Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Fallen Angel 07 Tanz der Rose

Titel: Fallen Angel 07 Tanz der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
Vom Netzwerk:
das? Vielleicht hatte man ihn ihr irgendwo einmal gezeigt, und jetzt war ihr seine wahre Identität plötzlich wieder eingefallen.
    Marias Bemerkung hatte alle aufhorchen lassen, und jetzt waren alle Augen auf Stephen gerichtet, der zutiefst bedauerte, daß es mit seiner Anonymität nun vorbei war.
    Am schärfsten wurde er von Thomas Fitzgerald gemustert, der schließlich nachdenklich sagte: »Er hat zweifellos das Auftreten eines Herzogs, meine Liebe, und mir würde das zwei Kostümwechsel ersparen, aber vielleicht hat Mr. Ashe nicht die geringste Lust, mit uns auf der Bühne zu stehen. «
    Stephen blinzelte verwirrt. »Wie bitte? «
    Maria schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Sie würden einen höchst eindrucksvollen Herzog von Athen abgeben, Mr. Ashe. Rosalind hat uns erzählt, daß Sie bei Amateurvorstellungen mitgewirkt haben, und da dachte ich mir, daß Sie vielleicht heute abend den Theseus spielen möchten. «
    Erleichtert darüber, daß man ihn nicht identifiziert hatte, fühlte Stephen sich dennoch geschockt. Der Herzog von Ashburton konnte doch unmöglich in einem Gasthof auftreten! Er starrte Maria fassungslos an. Ein Stück mit Freunden in irgendeinem Landhaus aufzuführen war etwas ganz anderes als eine Vorstellung mit einer Wandertruppe.
    »Nicht alle Menschen lieben es, im Rampenlicht zu stehen, Mama«, meinte Rosalind. »Die meisten würden es eher als Strafe empfinden. «
    »Außerdem ist Mr. Ashe noch erholungsbedürftig«, fügte Jessica hinzu.
    Marias Lächeln verflog. »Natürlich... Daran habe ich nicht gedacht. «
    Als er ihre niedergeschlagene Miene sah, begriff Stephen schlagartig, warum sie diesen Vorschlag gemacht hatte. Für Maria war die Schauspielerei ein Hochgenuß. Wie eine Katze, die einem geliebten Menschen eine tote Maus schenkt, hatte sie dem Mann, der ihren Sohn gerettet hatte, die Gelegenheit zum Theaterspielen geboten, weil es das wertvollste Geschenk war, das sie sich vorstellen konnte.
    Die Idee war natürlich völlig absurd, und doch reizte es ihn ungemein, etwas so Unerhörtes zu tun. »Ich werde es bestimmt bereuen, aber ich würde es trotzdem gern probieren - wenn Sie sicher sind, daß ich die Vorstellung nicht ruinieren werde. «
    Maria strahlte, und Thomas lachte dröhnend. »Großartig! Machen Sie sich keine Sorgen - es ist ja keine tragende Rolle, und wenn wir jetzt noch ein bißchen üben, merkt kein Mensch, daß Sie ein Neuling sind. «
    Jessica klatschte vergnügt in die Hände, und Rosalinds Lächeln wärmte sein Herz. »Willkommen in der Fitzgerald-Theatertruppe, Stephen! «
    »Es ist ja nur für einen Abend«, wandte er ein, doch als Thomas ihn zu einer ersten Probe beiseite nahm, fühlte er sich fast glücklich.
6.   Kapitel
    Rosalind hielt sich dicht an Stephens Seite, während sie hinter den Kulissen warteten, und das nicht nur, weil sie gleich gemeinsam auftreten würden. Sogar routinierte Schauspieler litten kurz vor jeder Aufführung unter Lampenfieber, und obwohl ihr Schützling seine Nervosität hinter einer undurchdringlichen Miene verbarg, spürte sie, daß er sich am liebsten irgendwo verkrochen hätte.
    Als Elfenkönig Oberon verkleidet, spähte ihr Vater in den Zuschauerraum. »Ein volles Haus! « verkündete er zufrieden. »Ich sage den Musikanten Bescheid, daß sie den Marsch anstimmen sollen. «
    Stephen warf Rosalind einen kläglichen Blick zu. »Jetzt kann ich wohl keinen Rückzieher mehr machen, stimmt's? «
    »So ist es, aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen«, beruhigte sie ihn. »Alles wird gutgehen. Mama hatte recht - Sie geben einen großartigen Herzog ab. «
    »Ich glaube allmählich, es ist leichter, ein Herzog als ein guter Schauspieler zu sein! «
    »Unsinn! Sie beherrschen Ihren Text, und Sie haben bei den Proben mit Papa Ihre Sache sehr gut gemacht. « Rosalind musterte ihn von Kopf bis Fuß. In einem purpurroten Gewand, mit Krone auf dem Kopf und Goldketten um den Hals, strahlte Stephen überzeugende aristokratische Würde aus. Die Rolle schien ihm auf den Leib geschrieben zu sein. »Sie müssen nur laut und deutlich sprechen und sollten möglichst nicht stolpern. Ansonsten brauchen Sie als Herrscher von Athen nur autoritär aufzutreten und der Frau, die Sie zu heiraten gedenken, Ihre Liebe zu zeigen. «
    »Du stellst das als kinderleicht hin, meine Hippolyta«, bemerkte er trocken.
    »Das wird es auch sein, sobald Sie die ersten Worte gesagt haben«, versicherte Rosalind. »Und sollten Sie Ihren Text vergessen, kann

Weitere Kostenlose Bücher