Fallen Angels 01 - Die Ankunft
nicht.«
»Du machst so ein düsteres Gesicht.«
»Ist das so.« Wann genau lächelte er schon mal? »Tja, warum probierst du nicht, meine Laune zu verbessern.«
Devinas Mundwinkel wanderten nach oben, als hätte sie es genau auf diese Aufforderung abgesehen gehabt. In schneller Abfolge löste sie seine Krawatte, öffnete den Kragen und knöpfte das Hemd auf. Sie küsste sich ihren Weg bis nach unten zu seinen Hüften, während sie seinen Gürtel aufmachte, das Hemd aus der Hose zog und ihm mit Nägeln und Zähnen über die Haut kratzte.
Sie wusste, dass er es eher hart mochte, und damit hatte sie nicht das geringste Problem.
Vin strich ihr das Haar aus dem Gesicht, als sie seine Erektion befreite, und er wusste sehr gut, dass er höchstwahrscheinlich nicht der Einzige war, der einen guten Blick auf das genoss, was sie da mit ihm machte. Beide Schreibtischlampen brannten, was bedeutete, dass falls in einem der Wolkenkratzer gegenüber noch jemand im Büro war und ein Fernglas zur Hand hatte, er eine Wahnsinnsshow geliefert bekäme.
Vin hielt Devina nicht auf und löschte auch nicht das Licht.
Devina hatte gern Publikum.
Ihre Lippen teilten sich über der Spitze seines Schwanzes, und er stöhnte und biss die Zähne aufeinander, als sie ihn tief in ihre Kehle aufnahm. Sie war sehr gut in diesen Dingen - einen Rhythmus zu finden, der ihn mitriss, zu ihm aufzublicken, während sie ihn bearbeitete. Sie wusste, dass er es ein bisschen dreckig mochte, deshalb zog sie im allerletzten Moment den Kopf zurück, so dass sein Samen sich auf ihre perfekten Brüste ergoss.
Mit einem tiefen Lachen betrachtete sie ihn von unten herauf, ganz das unartige Mädchen, das noch mehr will. So war Devina, wandelbar je nach Situation, im einen Augenblick das brave Frauchen, im nächsten die Schlampe, ihre Stimmungen waren wie Masken, die sie nach Lust und Laune trug und ablegte.
»Du hast ja immer noch Hunger, Vin.« Ihre wunderschöne Hand wanderte zu ihrem durchsichtigen Bustier und hinab bis zum Tanga. Dort blieb die Hand liegen, während Devina sich auf dem Rücken ausstreckte. »Oder etwa nicht?«
In diesem Licht waren ihre Augen nicht braun, sondern tiefschwarz, und sie waren wissend. Sie hatte Recht. Er wollte sie. Seit dem Augenblick, als er sie auf einer Vernissage gesehen und sowohl sie als auch einen Chagall mit nach Hause genommen hatte.
Vin rutschte vom Stuhl herunter und kniete sich zwischen ihre Beine, schob sie weiter. Sie war bereit für ihn, und er nahm sie direkt auf dem Teppich neben seinem Schreibtisch. Der Sex war schnell und hart, aber sie war voll dabei, und das machte ihn wahnsinnig an.
Als er sich in sie ergoss, hauchte sie seinen Namen, als hätte er ihr genau das gegeben, was sie sich wünschte.
Danach ließ er den Kopf auf den edlen Seidenteppich fallen. Sein Atem ging schwer und ein unangenehmes Gefühl breitete sich in seinem Inneren aus; jetzt, wo die Leidenschaft vergangen war, war er mehr als nur verausgabt, er war ausgedörrt.
Manchmal kam es ihm so vor, als würde er immer leerer, je mehr er sie anfüllte.
»Ich will mehr, Vin«, sagte sie mit tiefer, kehliger Stimme.
Im Umkleideraum des Iron Mask trat Marie-Terese unter den heißen Strahl der Dusche und öffnete den Mund, ließ das Wasser sowohl in sich hinein als auch über ihren örper fließen. Auf einer Edelstahlablage fand sie, ohne den Kopf drehen zu müssen, ein goldenes Seifenstück. Der eingeprägte Markenschriftzug war fast nicht mehr zu erkennen, was bedeutete, dass es nur noch zwei oder drei Nächte halten würde.
Während sie jeden Zentimeter ihres Körpers schrubbte, gesellten sich ihre Tränen zu dem Seifenwasser, folgten ihm bis in den Abfluss zu ihren Füßen. In gewisser Weise war das der härteste Teil der Nacht, diese Zeit allein mit dem warmen Dampf und der billigen Seife - schlimmer noch als der Moment nach dem Beichten.
Mein Gott, inzwischen stiegen ihr schon beim bloßen Geruch dieser Seifenmarke die Tränen in die Augen, der Beweis dafür, dass Pawlow nicht nur etwas von Hunden verstand.
Als sie fertig war, stieg sie aus der Dusche und schnappte sich ein kratziges, weißes Handtuch. Ihre Haut zog sich in der Kälte zusammen, schrumpfte, wurde zu einer Rüstung, und ihr Überlebenswille vollführte ein ähnliches Manöver, zog ihre Gefühle zurück und hielt sie wieder sicher unter Verschluss.
Draußen streifte sie sich ihre Jeans an, den Rolli und die Fleecejacke und stopfte ihre Arbeitskleidung in die Tasche.
Weitere Kostenlose Bücher