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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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dass sie das getan hatte?
    Damals, als sie Mark gerade erst kennengelernt hatte … so lange.
    Sie war ihm im Mandalay Bay Casino begegnet. Sie und ihre Freundinnen, die alle im selben Jahr einundzwanzig geworden waren, waren nach Las Vegas geflogen, ihr erster Urlaub ohne Eltern. Und Marie-Terese wusste noch ganz genau, wie begierig sie alle auf den ersten Vorgeschmack erwachsener Freiheit gewesen waren.
    Während sie und ihre Freundinnen auf der billigen Seite der Samtabsperrung mit Ein-Dollar-Einsätzen herumgealbert hatten, saß Mark an einem der High-Roller-Tische im VIP-Bereich. Er war auf sie aufmerksam geworden und hatte eine Kellnerin geschickt, um sie in den Luxusabschnitt einzuladen - wo die Getränke frei waren und der niedrigstmögliche Einsatz bei zwanzig Dollar lag.
    Anfangs hatte Marie-Terese geglaubt, es ginge um Sarah. Sarah war damals - und war es heute zweifellos immer noch - eine eins achtzig große Blondine, die irgendwie immer nackt wirkte, auch wenn sie voll bekleidet war. Die Frau war ein absoluter Männermagnet gewesen, und in Anbetracht der großen Auswahl an Kandidaten hatte sie hohe Standards. Jemand, der um große Beträge spielte, war genau ihre Kragenweite.
    Aber nein, Mark hatte nur Augen für Marie-Terese gehabt. Und er hatte das deutlich gemacht, indem er sie direkt neben ihn platzierte und Sarah sich selbst überlassen hatte.
    Mark und seine zwei »Kompagnons«, wie er die beiden Anzugträger in seiner Gesellschaft nannte, waren an diesem Abend durch und durch Gentlemen gewesen, hatten Getränke besorgt, Konversation betrieben und sich zuvorkommend gezeigt. Würfel waren geküsst und Komplimente großzügig verteilt worden - eine Stimmung, in der man sich, so man jung genug war, an Glamour zu glauben, wie ein Star vorkam.
    Es war der perfekte Start ins Wochenende gewesen: Einundzwanzig zu sein und sich im exklusiven Teil des Kasinos zu befinden, umgeben von Männern in teuren Anzügen, davon hatten sie und ihre Freundinnen geträumt, und nach drei oder vier Stunden waren sie hoch in die Hotelsuite gegangen, die Mark besaß. Möglicherweise nicht die allerschlaueste Idee, aber sie waren vier Mädels und drei Männer gewesen, und eine anhaltende kollektive Glückssträhne hatte die Illusion von Freundschaft und Vertrauen geschaffen.
    Es passierte nichts Schlimmes. Nur noch mehr Alkohol und Geplauder und Flirterei. Und Sarah war mit dem größeren der beiden »Kompagnons« allein im Nebenzimmer verschwunden.
    Gegen Ende der Nacht war Marie-Terese mit Mark hinaus auf den Balkon gegangen.
    Sie konnte sich immer noch gut an die trockene, heiße Luft erinnern, die über dem glitzernden Anblick von Las Vegas wehte.
    Das war zehn Jahre her, aber diese Nacht stand ihr immer noch so klar und deutlich vor Augen wie in dem Moment, der die Erinnerung schuf: Sie beide dort draußen auf dem Balkon, hoch über der von Menschenhand geschaffenen Stadt, Seite an Seite. Sie hatte den Ausblick bewundert. Er hatte sie angesehen.
    Mark hatte ihr das Haar zur Seite gestrichen und sie in den Nacken geküsst … und ihr mit dieser sanften Berührung die beste sexuelle Erfahrung ihres bis dato geführten Lebens geschenkt. Und weiter ging es auch nicht.
    Der nächste Abend war mehr oder weniger gleich verlaufen, nur dass Mark sie alle in ein Konzert von Céline Dion einlud und sie danach erst wieder zurück an die Spieltische gingen. Glitzernd. Schick. Aufregend. Marie-Terese war auf den heißen Böen von Verheißung und märchenhafter Romantik emporgeschwebt, und am Ende des zweiten Abends war sie wieder mit in die Suite gegangen und hatte Mark wieder auf jenem Balkon geküsst.
    Und das war alles.
    Sie war enttäuscht gewesen, dass er nicht mehr wollte, obwohl sie gar nicht in der Lage gewesen wäre, mit ihm zu schlafen. Sie war nicht so krass drauf wie Sarah, nicht fähig, mit einem Mann schon nach ein paar gemeinsamen Stunden ins Bett zu gehen.
    Welch Ironie des Schicksals, wenn man bedachte, wo sie im Endeffekt gelandet war.
    Am nächsten Morgen mussten sie abreisen, und Mark ließ sie alle mit seiner Limousine zum Flughafen fahren. Marie-Terese war am Boden zerstört, denn sie ging davon aus, dass das das Ende vom Lied wäre. Achtundvierzig Stunden Spaß - genau wie das Reisebüro es versprochen und wofür sie bezahlt hatten.
    Als der Wagen sich vom Hotel entfernte, hatte sie gehofft, Mark würde ihnen nachgerannt kommen und sie aufhalten, doch das tat er nicht, und sie glaubte, sein Handkuss in dem

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