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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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mehr anrufen.«
    »Deine Fingerchen sind dieses Mal ja auch nicht auf Wanderschaft gegangen.«
    »Dass du dir so viel Mühe gegeben hast, herauszufinden, was ich gerade treibe, ist ja rührend.«
    Pause. »Dieses Nummernschild. Wozu brauchst du die Info, und warum interessiert dich der Halter so sehr?«
    Aha, darum ging es also. »Geht dich nichts an.«
    »Wir dulden keine Alleingänge. Egal in welcher Form. Wenn du so was abziehst, dann bist du nicht nur vom aktiven Dienst befreit, sondern im Ruhestand.«
    Was bedeutete, seine Zukunft hielte eine Holzkiste für ihn bereit, keine goldene Uhr: Seine Bosse schickten einen nicht mit einer Rolex aufs Altenteil. Man wachte einfach eines Morgens auf und war tot.
    »Schon gut, Matthias, ich weiß, wie’s läuft, und wenn du nur angerufen hast, um das noch mal abzuklopfen, dann vergeudest du …«
    »Also, wie lautet das Kennzeichen?«
    Jim zögerte. Offensichtlich hatte er doch noch was gut bei dem Kerl.
    Als Jim ihm Marie-Tereses Kennzeichen nannte und das Wenige berichtete, was er über die Frau wusste, machte er sich keine Sorgen, dass diese Anfrage als unbefugt auffallen könnte, obwohl sie Regierungskanäle passieren würde. Zum einen arbeitete Matthias diskret. Zum anderen gab es nur einen anderen Menschen, der noch mehr Macht besaß als er.
    Und der Bursche hockte in einem ovalen Büro.
    Doch, es gab durchaus Momente im Leben, wo es nicht schadete, wenn einem ein hohes Tier das Leben verdankte.
    »Ich melde mich wieder«, sagte Matthias.
    Als die Verbindung unterbrochen wurde, betrachtete Jim nachdenklich sein Messer. Matthias hatte damals gleichzeitig mit ihm auch so eins bekommen, und er hatte verdammt gut damit umgehen können - aber er hatte auch das »Networking« ausgezeichnet beherrscht, wohingegen Jim mit seinen antisozialen Tendenzen lieber draußen im Einsatz geblieben war. Der eine Pfad führte Matthias nach ganz oben, der andere Jim … in ein Einzimmerapartment über einer Garage.
    Und mit neuen Chefs.
    Beim Vergleich zwischen diesen vier aristokratischen Schnöseln mit ihrem Krocket, dem Wolfshund und ihrem Schloss und Matthias und seiner Bande musste Jim den Kopf schütteln.
    Das war wie Ballettschuhe gegen mit Spikes bewehrte Bergstiefel antreten zu lassen: ein unfairer Kampf - zumindest oberflächlich betrachtet. Allerdings konnte sich Jim des Eindrucks nicht erwehren, dass diese alten Knaben auf der anderen Seite noch ein paar Tricks in der Hinterhand hatten, gegen die sämtliche konventionellen und nuklearen Waffen, die Matthias zur Verfügung standen, wie Spielzeug aussähen.
    Jim ließ sich wieder auf dem klapprigen Stuhl neben Hund nieder, wobei er dieses Mal allerdings sein Handy in die Hosentasche steckte. Er nahm sein Schnitzen wieder auf und sinnierte über sein neues Betätigungsfeld.
    Vorausgesetzt, Vin zog es durch und machte Schluss mit Devina, und vorausgesetzt, er schaffte es, Marie-Tereses Panzer zu durchdringen, dann musste Jim sich ernsthaft fragen, was für eine Rolle er eigentlich in der ganzen Scheidewegsangelegenheit spielte. Gut, dann hatte er eben bewerkstelligt, dass die beiden sich Freitagnacht am selben Ort befanden, aber was hatte er abgesehen davon schon getan?
    Das war entweder der lockerste Job auf der ganzen Welt, oder ihm entging hier irgendwas Entscheidendes.
    Etwas später sah Jim auf die Uhr. Und eine halbe Stunde später noch einmal.
    Matthias arbeitete schnell. Immer. Und auf den ersten Blick war die Bitte nicht kompliziert: Nummernschild und Fahrzeughalter eines fünf Jahre alten Toyota Camry überprüfen sowie ein potenzielles Vorstrafenregister durchleuchten. Um das zu klären, reichten normalerweise zwei Mausklicks, sechs Eingaben auf der Tastatur und ungefähr eine Nanosekunde.
    Außer, die nationale Sicherheit war akut bedroht.
    Oder Marie-Tereses Akten hatten etwas zutage gebracht.
    Es gab Gründe, warum Menschen in dunklen Gassen das Bedürfnis hatten, sich umzudrehen. Gute Gründe, warum die meisten ihre Schritte beschleunigten, selbst wenn es nicht kalt war. Hervorragende Gründe, warum beleuchtete Straßen nachts deutlich bevorzugt wurden.
    »Oh nein … lieber Gott … bitte …«
    Das herabsausende Montiereisen beendete das Flehen auf abrupte Weise, es war eine jähe Auslöschung, so wie man ein Licht ausknipst: Im einen Moment war alles hell erleuchtet, im nächsten herrschte totale Finsternis. Im einen Moment gab es eine Stimme, im nächsten nur mehr Schwärze.
    Auf beiden Gesichtern klebte jetzt

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