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Fallen Angels 01 - Die Ankunft

Titel: Fallen Angels 01 - Die Ankunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.R. Ward
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Hotelzimmer, in dem sie und ihre Freundinnen gewohnt hatten, wäre ein Abschied für immer gewesen.
    Der harte Aufprall in der Normalität hatte ihr die Tränen in die Augen getrieben. Im Vergleich zu Las Vegas war ihr das Leben zu Hause mit ihrem Job als Sekretärin und dem Abendcollege wie eine Art Tod vorgekommen.
    Als die Limousine vor dem Terminal gehalten hatte, war der Chauffeur ausgestiegen und hatte ihnen die Türen geöffnet, während gleichzeitig ein Träger herbeieilte und ihr 08/15-Gepäck auslud. Marie-Terese hatte sich abgewandt und war ein paar Schritte weggegangen, um nicht von den anderen gehänselt zu werden, weil sie so traurig war.
    Da hatte sie der Chauffeur angesprochen. »Mr Capricio bat mich, Ihnen das hier zu geben.«
    Die Schachtel hatte ungefähr die Größe eines Kaffeebechers gehabt und war in rotes Papier mit einer weißen Schleife verpackt gewesen. Natürlich hatte Marie-Terese sie auf der Stelle aufgemacht und die Verpackung achtlos zu Boden fallen lassen. In der Schachtel hatte sie eine zarte Goldkette mit einem Goldanhänger in Form eines M gefunden, neben einem Zettelchen, wie man es normalerweise in Glückskeksen fand.
    Die Botschaft hatte gelautet: Bitte ruf mich an, sobald du sicher nach Hause gekommen bist .
    Die Nummer hatte sie sich sofort eingeprägt und den gesamten Rückweg nach Hause über gestrahlt wie ein Honigkuchenpferd.
    Was für ein perfekter Start. Anfangs hatte nichts darauf hingedeutet, wie sich die Dinge entwickeln würden - obwohl sie rückblickend begriff, dass der Anhänger mit dem M ein Symbol für Eigentum gewesen war, eine Art menschliche Hundemarke.
    Mein Gott, und sie hatte diese Kette mit solchem Stolz getragen - weil sie damals als Besitz beansprucht werden wollte . Für eine Frau, die mit einer ewig gehetzten Mutter und einem durch Abwesenheit glänzenden Vater aufgewachsen war, hatte die Vorstellung, dass ein Mann sie begehrte, etwas Magisches gehabt. Und Mark war kein Durchschnittsmann, kein Mittelschichtstyp gewesen - was für sie auch schon ein Schritt die Leiter hoch gewesen wäre. Nein, er gehörte dem VIP-Bereich an, während sie eher in der Pförtnerloge zu Hause war.
    Im Laufe der folgenden Monate machte er einfach alles richtig, verführte sie sorgfältig und kalkuliert. Er erzählte ihr sogar, dass er keinen Sex mit ihr haben wollte, bevor sie verheiratet waren, damit er sie seiner katholischen Großmutter und Mutter reinen Gewissens vorstellen konnte.
    Fünf Monate später wurden sie getraut, und sofort nach der Hochzeit hatte sich das Blatt gewendet. Sobald sie mit ihm in jene Hotelsuite gezogen war, hatte Mark unerbittlich jeden ihrer Schritte kontrolliert. Selbst als ihre Mutter gestorben war, hatte er darauf bestanden, dass sein Chauffeur sie nach Kalifornien begleitete und von der Sekunde, in der sie aus dem Flugzeug stieg, bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie ihren Fuß wieder ins Hotelzimmer setzte, nicht von ihrer Seite wich.
    Und die Sache mit dem Sex vor der Ehe? Wie sich herausstellte, war das kein sonderlich großes Opfer seinerseits gewesen, da er mit diversen Geliebten geschlafen hatte - was sie erfahren hatte, als eine von ihnen ungefähr einen Monat nachdem die Tinte auf ihrer Hochzeitsurkunde getrocknet war, mit einem Bauch wie ein Basketball aufgetaucht war.
    In diesem Moment stand die Gemeinde in der Kirche gesammelt auf, und Marie-Terese kehrte zurück in die Gegenwart und stimmte in die Worte aus dem Gesangbuch ein, das Robbie in den Händen hielt.
    In Anbetracht dessen, was die Vergangenheit sie gelehrt hatte, war das Märchen, das sie sich in ihrem Kopf über Vin zurechtgebastelt hatte, besorgniserregend.
    Optimismus war nichts für schwache Gemüter. Und Tagträume konnten einen in ernsthafte Schwierigkeiten bringen.
    Er saß hinter ihr, und sie ahnte nichts davon. Das war das Schöne an Verkleidungen.
    Heute trug er sein Kirchgänger-Kostüm, sprich blaue Kontaktlinsen und Brille mit Drahtgestell.
    Er hatte hinten in der Kirche auf sie und ihren Sohn gewartet, und als sie nicht auftauchten, hatte er vermutet, dass sie ausnahmsweise nicht zum Gottesdienst kämen und noch zu Hause wären. Also war er gegangen und ins Auto gestiegen, doch im Wegfahren hatte er die beiden auf dem Bürgersteig entdeckt, ganz ins Gespräch vertieft. Daraufhin war er so lange um den Block gefahren und hatte sie beobachtet, bis sie in die Kirche gerannt und durch das große Portal verschwunden waren.
    Bis er wieder einen Parkplatz gefunden

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