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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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ihn sowieso sehen.
    Er trat in die Tür. »Ich bin wieder da.«
    Aus der gegenüberliegenden Ecke sah sie ihn an, so schön und keusch und strahlend wie eh und je, ihre Augen wie tiefe Brunnen von Mitgefühl und Wärme, ihre Alabasterhaut leuchtend im trüben Licht der Straßenlaternen.
    Er wartete auf eine Reaktion und musste sich daran erinnern, dass keine käme. Die Statue der Maria Magdalena, die er im Morgengrauen gestohlen hatte, blieb so stumm, wie sie dort in der Kirche gewesen war.
    Er hatte sie stehlen müssen. Jetzt, wo er wusste, wie seine Frau sich ihren Lebensunterhalt verdiente, war die Figur die Stellvertreterin seiner Liebe, überbrückte die Zeit für ihn, bis er die Echte schließlich und endlich dort haben würde, wo sie hingehörte - nämlich bei sich .
    Die Statue erinnerte ihn daran, dass er sie nicht töten sollte, nur weil sie eine dreckige, widerliche Nutte war. Sie … hatte sich nur verirrt, war vom rechten Pfad abgekommen. Dessen hatte auch er selbst sich schuldig gemacht. Aber er hatte seine Strafe verbüßt, und jetzt war er wieder auf Kurs …
    Na ja, mit kleineren Ausnahmen.
    Als er sich vor die Statue kniete, hob er den Arm und umschloss ihr Kinn mit der Hand. Es war ein wunderbares Gefühl, seine Frau anfassen zu können, wenn auch etwas enttäuschend, dass sie ihn nicht ebenfalls streichelte oder ihm huldigte, wie sie es eigentlich sollte.
    Aber genau deshalb brauchte er ja auch die Echte.

Dreiundzwanzig
    Marie-Terese hatte fest damit gerechnet, dass Vin sie auf den Mund küssen würde.
    Und einerseits hatte sie sich genau das gewünscht, andererseits aber auch leichte Panik verspürt. Rein praktisch gesehen mochte sie ja Sex im Club gehabt haben, aber es war drei Jahre her, seit sie geküsst worden war. Und das letzte Mal war es ihr gewaltsam aufgezwungen worden.
    Doch statt ihr zu geben, was sie gleichzeitig ersehnte und fürchtete, hatte Vin ihr nur die Lippen auf die Stirn gedrückt und sie an seine Brust gezogen - und hier lag sie nun in den starken Armen eines Mannes, dessen Herz dicht an ihrem Ohr pochte, dessen Wärme in ihren eigenen Körper hineinsickerte und dessen große Hand langsam über ihren Rücken strich.
    Marie-Terese legte eine Handfläche auf seine Brust. Sein Körper unter dem Kaschmir fühlte sich fest an, wahrscheinlich trieb er viel Sport.
    Sie fragte sich, wie er wohl ohne Kleider aussah.
    Sie fragte sich, wie sich sein Mund wohl auf ihrem anfühlen würde.
    Sie fragte sich, wie es wohl wäre, seine Haut auf ihrer zu spüren.
    »Wir sollten besser gehen.« Seine Stimme grollte durch seinen Brustkorb.
    Aber sie wollte sein altes Kinderzimmer noch nicht verlassen. »Müssen wir?«
    Er hielt kurz hörbar die Luft an, dann atmete er weiter. »Ich denke schon, dass wir sollten.«
    »Warum?«
    Vin zuckte die Schultern, wodurch sein Pulli über ihre Wange rieb. »Ich halte es einfach nur für das Beste.«
    Autsch … das war doch mal eine höfliche Abfuhr. Lieber Himmel, was, wenn sie alles falsch verstanden hatte?
    Abrupt hob Marie-Terese den Kopf und stieß sich von ihm ab. »Ja, Sie haben bestimmt …«
    In ihrer Hast rutschte ihre Hand auf der glatten Wolle seines Pullis ab und streifte über etwas Hartes unterhalb der Gürtellinie. Und zwar hart nicht im Sinne von Knochen.
    »Mist, verzeihen Sie«, sagte er und zog seine Hüften zurück. »Ja, es wird definitiv höchste Zeit zu …«
    Sie senkte den Blick. Seine Erektion war unübersehbar, und gleichzeitig - kaum vorstellbar - spürte sie ihre eigene stürmische sexuelle Reaktion darauf. Sie begehrte ihn. Musste ihn in sich spüren. Und die ganzen vernünftigen Gründe, warum sie das lieber sein lassen sollte, waren plötzlich nur noch ödes Blabla.
    Sie sah ihm fest in die Augen. »Küss mich«, flüsterte sie.
    Mitten im Aufstehen erstarrte er, seine Brust dehnte sich aus, und er starrte wortlos aufs Bett.
    »Ach so«, sagte sie. »Ich verstehe.«
    Sein Körper begehrte sie vielleicht, aber sein Kopf blockierte bei der Vorstellung, mit einer Hure zu schlafen.
    In furchtbarer, schneller Abfolge sah sie die Gesichter der Freier vor sich, die sie gehabt hatte … oder zumindest die von denen, an die sie sich erinnerte. So viele waren es gewesen, mehr als sie zählen konnte, und sie drängten sich zwischen sie und diesen Mann, der hier auf seinem alten Kinderbett saß und so wahnsinnig sexy aussah.
    Die anderen hatte sie nicht begehrt so wie ihn gerade. Hatte sich die größte Mühe gegeben, so viel Distanz

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