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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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wie nur möglich zwischen sich und ihre Freier zu bringen. Hatte Schichten von Latex verwendet und mentale Barrieren aufgebaut, um von dem Kontakt so unberührt zu bleiben, wie es nur eben ging.
    Vin jedoch … Vin wollte sie ganz nah bei sich haben, und genau das konnte er nicht geben.
    Das war nämlich der eigentliche Schaden, den sie sich zugefügt hatte. Sie hatte gedacht, solange sie sich keine Krankheiten zuzog und körperlich unversehrt blieb, wären die langfristigen Auswirkungen auf eine Sammlung von Erinnerungen beschränkt, die sie verzweifelt zu vergessen versuchen würde. Doch sie hatte sich etwas vorgemacht. Denn sie konnte Vin durch diese Hunderte von angesammelten Erinnerungen kaum erkennen, und er war von der anonymen, unsichtbaren Menge genauso geblendet wie sie selbst.
    Heftig schluckend, dachte sie … in diesem Moment hätte sie alles aufgegeben, um mit Vin noch einmal ganz neu anzufangen. Alles … außer ihren Sohn.
    Marie-Terese rutschte vom Bett, doch er erwischte sie an der Hand, bevor sie aus dem Zimmer rennen konnte.
    »Ich kann dich nicht nur küssen.« Er sah sie mit heißen Augen durchdringend an. »Das ist der einzige Grund, warum ich mich zurückhalte. Ich würde dir gern erzählen, dass ich ein Gentleman bin und jederzeit aufhören würde, wenn du nur ein Wort sagst. Aber ich kann mir selbst nicht trauen. Nicht heute Nacht.«
    Verstört von der Distanz zwischen ihnen hörte sie ununterbrochen im Geiste: Weiber wie du dürfen nicht Nein sagen.
    Heiser sagte sie: »Du weißt ja längst, dass ich eine Nutte bin. Also werde ich dich bestimmt nicht aufhalten.«
    Vins Miene wurde eiskalt, und er ließ ihre Hand los.
    Nach einer kurzen Schrecksekunde stand er auf und funkelte sie wütend an. »In meiner Gegenwart betitelst du dich nie wieder so. Hast du das kapiert? Nie wieder. Es ist mir scheißegal, wer oder wie viele es waren, für mich bist du keine Nutte. Wenn du dich selbst fertigmachen willst, bitte, aber zieh mich da nicht mit rein.«
    Instinktiv trat sie einen Schritt nach hinten, wich zurück und hielt sich die Hände über den Kopf, erwartete, dass seine Hände sich zu Fäusten ballen und auf sie einschlagen würden.
    Sie wusste aus langjähriger Erfahrung, was wütende Männer mit Frauen machten.
    Doch Vin starrte sie nur unverwandt an, alle Verärgerung wich aus seiner Miene, zurück blieb nur bleiches Entsetzen. »Er hat dich doch geschlagen, stimmt’s?«
    Darauf konnte Marie-Terese nicht antworten. Denn schon beim kleinsten Nicken hätte sie sich in Tränen aufgelöst. Heute Nacht … wie er selbst schon gesagt hatte: In dieser Nacht konnte man sich selbst nicht trauen. Ihren Job zu kündigen hatte sie gestärkt, aber nur vorübergehend. Hier und jetzt war sie irrsinnig verletzlich.
    »Ach du großer Gott«, murmelte Vin.
    Ehe sie wusste, wie ihr geschah, hielt er sie wieder in seinen Armen, ganz, ganz fest. So dicht bei ihm hatte sie plötzlich einen Gedanken … ihre zurückliegenden Entscheidungen betreffend; einen, den sie ungern weiterverfolgen wollte, weswegen sie ihn weit von sich schob und wegsperrte.
    Sie hob den Kopf, um ihn ansehen zu können, und sagte: »Schlaf mit mir. Jetzt.«
    Vin wurde stocksteif … und nahm dann ihr Gesicht sanft zwischen seine Handflächen. »Bist du dir sicher?«
    »Ja.«
    Nach einer kleinen Ewigkeit näherte er sich ihrem Mund und küsste sie zärtlich, bedächtig. Oh … weich. Er war so weich und vorsichtig, streichelte sie, legte den Kopf zur Seite, streichelte sie wieder.
    Es war besser als in ihrer Erinnerung, weil es besser war, als sie es je erlebt hatte.
    Sie strich ihm über die Arme und hatte das Gefühl, sie beide schwebten mitten in der Luft, gehalten von ihrem freien Willen, nicht von den Umständen gefesselt. So zart die Berührungen auch waren, so sanft seine Lippen, so zaghaft ihre Hände waren, brodelte es doch zwischen ihnen.
    Vin schob sie ein wenig von sich weg. Er atmete schwer, die Muskeln in seinem Hals waren angespannt. Und nicht nur das. Sein Körper war mehr als bereit für das, was als Nächstes geschehen würde.
    Er räusperte sich. »Marie-Terese …«
    Es lag ihr auf der Zunge, ihn zu bitten, sie mit ihrem echten Namen anzusprechen, aber sie hielt sich zurück. »Ja?«, wisperte sie mit ebenso heiserer Stimme.
    »Leg dich mit mir hin.«
    Als sie nickte, zog er sie an sich und ließ sich mit ihr aufs Bett sinken, so dass sie auf ihm zu liegen kam. Ihre Körper fügten sich fantastisch aneinander. Er strich

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