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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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stilles Gewässer schimmerte.
    Als James sich abwandte, ertappte er Janice dabei, wie sie sich mit starrem Blick die Nase an einem anderen Fenster plattdrückte. Es war allerdings davon auszugehen, dass sie nicht den Wagen begutachtete, wie er es getan hatte, sondern sich stattdessen auf den Fahrer konzentrierte.
    Es war doch merkwürdig. Dass das, was man nicht haben konnte, einem immer wertvoller erschien als das, was in Reichweite lag, und vielleicht war diPietro deshalb so reserviert: Er konnte sich all das leisten, was ihm gezeigt worden war, und deshalb war die Transaktion für ihn nicht anders gewesen, als der Kauf einer Zeitung oder einer Dose Cola es für einen normalen Menschen war.
    Es gab nichts, was die wirklich Reichen nicht haben konnten. Was für Glückspilze.
    »Nehmt’s mir nicht übel, aber ich hau ab.«
    Jim stellte sein leeres Bier ab und schnappte sich seine Lederjacke. Er hatte seine zwei Budweiser getrunken; noch eins, und er dürfte nicht mehr fahren. Also wurde es Zeit für ihn.
    »Ich kann nicht fassen, dass du allein nach Hause gehst«, bemerkte Adrian mit Blick auf das blaue Kleid.
    Die Frau stand immer noch unter der Lampe. Und starrte immer noch. Und war immer noch der Hammer. »Jawohl, nur ich und mein Auto.«
    »Die meisten Männer haben nicht so viel Selbstbeherrschung.« Adrian lächelte, der Ring in seiner Unterlippe glitzerte. »Irgendwie beeindruckend.«
    »Ja, ich bin ein richtiger Heiliger.«
    »Tja, dann fahr vorsichtig, damit du weiter deinen Heiligenschein polieren kannst. Wir sehen uns morgen auf der Baustelle.«
    Hände wurden geschüttelt, dann bahnte sich Jim einen Weg durch die Menge. Im Vorbeigehen zog er die Blicke derer mit den schwarzen Ketten und Stachelhalsbändern auf sich, so wie die Grufties dies wahrscheinlich taten, wenn sie im Kaufhaus unterwegs waren. Die Blicke sagten: Was zum Teufel hast du hier verloren?
    Vermutlich verletzten seine Jeans und das saubere Flanellhemd in diesem Etablissement das Zartgefühl aus Leder und Spitze.
    Jim achtete darauf, einen weiten Bogen um das blaue Kleid zu machen, und als er draußen war, atmete er tief durch, als hätte er eine Art Prüfung bestanden. Die kalte Luft brachte ihm nicht ganz die Erleichterung, die er sich erhofft hatte, und auf dem Weg zum hinteren Parkplatz wanderte seine Hand zur Hemdtasche.
    Vor einem Jahr hatte er aufgehört zu rauchen, und trotzdem tastete er immer noch nach den roten Marlboros. Seine bescheuerte Sucht war wie ein amputierter Körperteil mit Phantomschmerz.
    Als er um die Ecke bog, lief er an einer Reihe Autos vorbei, die dicht vor dem Gebäude parkten. Alle waren schmutzig, die Seiten gesprenkelt vom Salz, mit dem die Straßen gestreut waren, und Monate altem Schneematsch. Sein Pick-up, der weit hinten in der dritten Reihe geparkt stand, sah genauso aus.
    Im Weitergehen blickte Jim sich nach rechts und links um. Das hier war eine miese Gegend, und falls ihn jemand überfallen sollte, wollte er rechtzeitig sehen, was auf ihn zukam. Nicht, dass er etwas gegen einen guten Kampf einzuwenden hatte. In jüngeren Jahren hatte er sich einige geliefert, später war er dann in der Armee noch vernünftig ausgebildet worden. Außerdem war er dank seines Jobs auf dem Bau in Höchstform, mit Muskeln so hart wie Stahl. Aber Vorsicht war die Mutter der …
    Er blieb stehen, weil auf dem Asphalt etwas aufblitzte.
    Ein goldener Ring - nein, es war ein Ohrring, eine Creole. Er ging in die Hocke, hob das Schmuckstück auf, putzte den Dreck ab und warf einen Blick auf die geparkten Autos. Das hätte jeder verlieren können, und besonders wertvoll war das Ding sicherlich auch nicht.
    »Warum bist du ohne mich gegangen?«
    Jim erstarrte.
    Shit , ihre Stimme war so sexy wie der Rest.
    Er richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf und drehte sich auf dem Absatz seiner Arbeitsstiefel herum. Das blaue Kleid stand ungefähr zehn Meter entfernt unter einer Laterne, was ihn zu der Überlegung veranlasste, ob sie vielleicht immer Standorte wählte, an denen sie genau im Licht stand.
    »Es ist kalt«, sagte er. »Sie sollten lieber wieder reingehen.«
    »Mir ist nicht kalt.«
    Irgendwie auch kein Wunder. Da sie so verflucht heiß war. »Also … ich geh dann mal.«
    »Allein?« Jetzt kam sie auf ihn zu, ihre hohen Absätze schleiften über den löchrigen Asphalt.
    Je näher sie kam, desto besser sah sie aus. Ihre Lippen waren praktisch für Sex geschaffen, tiefrot und leicht geöffnet, und diese Haare … Er

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