Fallen Angel 07 Tanz der Rose
und zerstörten die Stimmung. Rosalinds erster Impuls war, schnell das Thema zu wechseln, aber sie wußte, daß das immer wieder passieren würde. »Deine Krankheit ist wie ... wie ein Elefant im Zimmer«, sagte sie behutsam. »Riesig, nicht zu vergessen... Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Wahrscheinlich wissen wir es beide nicht. « Sie suchte seinen Blick. »Möchtest du, daß ich so tue, als wärst du nicht krank, Stephen? Oder soll ich ganz nüchtern über deinen Zustand sprechen, so wie über den Winter oder über Steuern und andere unangenehme Dinge, die man nicht ändern kann? «
Sein Gesicht erstarrte zur Maske, und es wurde so still im Zimmer, daß sie sogar das Rascheln der Blütenblätter hören konnte, mit denen er jetzt die Innenseite ihrer Schenkel streichelte. »Ein Elefant im Zimmer«, wiederholte er leise. »Das ist der richtige Ausdruck... Wir schleichen um die Tatsache meines baldigen Todes herum wie die Katze um den heißen Brei. « Er überlegte. »Ich glaube, Ehrlichkeit ist mir lieber, denn wir vergeuden nur kostbare Zeit, wenn wir jedes Wort auf die Goldwaage legen! «
Rosalind atmete erleichtert auf und begriff erst jetzt, wie sehr sie ständig befürchtet hatte, etwas Falsches zu sagen. »Du bist wirklich ein bemerkenswerter Mann. «
»Ich? « sagte Stephen erstaunt. »Das einzig Bemerkenswerte an mir sind meine erlauchten Vorfahren. «
Sie mußte lachen. »Glaubst du das wirklich? Ich bin da ganz anderer Ansicht! Auf einer Wanderbühne lernt man Männer aller Gesellschaftsschichten kennen - meistens nicht von ihrer besten Seite -, und ich kann dir versichern, daß du auch mit anderen Vorfahren bemerkenswert wärst. «
Er schüttelte lächelnd den Kopf. »Ich bin froh, daß du eine so positive Meinung von mir hast. «
Die Rose rollte über ihre verborgenen Hügel und Täler, und sie hielt unwillkürlich den Atem an, weil ihr Körper unerwartet intensiv auf diese sanfte Liebkosung reagierte.
»Habe ich dich gekitzelt? «
»Es war nicht unangenehm«, kicherte Rosalind. »Ich kann nur kaum glauben, daß ich dich schon wieder begehre, so kurz nach... «
»Seltsam, aber mir geht es genauso. « Stephen ließ die Blüte zwischen ihren Schenkeln kreisen, um ihre Glut weiter zu entfachen.
»Das ist absurd - man kann doch nicht von einer Blume verführt werden«, flüsterte sie, halb amüsiert, halb verlegen.
»Wenn wir nachschauen, finden wir bestimmt eine griechische Legende, wo Zeus sich in eine Sonnenblume verwandelt hat, um eine Nymphe zu betören«, entgegnete Stephen ernsthaft. »Oder vielleicht auch in eine Steckrübe. «
»Zur Steckrübe hätte Zeus sich niemals degradiert! « protestierte Rosalind lachend, bevor sie die Augen schloß, um sich noch besser auf ihre Empfindungen konzentrieren zu können. Mit weit gespreizten Beinen ließ sie sich von der Rose stimulieren, doch als ihr Blut immer schneller pulsierte, wölbte sie ihre Hüften, weil der Kontakt mit einer Blume ihr nicht mehr genügte. Sie brauchte jetzt etwas ganz anderes...
Doch sogar die Blume war plötzlich verschwunden. Rosalind riß frustriert die Augen auf. »Du Schuft! Jetzt darfst du nicht aufhören. «
»Das habe ich auch nicht vor, aber diesmal überlasse ich dir die Arbeit. «
Stephen zog sie auf sich, genauso erregt wie sie selbst.
Obwohl Rosalind diese Position noch nie ausprobiert hatte, kam sie ihr durchaus reizvoll vor. Über ihm kniend, führte sie seinen Speer langsam in sich ein und spannte versuchsweise ihre inneren Muskeln an.
Nach Luft schnappend, packte er sie bei den Hüften. »Das ist unfair! «
Lachend legte sie ihren Kopf auf seine Schulter, während ihr Becken sich hob und senkte. Sie genoß es, selbst das Tempo bestimmen zu können und seinen beschleunigten Herzschlag zu spüren, sobald sie die Muskeln anspannte. Beim erstenmal waren sie beide von wilder Leidenschaft überwältigt worden, während sie jetzt jeden Moment der Lust bewußt auskosteten. Rosalind hatte das Gefühl, als würden nun nicht nur ihre Körper, sondern auch ihre Seelen miteinander verschmelzen.
Dann wurde ihre Begierde übermächtig, sie grub ihre Fingernägel in seine Schultern und setzte zu einem Galopp an, der damit endete, daß sie einen gebrochenen Schrei ausstieß. Die Arme um ihre Taille geschlungen, kam gleichzeitig auch Stephen zum Höhepunkt.
Als sie wieder ruhig atmen konnten, wollten sie sich immer noch nicht voneinander lösen. Von einer warmen Hand gestreichelt, hatte Rosalind nur den
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