ihrer Aufregung versuchte sie, ihrer Stimme einen ruhigen Klang zu verleihen, hielt seinen Kopf fest mit beiden Händen und drehte sein Gesicht zu ihr.
    »Alduin, was ist geschehen?«
    »Ich weiß es nicht. Ich verstehe es nicht. Zuerst flog ich mit Rihscha, dann waren da plötzlich Cal und Krath - einfach so -, aber alles spielte sich in einer anderen Zeit ab. Ich kann es nicht erklären. Wir waren in der Vergangenheit, und ich bin mit den beiden geflogen. Und dann ist es plötzlich geschehen. Ich habe gespürt, wie Rihscha in einem Netz gefangen wurde. Aber wie? Wir flogen einen Wasserfall hinauf, es war fast dunkel ... und doch war es nicht in der Gegenwart ...«
    »Wenn du Verbindung mit Cal und Krath in der Vergangenheit hattest, muss Rihscha doch noch irgendwo in unserer Nähe sein - in der Gegenwart also ...«, sagte Erilea.
    »Wir müssen ihn finden!«, fiel Alduin ihr ins Wort. »Erinnerst du dich an gestern? Da hatte ich die Vision von einem gefangenen Falken. Ich hörte, wie eine Stimme über Kämpfe sprach.« »Wenn tatsächlich Menschen Falken fangen und zum Kampf abrichten, so können das doch nur wilde Falken sein«, meinte Erilea. »Niemand bei klarem Verstand würde einen Ithilfalken fangen. Sie werden nur in der Falkenhalle in Gefangenschaft gezüchtet.«
    »Aber natürlich! Das ist unser Vorteil! Wer immer Rihscha gefangen hat, wird denken, dass ihm ein wilder Marvinfalke ins Netz gegangen ist. Nie käme er darauf, dass er mit einem Falkner im Bund ist.«
    »Versuch, dich zu beruhigen! Nur so kannst du Verbindung mit Rihscha aufnehmen. Du musst herausfinden, wo er ist.«
    Alduin nahm Erileas Hände, als könnte die Berührung ihm helfen, Kraft zu schöpfen. Er atmete tief ein und schloss die Augen. Sogleich war er mit Rihscha verbunden. Er sah, dass sein Kopf bedeckt und die Klauen festgebunden waren. Er saß still, seine Sinne waren angespannt. Sein Instinkt sagte ihm, dass der Versuch zu flüchten nutzlos war und sein Gefährte ihn nicht im Stich lassen würde.
    Rihscha, verzweifle nicht. Ich bin hier. Ich werde dich finden und retten.
    Alduin brach die Verbindung ab und sah Erilea an.
    »Vorerst geht es ihm gut. Aber ich weiß nicht, wo er ist.«
    »Wenn ich dich recht verstanden habe«, sagte Erilea nachdenklich, »geht dein Bund mit Rihscha über den der meisten Raidenfalkner hinaus. Du kannst nicht nur durch seine Augen sehen, sondern auch mit all seinen Sinnen fühlen, oder?«
    »Stimmt. Worauf willst du hinaus?«
    »Verbinde dich mit Rihscha, und setze seine Sinne ein. So kannst du herausfinden, in welcher Art Raum er sich befindet.«
    »Du hast recht!« Wieder schloss Alduin die Augen und spürte die Verbindung mit Rihscha. Diesmal konzentrierte er sich nicht auf das Sehen, sondern lenkte stattdessen alle Aufmerksamkeit auf das,

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