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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Kleinholz zu verarbeiten, doch dieses Haus rief in ihm eine ausgeprägte Trägheit hervor, gegen die er einfach nicht ankam.
    Es saugte ihm den Lebenswillen aus.
    Auf dem Rückweg ins Iron Mask hielt er die ganze Zeit über Marie-Tereses Hand. Außer, er musste gerade schalten.
    Als er auf den Parkplatz bog, warf er ihr einen Seitenblick zu; sie sah aus dem Fenster, die Kontur ihres Kinns und das Haar, das ihr über die Schulter fiel, sahen unglaublich schön aus.
    Und dann bemerkte er, was sie da fixierte. Die Seitenstraße, die immer noch mit Absperrband abgeriegelt war.
    »Soll ich dir hinterherfahren?«, fragte er sie.
    Sie nickte, ohne den Blick von der Stelle abwenden zu können, an der diese beiden dummen Jungs getötet worden waren. »Wenn es dir nichts ausmachen würde?«
    »Aber überhaupt nicht.« Mannomann, das Vertrauen einer Frau konnte einen Mann ungefähr auf Gebirgsgröße anwachsen lassen.
    Marie-Terese nickte und wandte ihm den Kopf zu. »Danke … für alles.«
    Ganz langsam beugte er sich vor, falls ein Kuss in so unmittelbarer Nähe ihres ehemaligen Arbeitsplatzes vielleicht doch zu viel verlangt wäre. Doch sie wich ihm nicht aus, und als ihre Lippen sich kurz trafen, machte er einen tiefen Atemzug.
    Nach sauberer Wäsche und frischer Frau. So roch sie.
    Besser als jedes Parfüm, das jemals hergestellt wurde.
    »Kann ich dich wiedersehen?«, fragte er.
    Sie tauchte ab und hob ihre Handtasche vom Fußboden auf. »Das hoffe ich.«
    Mit einem letzten, allzu schnellen Lächeln öffnete sie die Tür und lief zu ihrem Wagen. Statt per Funkschlüssel musste sie die Tür tatsächlich noch mechanisch aufschließen, und es dauerte ewig, bis die Scheißkarre ansprang.
    Diesen Camry konnte Vin nicht leiden. Viel zu unzuverlässig.
    Und wo er gerade beim Thema war: Was er auch nicht mochte, war ihr ausweichender Blick von eben.
    Als der Wagen endlich lief, fuhr Marie-Terese los, und er heftete sich an ihre Stoßstange. Aus der Stadt führte der Weg in eine weitere vorstädtische Wohnsiedlung. Er wusste sofort, wo sie wohnte: in dem schlichten kleinen Steinhaus mit den Gittern vor jedem Fenster, selbst im ersten Stock. Das Auto, das am Bürgersteig parkte, gehörte zweifellos der Babysitterin.
    Er wartete an der Straße vor der Einfahrt, während das Garagentor aufklappte und sie hineinfuhr. Wie in Zeitlupe surrte es anschließend wieder zu. Vin hoffte, er würde noch einen letzten Blick auf sie erhaschen, aber nein; sie blieb im Auto sitzen.
    Was ohne Zweifel auch sicherer und daher gut war.
    Er wartete noch etwas länger.
    Und dann stand sie am Küchenfenster und winkte ihm zu. Er winkte zurück und hatte die Hand schon auf die Hupe gelegt, um kurz zum Abschied zu tuten … ließ es dann aber sein, weil Marie-Terese ganz bestimmt nicht begeistert von der Aufmerksamkeit wäre, die das erregen würde.
    Die Stirn in tiefe Falten gelegt, fuhr Vin los. Ihre Situation war beunruhigend eindeutig: Sie war immer noch auf der Flucht vor ihrem Exmann. Floh nicht nur eingeschüchtert, sondern zu Tode verängstigt, und rechnete fest damit, eines Tages gefunden zu werden. Du meine Güte, sie traute sich ja noch nicht mal, aus dem Auto auszusteigen, bevor das Garagentor wieder fest verschlossen war.
    Sein erster Gedanke war, dass er ihr eine Festung bauen wollte, die er dann mit einem ganzen Heer von Soldaten wie Jim bewehren würde.
    Sein nächster galt ihrer Antwort auf seine Frage: Kann ich dich wiedersehen?
    Das hoffe ich.
    Sie würde verschwinden. Ob diese beiden Morde vergangene Nacht nun etwas mit ihr zu tun hatten oder nicht, sie würde sich absetzen. Und die Vorstellung, sie niemals wiederzusehen, nicht zu wissen, was mit ihr geschehen würde, ihr nicht helfen zu können, versetzte ihn in blanke Panik.
    Ungefähr eine Viertelstunde später fuhr er in die Tiefgarage des Commodore und parkte seinen Wagen neben einem schwarzen Range Rover. Im Aufzug spukten ihm Bilder aus seinem Alptraum von Devina im Kopf herum, und er hörte wieder diese grausige Stimme: Du gehörst mir, Vin. Und ich nehme mir immer, was mir gehört.
    Im siebenundzwanzigsten Stock stieg er aus, trat in den Flur …
    Wie angewurzelt blieb Vin stehen. Die Tür zu seiner Wohnung stand offen, Stimmen drangen heraus. Viele Stimmen.
    Schwer zu glauben, dass Devina um diese Uhrzeit Umzugsleute geschickt hatte. Es war nach Mitternacht. Also was war da los?
    Wild entschlossen, den Leuten, die sich in seinen vier Wänden herumtrieben, gehörig die Meinung

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