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Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Falkensaga 02 - Im Auge des Falken

Titel: Falkensaga 02 - Im Auge des Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
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was er hören und fühlen konnte. Er hörte im Hintergrund das Gemurmel verärgerter Stimmen. Die Worte waren kaum zu verstehen, aber die unterschiedlichen Stimmlagen ließen auf vier, vielleicht fünf Männer schließen. Der Raum schien alles von draußen abzuschirmen, Vogelgezwitscher, Insekten und sogar die Strahlen der wärmenden Sonne. Es konnte ein Gebäude sein, weniger aber eine Höhle.
    Ein Stuhl schabte über den Boden. Schritte näherten sich, gingen aber an Rihscha vorbei, Geschirr klirrte, dann kehrten die Schritte zum Tisch zurück. Eine Küche vielleicht? Der Raum musste einigermaßen groß sein. Alduin glaubte, ein rhythmisches Schlagen zu hören, irgendwo draußen. Es klang metallisch.
    Die Stimmen erhoben sich zu einem Streitgespräch.
    »Ich sage, es war 'ne dumme Idee, die uns mehr Ärger als sonst etwas einbrockt.«
    »Und ich sage, er ist eine Schönheit und wird uns einen stolzen Preis einbringen!«, gab eine Stimme zurück. Alduin schnappte nach Luft. Das war eindeutig der Fath aus Sean Ferll, den Rihscha verwundet hatte.
    »Aber du hast uns erzählt, dass er im Bund mit einem Falkner ist!«
    »Ja. Darum kümmern sich die Uzoma-Schmuggler schon, wenn die Zeit kommt. Solange wir ihm die Kapuze auflassen, kann nichts passieren. Na, weil er nämlich nichts sehen kann, verstehst du, Dummkopf! Und sobald der Vogel auf dem Meer ist, ist sowieso alles gelaufen.«
    »Ich weiß nicht recht. Bislang waren wir immer mächtig vorsichtig. Aber das hier könnte den ganzen Plan zunichte machen.«
    »Ach, hör auf zu jammern. Ich sage dir, er ist wunderschön und wird uns ordentlich Geld einbringen. Jetzt noch ein paar wilde Falken, dann ab zur Küste.«
    »Ich glaube, wir sollten noch heute abreisen. Lasst uns nicht zu lange abwarten. Falken gibt es unterwegs noch genug. Aber besser, wir verschwinden jetzt erst mal von hier.«
    Die Stimmen stritten noch eine Weile weiter, bis sie sich endlich entschieden, zu packen und aufzubrechen.
    »Na schön, na schön! Aber wir brauchen noch ein paar Vorräte«, sagte der Fath. »Mein Gesicht sollte man besser nicht in der Stadt sehen. Skit soll gehen. Nimm das Maultier.«
    Alduin hörte, wie die Männer aufstanden und den Raum verließen. Rihscha war allein.
    Rihscha, hab keine Angst. Wir werden dich finden.
     
    Erilea bemerkte, wie Alduin die Verbindung abbrach. Sie hatte gelernt, die Veränderung aus seinen Zügen zu lesen.
    »Was hast du herausgefunden?«, wollte sie wissen.
    »Es ist der Fath! Der, den Rihscha so zugerichtet hat. Er muss uns gefolgt sein, hat Rihscha irgendwie in eine Falle gelockt. Wie ihm das gelungen ist, will mir nicht in den Kopf. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Aber er hat es geschafft. Es hört sich so an, als gehöre er zu einer größeren Gruppe, die Handel mit Uzoma-Schmugglern betreibt!«
    »Mit was?«
    »Uzoma-Schmugglern. Ich weiß, das klingt verrückt, aber sie haben darüber gesprochen, sich an der Küste mit ihnen zu treffen. Demnach müssen sie ein Boot haben«, sagte Alduin.
    »Aber ich dachte, nördlich des Amad wäre weit und breit kein Baum zu finden«, rief Erilea. »Wie können sie da ein Boot haben?«
    »Es mag nicht genug Holz für eine größere Flotte geben, aber aus irgendetwas haben sie sich eben ein Boot gebaut. Und es muss für eine lange und gefährliche Reise taugen.« Er hielt erschrocken in- ne, als ihm klar wurde, was das zu bedeuten hatte. Der Seeweg aus dem Land der Uzoma nach Nymath galt immer als eine überaus gefährliche Reise. »Stell dir vor, was alles passieren könnte.«
    Erilea sah ihn besorgt an. »Was tun wir denn jetzt?«, fragte sie drängend.
    »Wir brauchen sofort Hilfe. Und sie muss aus Sean Ferll kommen!« Alduin richtete sich hastig auf und sah sich nach Fea Lome um, die in der Nähe graste. »Wir müssen schnell sein!«

13
     
    Sie beteten zu Gilian, dass ihnen genug Zeit bleiben würde, und galoppierten den ganzen Weg zur Stadt zurück. Ihre erste Station war die Herberge, und dort fanden sie Pendar mit fünf Falknern am Tisch. Die Stimmung war noch gedrückter als am Abend zuvor. Vermutlich hatte Pendar den anderen von ihrem Gespräch erzählt. Als sie Erilea erblickten, wurden ihre Züge wachsam, als spürten sie, dass etwas geschehen war.
    »Falkner von Nymath, ich bitte euch um Hilfe«, sagte Alduin ohne Umschweife. »Ich weiß, dass ihr nicht mehr mit euren Falken fliegt, trotzdem gebietet euch die Pflicht, Nymath im Notfall zu dienen. Jetzt braucht euch das Land.«
    Die

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