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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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aus, wie ein Festmahl für einen Verhungernden.
    »Die sind echt«, sagte sie leise. »Er wollte, dass ich mir Implantate machen lasse, aber ich … ich möchte das nicht.«
    Jim runzelte die Stirn und dachte, dass der blöde Vollarsch, der so einen Mist von sich gegeben hatte, eine Augenoperation brauchte - mit einem Wagenheber. »Mach das nicht. Du bist wunderschön.«
    »Findest du?« Ihre Stimme zitterte.
    »Ja, ganz ehrlich.«
    Ihr schüchternes Lächeln bedeutete ihm zu viel, versetzte ihm einen Stich in der Brust, traf ihn zu tief. Er kannte die hässliche Seite des Lebens in- und auswendig, hatte selbst die Art von Scheiße erlebt, die einen Tag so lang wie einen ganzen Monat machen konnte, und ihr wünschte er nichts von alledem. Es sah aber ganz so aus, als hätte sie selbst schon genug Schlimmes hinter sich.
    Jim beugte sich vor und stellte die Heizung höher, um sie aufzuwärmen.
    Als er sich wieder zurücklehnte, schob sie ein Körbchen ihres BHs beiseite und umfasste ihre Brust mit der Hand, ihm ihre Brustwarze darbietend.
    »Du bist der Wahnsinn«, flüsterte er.
    Dann senkte er den Kopf und nahm ihre Haut zwischen die Lippen, saugte sanft daran. Als sie keuchte und ihre Hände in sein Haar schob, spürte er seinen Mund weich in ihre Brust gebettet, und er erlebte einen Moment roher Lust, einer Lust, die Männer zu Tieren macht.
    Doch da fiel ihm wieder ein, wie sie ihn angesehen hatte, und er wusste, er würde keinen Sex mit ihr haben. Er würde es ihr besorgen, hier im Führerhäuschen des Pick-ups, bei laufender Heizung und beschlagenen Scheiben. Er würde ihr zeigen, wie schön sie aussah und wie perfekt ihr Körper war und sich anfühlte und … schmeckte. Aber für sich selbst würde er nichts nehmen.
    Vielleicht war er ja doch kein so mieser Kerl.
    Bist du dir da sicher? , schaltete sich seine innere Stimme ein. Bist du dir da ganz sicher?
    Nein, war er nicht. Aber Jim bettete die Frau rücklings auf den Sitz und knüllte seine Lederjacke zu einem Kissen für ihren Kopf zusammen und schwor sich, das Richtige zu tun.
    Oh Mann … sie war einfach umwerfend, ein verirrter, exotischer Vogel, der in einem Hühnerstall Schutz gesucht hatte. Warum um alles in der Welt wollte sie ihn?
    »Küss mich«, hauchte sie.
    Als er sein Gewicht auf seine schweren Arme stützte und sich über sie beugte, fiel sein Blick auf die Digitaluhr am Armaturenbrett. 11:59. Auf die Minute genau der Augenblick, an dem er vor vierzig Jahren geboren worden war.
    Was für ein schöner Geburtstag das noch geworden war.

Drei
    Vin diPietro saß auf einem Seidensofa in einem Wohnzimmer, das ganz in Gold und Rot und Cremeweiß gehalten war. Der schwarze Marmorfußboden war mit antiken Teppichen ausgelegt, die Bücherregale voller Erstausgaben, und seine Sammlung von Kristall-, Bronze- und Ebenholzskulpturen funkelte.
    Das ungeschlagene Highlight allerdings war der Blick über die Stadt.
    Dank einer Glasfront, die sich über die gesamte Länge des Raums erstreckte, gehörten Caldwells Zwillingsbrücken und sämtliche Wolkenkratzer ebenso zur Dekoration wie die Vorhänge und Läufer und Kunstgegenstände. Die weitläufige Aussicht war städtische Pracht in Reinform, eine ausgedehnte, schimmernde Landschaft, die niemals genau gleich aussah, obwohl die Gebäude selbst sich nicht veränderten.
    Vins Wohnung im Commodore erstreckte sich über die gesamte siebenundzwanzigste und achtundzwanzigste Etage des luxuriösen Hochhauses auf insgesamt fast tausend Quadratmetern. Sechs Schlafzimmer, eine Einliegerwohnung für Angestellte, Fitnessstudio, Kino. Acht Badezimmer. Vier Parkplätze in der Tiefgarage. Alles war exakt so, wie er es haben wollte, jede Marmorfliese, Granitplatte, Stoffbahn, Hartholzdiele, Teppichfläche - alles von ihm persönlich handverlesen aus dem Besten vom Besten.
    Langsam wurde es Zeit auszuziehen.
    So wie die Dinge liefen, könnte er dem Folgebesitzer die Schlüssel vermutlich in … vier Monaten aushändigen. Vielleicht schon in drei, je nachdem, wie schnell die Kolonne von Arbeitern auf der Baustelle war.
    Obwohl diese Wohnung hier schon ganz hübsch war, wirkte sie gegen das, was Vin am Ufer des Hudson Rivers baute, wie sozialer Wohnungsbau. Er hatte ein halbes Dutzend alter Jagdhütten und Sommerhäuser aufkaufen müssen, um genug Fläche und Wasserzugang zusammenzubekommen, aber am Ende hatte alles bestens geklappt. Die Schuppen hatte er abgerissen, das Land gerodet und einen Keller ausschachten lassen, der so

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